Zwilling & Co Weniger Umsatz, mehr Beschäftigte

Solingen · Das zur Neusser Werhahn-Gruppe gehörende Unternehmen Zwilling erzielte 2018 deutlich weniger Umsatz als 2017.

 Auf dem Firmengelände von Zwilling zwischen Grünewalder Straße und Lüneschlossstraße wurden am Ende des Geschäftsjahres 2018 insgesamt 741 Mitarbeiiter beschäftigt.

Auf dem Firmengelände von Zwilling zwischen Grünewalder Straße und Lüneschlossstraße wurden am Ende des Geschäftsjahres 2018 insgesamt 741 Mitarbeiiter beschäftigt.

Foto: Guido Radtke

Die Zwilling J.A. Henckels AG hat im Geschäftsjahr 2018 erhebliche Umsatzeinbußen verkraften müssen. Das zur Neusser Werhahn KG gehörende klingenstädtische Unternehmen erzielte im Bereich Küche lediglich einen Umsatz von 659 Millionen Euro – nach 699 Millionen Euro im Jahr 2017. Der Vorstandssprecher der Werhahn-Gruppe, Paolo Dell’Antonio, sieht den Rückgang durch „ungünstige Währungseffekte“ und auch den „Transformationsprozess im Markt“ begründet. Am stärksten sei diese Entwicklung im chinesischen Markt zu spüren. „Der Konsument bewegt sich über alle Kanäle, die Verzahnung zwischen offline und online wird immer wichtiger“, sagt Dell’Antonio.

Für Zwilling Küche ist „China die größte Herausforderung“. Immerhin ist Zwilling dort absoluter Marktführer im Klingenbereich. Im Handelsstreit zwischen China und den USA sieht der Sprecher des Werhahn-Vorstandes für Zwilling noch keine Beeinträchtigungen. „Wir hoffen weiter auf freien Handel“, so Dell’Antonio. Immerhin sind die USA für Zwilling der zweitgrößte Markt. Hier konnte das Solinger Unternehmen im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatzplus von acht Prozent erzielen. Am Jahresende 2018 beschäftigte Zwilling 741 Menschen in Solingen. Im Vergleich zum Jahresende 2017 waren das 18 mehr.

Insgesamt hatte die gesamte Schneidwaren- und Besteckbranche im Geschäftsjahr 2018 erstmals seit Jahren Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. Auch der Bereich Zwilling Beauty wurde hiervon nicht verschont. Der Umsatz dieser Sparte lag mit rund 105 Millionen Euro ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (109 Millionen Euro). „Es gab Rückgänge in wichtigen Kernmärkten, niedrige Umsätze im Fachhandel und negative Währungseffekte“, berichtet die Finanzchefin der Werhahn-Gruppe, Kathrin Dahnke. Auch bei Zwilling Beauty wirkt sich das veränderte Kundenverhalten „und damit die Kanalverschiebung vom stationären hin zum Online-Geschäft“ aus.

Zwilling Küche und Zwilling Beauty forcieren aber die Weiterentwicklung der digitalen Marktstrategien und investieren in die Digitalisierung, erklärt der Vorstand des Neusser Unternehmens, das in 2018 insgesamt einen Umsatz von 3,537 Milliarden Euro (2017 waren es 3,383 Milliarden Euro) erwirtschaftete.

Der Bereich Friseurbedarf mit den Solinger Unternehmen Jaguar/Tondeo hat 2018 ebenfalls Federn lassen müssen. „2016 wurden hier Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Erste Pflänzchen des Erfolgs sind dadurch nun zu verzeichnen“, sagt Paolo Dell’Antonio. Dennoch sank der Umsatz bei den Anbietern von professionellen Haarschneide- und -stylingartikeln von 25 auf 23 Millionen Euro. Tondeo und Jaguar haben ihren Firmensitz an der Ketzberger Straße. Dort werden nach Unternehmensangaben 180 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Sprecher des Vorstandes der Werhahn-Gruppe geht nach dem ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres von einem „leichten Umsatzplus“ für den Konsumgüterbereich am Jahresende aus. Eine „spürbar positive Entwicklung“ wird im Finanzdienstleistungsbereich erwartet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort