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Sopranistin aus Belgien singt in Hückelhoven Senioren freuen sich über Konzert zu Muttertag

Hückelhoven · Für die Sopranistin Irmke von Schlichting aus Belgien bedeutet der Auftritt im Haus Berg das Ende einer halbjährigen Corona-Zwangspause.

 Die Sopranistin Irmke von Schlichting unterhielt die Bewohner des St- Gereon-Alten- und Pflegeheims bei ihrem Hof- bzw. Balkonkonzert.

Die Sopranistin Irmke von Schlichting unterhielt die Bewohner des St- Gereon-Alten- und Pflegeheims bei ihrem Hof- bzw. Balkonkonzert.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Sie glaubt an die verbindende Kraft der Musik. Und daran, dass sie selbst an Demenz erkrankte Senioren mit ihrem Gesang erreichen kann. Am Gartenteich der Pflegeeinrichtung Haus Berg gab Sopranistin Irmke von Schlichting ein abwechslungsreiches Muttertagskonzert, das für die Wahl-Belgierin das Ende einer rund halbjährigen Corona-Zwangspause bedeutete.

„Ich bin selbst auch Mutter. Mein Sohn ist drei“, verriet die vielseitige Künstlerin, deren Gesangstalent schon als Kind entdeckt und im Internat gefördert wurde. Sie bekannte sich zu einer gehörigen Portion Nervosität: „Ich bin aufgeregt. Sechs Monate bin ich nicht mehr vor Publikum aufgetreten.“ Bei beinahe schon hochsommerlichen Temperaturen von knapp 30 Grad stimmte Irmke von Schlichting einen bunten Melodienreigen unter freiem Himmel an, zu dem sich auch die Bewohner aus dem angrenzenden „Service-Haus“ der St. Gereon Seniorendienste gGmbH gerne einladen ließen.

Bekannte Melodien von Max Raabe hatte von Schlichting, die in Eupen lebt, ebenso mitgebracht wie – passend zum Muttertag – den Heintje-Evergreen „Mama“. Sie berichtete ihren betagten Zuhörern, dass Hein Simons alias Heintje der „weltberühmte Bürger aus Kelmis“ sei, dessen bekannten Ohrwurm sie ihrem Brachelener Publikum nicht vorenthalten wollte. Als ganz besonderen Augenblick mit Gänsehaut-Gefühl bezeichnete sie eine Premiere der von ihr im Tonstudio aufgenommenen „Frühlingsstimmen“ aus der Feder von Johann Strauß. Ab Mitte Juni sei die Lieddarbietung im Internet zu finden, kündigte die ausgebildete Sängerin an, die sich vor der Pandemie als regelmäßiger Gast in Oper und Schauspiel der Wuppertaler Bühnen und der renommierten Kompanie Pina Bausch einen Namen gemacht hat. 

Jacques Offenbachs „Barcarole“ nahm die Zuhörer mit nach Venedig in eine der auf dem Wasser schaukelnden Gondeln, „Strahlender Mond“ aus Eduard Künnekes vor 100 Jahren uraufgeführten Operette „Der Vetter aus Dingsda“ wurde von Irmke von Schlichting ebenso professionell dargeboten wie das Trinklied aus der Oper „La Traviata“. Ohne Zugabe ließ das Publikum die Sopranistin nicht ziehen.

Zum Schluss zog sie ein sehr zufriedenes Resümee. „Outdoor-Konzerte sind wegen der Akustik immer schwierig. Ich glaube aber, dass ich die Menschen in Pflegeeinrichtungen auf diese Weise erreichen kann. Es hat Spaß gemacht, es war ein schöner Nachmittag.“ Finanziert wurde der ungewöhnliche Auftritt in den Gartenanlagen von Haus Berg durch die Jürgen-Kutsch-Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen kultur- und generationenübergreifend zusammenzuführen. Das Projekt „Klang der Hoffnung“ soll der künstlerisch-kulturellen Förderung der zurzeit notleidenden Kulturschaffenden und der Gastronomie zugute kommen. Dabei werden unter anderem Balkonkonzerte organisiert.

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