Schule in Alpen Ein neuer Schulhof für das ganze Dorf

Menzelen · Die Bevölkerung soll mitreden bei der großangelegten Umgestaltung des Schulgeländes in Menzelen. Da ein Ortstermin wegen der Corona-Auflagen nicht möglich ist, können sie ihre Ideen per E-Mail einbringen.

 Der Schulhof an der Grundschule in Menzelen-Ost ist kein Schmuckareal und gleicht nach Regenfällen einer Seenplatte. Ans Kicken auf dem Bolzplatz ist dann lange nicht zu denken. Das soll grundsätzlich anders werden.

Der Schulhof an der Grundschule in Menzelen-Ost ist kein Schmuckareal und gleicht nach Regenfällen einer Seenplatte. Ans Kicken auf dem Bolzplatz ist dann lange nicht zu denken. Das soll grundsätzlich anders werden.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Bereits Anfang Februar stand die Gestaltung des Schulhofs der Wilhelm-Koppers-Schule in Menzelen auf der Tagesordnung der Sitzung vom Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Alpen. Dort wurde unzweifelhaft festgestellt, dass für das Außengelände gestalterischer Handlungsbedarf besteht. Vor diesem Hintergrund sollte noch vor den Osterferien eine öffentliche Bürgerwerkstatt auf dem Schulhof stattfinden, um Ideen und Anregungen der Bürger zur Schaffung einer „grünen Mitte“ für Schule und Dorf zu sammeln. Doch dann musste diese Werkstatt wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Aus diesem Grund bittet die Verwaltung die Menzelener jetzt online um Unterstützung beim ehrgeizigen Projekt. Die Bürger werden aufgerufen, im Internet an einer Befragung teilzunehmen und so ihre Ideen und Anregungen mitzuteilen. Die Fragebogen können auf der Internetseite der Gemeinde heruntergeladen werden und sollten ausgefüllt bis Freitag, 5. Juni, an das Planungsbüro per E-Mail an alpen@martina-hoff.de zurückgesandt werden.

Der Schulhof ist nicht schön und wird regelmäßig zum Ärgernis, wenn’s, zuletzt sehr selten, vom Himmel richtig geschüttet hat. Dann sammelt sich das ganze Regenwasser auf dem beliebten Bolzplatz, dem Tiefpunkt des Geländes. Der kann dann tagelang nicht bespielt werden. Der Untergrund ist so verfestigt, dass das Wasser nicht abläuft und der Platz eher zum Rudern einlädt als zum Kicken.

Im Zuge der Umgestaltung soll der Schulhof zum „Ort der Begegnung für das ganze Dorf“ aufgewertet werden. Landschaftsarchitektin Martina Hoff hat im Schulausschuss die missliche Lage beschrieben und Lösungsvorschläge präsentiert. Die Politik hat sie überzeugt. Der Rat hat im Etat Geld für die Planung des Projekts verankert.

Das Landschaftsarchitekturbüro Hoff in Essen kann eine lange Referenzliste für anerkannt gelungene Außenanlagen auch am Niederrhein vorweisen. Nadine Jakobs im Rathaus ist „regelrecht begeistert“ von der Zusammenarbeit mit dem Büro und Chefin Martina Hoff. „Die weiß, wie Kinder ticken, ist erfahren im Umgang mit Eltern und Lehren, hat viele Dinge schon auf dem Schirm“, so Jakobs.

Grundproblem ist die Entwässerung auf dem Schulgelände, das mit 2600 Quadratmetern nahezu zur Hälfte versiegelt ist. Die Versiegelung soll aufgebrochen werden. Das Fußballfeld soll einen neuen Untergrund bekommen, die sandigen Zonen mit den Spielgeräten eingefasst, Bäume und Sträucher neu angeordnet werden. In Rigolen soll Wasser gezielt versickern und zugleich die Pflanzen direkt versorgen.

Die Projekt-Planer wollen an den Fördertopf der Leader-Region „Niederrhein: Natürlich lebendig!“. Die ersten Signale vom Regionalmanagement seien vielversprechend, teilt Jakobs mit. Mit einer 65-Prozent-Förderung gehe deutlich mehr als die Pflicht. Die Stichworte lauten „inklusiver Begegnungsraum“, Erfahrungsmöglichkeiten für alle Sinne, getrennte Zonen für Aktion, Ruhe und Multifunktionalität. Das entspricht auch den Bedürfnissen, die Schüler bei einer Befragung geäußert hatten.

Die Bevölkerung soll bei der Schulhofgestaltung mitgenommen werden. Ehe der Förderantrag auf den Weg geht, soll bei der Online-Befragung das Profil des künftigen Schulumfeldes, das heute eher trist daliegt, geschärft werden. Dieses Jahr soll geplant, die Planung in den nächsten drei Jahren gestaffelt umgesetzt werden.

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