Bildung in Alpen Schulhof in Menzelen macht Lust auf Pause

Alpen · Teil eins des Umbaus ist fast abgeschlossen. Er schafft reizvolle, wetterfeste Bewegungs- und Ruhezonen und sorgt für Barrierefreiheit. Weiter geht’s im Frühjahr.

 Ein Herz für Kinder: Janine Jakobs, im Rathaus für Spielplätze verantwortlich, begleitet auch das Projekt Schulhof in Menzelen.

Ein Herz für Kinder: Janine Jakobs, im Rathaus für Spielplätze verantwortlich, begleitet auch das Projekt Schulhof in Menzelen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Es ist Herbst. Dessen goldene Phase ist vorbei. Schmuddelwetter. Genau die Zeit, in der’s keine Freude mehr war, sich in den Pausen auf dem großen Schulhof der Wilhelm-Koppers-Grundschule vom bewegungsarmen Lernen zu erholen und zwischenzeitlich mal auszutoben. Nach Regenfällen glich das weitläufige Gelände oft einer Seenlandschaft. Damit ist es jetzt vorbei. Auch wenn Bauzäune noch die beherrschenden Elemente sind. Nach den großen Ferien haben die Umbauarbeiten begonnen, und nun, nachdem Bauabschnitt eins fast abgeschlossen ist, sieht man, dass es ziemlich gut wird.

Bewegungsplätze und Ruheinseln prägen das Bild. Der Bolzplatz ist prima bespielbar, auch wenn’s geregnet hat. Der Ball rollt zwar nicht auf grünem Rasen, sondern auf einem „wassergebundenen Untergrund“, wie Techniker das hellbraune Geläuf aus verdichtetem Sandgemisch nennen. Zwei glänzende Metalltore belohnen erfolgreiche Stürmer mit einem stählernen Nachhall, wenn’s einschlägt. Am Rand sind große Quader aus Naturstein platziert – geeignet als Spielerbank oder für Zuschauer, die einen Sitzplatz dem Stehrang vorziehen.

Die Quader werden umsäumt von tiefliegenden Rigolen, die das Regenwasser des asphaltierten Teils des Schulhofes aufnehmen, der noch an den Gestaltungselementen nachgebessert werden muss. Auch die Laterne, die später den Schulhof – nicht den Bolzplatz – beleuchten soll, fehlt noch. „Kein Flutlicht für Kicker“, sagt Janine Jakobs und lacht. Sie betreut das ambitionierte Projekt im Rathaus.

 Die Bäume in den Rigolen, die später Schatten spenden sollen, werden im Frühjahr gepflanzt. Das gilt auch für die anderen Grünflächen wie für die, die sich hinter dem neuen Basketballkorb ausbreitet. Den hatten sich die Schüler damals bei der Befragung so gewünscht.

Aber nicht nur an sportbegeisterte Schülerinnen und Schüler ist gedacht worden, sondern auch an bewegungseingeschränkte Kinder. Barrierefreiheit war eine wesentiche Leitlinie bei der Planung von der Essener Landschaftsarchitektin Martina Hoff, die anfangs die Politik mit ihrer Konzeption begeistert und überzeugt hatte, stolze 270.000 Euro für die Umsetzung ihrer Ideen zur Verfügung zu stellen. Mehr als die Hälfte steuert das Land bei.

Die Eingänge erreicht man nun auch mit Rollstuhl oder Rollator über Rampen, die ebenfalls eingefasst sind in noch unbepflanzte Grünflächen, in denen weitere Steinquader dazu einladen, sich mal ein Sitzpäuschen zu gönnen. Die bisherigen Stufen sind verschwunden. Manche gepflasterte Flächen sind breit verfugt, damit Regen gut versickern kann. Doch es bleiben ausreichend glatte Bahnen, damit Kinder hier gefahrlos für den Fahrradführerschein üben können.

Mit dem zweiten Bauabschnitt gehe es im nächsten Jahr weiter, erläutert Jakobs. Da werden in die Jahre gekommene Geräte aus dem Spielbetrieb genommen, teils durch neue ersetzt, die hier ebenfalls Barrierefreiheit voranbringen sollen, begrünte und von Pollerleuchten gesäumte Wege durch den Sand angelegt und Bäume gepflanzt.

„Das Schulhofgelände bekommt einen ganz neuen, ganz besonderen Charme“, freut sich die engagierte Spielplatzausstatterin im Rathaus schon auf das Gesamtbild am Ende der Operation. Nach den großen Ferien im Sommer soll alles fertig sein. „So jedenfalls ist der Plan“, sagt Janine Jakobs. Sie ist überzeugt, dass er aufgeht.

(bp)
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