Rheinberg SPD ist für Neubauten in der Reichelsiedlung

Die Manstein AG will bis zu 150 Wohnungen bauen. Für die Mietergärten soll es Ersatz geben.

 Claudia von Parzotka-Lipinski (li., SPD) schaute sich den Garten von Monika Bieniek an.

Claudia von Parzotka-Lipinski (li., SPD) schaute sich den Garten von Monika Bieniek an.

Foto: Uwe Plien

Die SPD will beim Thema Neubau von Sozialwohnungen in der Reichelsiedlung die Meinungsführerschaft behalten und bleibt am Ball. Wie berichtet, will die Manstein AG, der zahlreiche Wohnungen in der Reichelsiedlung gehören, an der Annastraße weitere 120 bis 150 Wohnungen, verteilte auf mehrere Gebäude, neu errichten. Denn die Fläche zwischen Bahnlinie und Ahorn- beziehungsweise Eschenstraße gehört Manstein. Verpachtet ist sie allerdings an rund 25 Mieter, die dort Gärten angelegt haben. Und die wollen sie behalten.

Manstein hat inzwischen mit Rücksicht auf die Gärtner eine überarbeitete Planung eingereicht. Demnach sollen die Wohnblöcke anders verteilt werden. Im Bau- und Planungsausschuss wurde das Vorhaben bereits als nicht genehmigungsfähig zurückgewiesen.

Philipp Richter vom SPD-Ortsvereinsvorstand sieht die Problemlage. „Die Gärten sind natürlich ein kleines Naturparadies, sind ein Rückzugsort für alteingesessene Bürger. Das ist Naturschutz, und der ist uns vor dem Hintergrund des Klimaschutzes wichtig“, sagt das Mitglied des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses. Aber man sehe natürlich auch die Chance, einen vertrauenswürdigen, in Rheinberg bekannten Investor zu haben, der bereit ist, 120 bis 150 Wohnungen zu bauen. Richter: „Bezahlbarer Wohnraum ist in Rheinberg rar und wird dringend benötigt. Unser Ziel ist es nun, einen Kompromiss hinzubekommen, der für die Investoren, die Gärtner und die Wohnungssuchenden akzeptabel ist.“

Konkret heißt das: Die SPD ist dafür, die Mietergärten zu opfern und dort Mehrfamilienhäuser zu bauen, will aber, dass in jedem Fall und garantiert Ersatzgärten geschaffen werden. Die sollen dann auch mit Strom- und Wasseranschlüssen ausgestattet sein. „Und es sollen Ersatzpflanzungen für die Bäume vorgenommen werden, die dort gefällt werden müssen“, beschreibt Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Peter Tullius.

Er erinnert daran, dass es durchaus auch Ärger wegen der Gärten gebe: Dieselgeneratoren etwa sorgten für Lärmbelästigung. Dass Manstein genau an dieser Stelle und nicht anderswo bauen will, sei nachvollziehbar, so Tullius: „Ihnen gehört schließlich das Grundstück, das müssen sie nicht mehr kaufen.“

Nun sei es wichtig, eine Gesamtbetrachtung der zur Verfügung stehenden und benötigten Flächen vorzunehmen – inklusive der angrenzenden städtischen Flächen. Für den Spielplatz liegt bereits eine konkrete Planung vor, er soll neu ausgestattet und aufgewertet werden. Die SPD hofft nun, dass die Manstein AG schon bald eine neue, gut überarbeitete Planung für ihr Vorhaben vorlegt, damit nach den Sommerferien zügig entschieden werden kann, wie es in der Reichelsiedlung weitergeht. Auf die lange Bank geschoben werden dürfe das Vorhaben nicht, betonten Richter und Tullius.

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