Neujahrskonzert in St. Tönis Ein französischer Abend

St. Tönis · Die beiden Konzerte im Forum Corneliusfeld waren ausverkauft.

 Das Ensemble der Französischen Kammerphilharmonie gab ein Neujahrskonzert in St. Tönis.

Das Ensemble der Französischen Kammerphilharmonie gab ein Neujahrskonzert in St. Tönis.

Foto: Norbert Prümen (nop)

In prickelnde Champagnerlaune hat das junge Orchester der „Französischen Kammerphilharmonie“ die Besucher der beiden ausverkauften Neujahrskonzerte des Stadtkulturbundes im Forum Corneliusfeld versetzt.

Beschwingt ging es los mit der Ouvertüre der Operette „La Vie Parisienne“. Es folgten die beliebte „Barcarole“ aus der fantastischen Oper „Hoffmanns Erzählungen“ und das Elsass-Duett aus dem Operetten-Einakter „Lieschen et Fritzchen“, alle komponiert von Jacques Offenbach, in dem die Solisten Penelope Mason und der für den erkrankten Tobias Scharfenberger in letzter Minute eingesprungene Thomas Peter mit ihren stimmlichen Qualitäten überzeugen konnten. Für den Nicht-Franzosen Thomas Peter, der aus Franken stammt, gar nicht so einfach, sich in kürzester Zeit in die französische Opern- und Operetten-Literatur hineinzufinden, was aber bravourös gelang. Penelope Mason besang als Handschuhmacherin Gabrielle mit „Je suis veuve d`un colonel“ den Oberst, den anschließend Thomas Peter mit dem Lied „Je vais m’en fourrer jusque-là“ darstellte: Er will sein Leben in vollen Zügen genießen.

Die australische Sopranistin, die unter anderem schon an der Scala in Mailand sang, und der Bariton, der weit mehr als eine Notlösung darstellte, bewiesen neben ihrem beachtlichen gesanglichen Können auch ihr komisches Talent. Dazu gaben ihnen Gelegenheit: das Uhrenduett „Dieser Anstand, so manierlich“ aus der populären Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (Sohn) und vor allem das berühmte „Katzen-Duett“ mit viel Miau aus der Gioacchino-Rossini-Oper „Wilhelm Tell“. Mason war überdies eine überzeugende Carmen im Zigeunerlied aus dem zweiten Akt der Oper „Carmen“ von Georges Bizet.

Vor der Pause ging das Orchester noch zweimal kräftig in die Vollen mit der Polka schnell „Unter Donner und Blitz“ sowie der „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß (Vater), ehe der zweite Teil der Neujahrskonzerte mit der Ouvertüre aus der Offenbach-Operette „Die Banditen“ startete.

Bei den vom begeisterten Publikum mit stehenden Ovationen geforderten Zugaben bestach das beliebte Duett „Lippen schweigen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár und Penelope Mason zeigte mit dem unverwüstlichen „Schwipslied“ aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß, dass man auch angeheitert noch bestens singen kann. Viel Beifall. Und am Ende gab es zum Mitklatschen – natürlich! – den traditionellen „Radetzy-Marsch“.

(jk)
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