Rheinberg Kita Reichelsiedlung: Zuschlag für DRK

Rheinberg · Der Jugendhilfeausschuss spricht sich einstimmig für den Kreisverband aus. Ein Mitbewerber aus Berlin ging leer aus.

 Ein Investor will auf der Fläche Ecke Buchenstraße / Akazienstraße ein Wohnhaus mit integrierter Kindertagesstätte bauen.

Ein Investor will auf der Fläche Ecke Buchenstraße / Akazienstraße ein Wohnhaus mit integrierter Kindertagesstätte bauen.

Foto: Uwe Plien

Der Kreisverband Niederrhein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird Träger der neuen Kindertagesstätte an der Akazienstraße in der Reichelsiedlung. Darauf verständigte sich jetzt der Jugendhilfeausschuss. Weil in Rheinberg Kita-Plätze benötigt werden, hat die Stadt bereits eine (ebenfalls vom DRK geführte) Tagesstätte in der ehemaligen Grundschule in Ossenberg auf den Weg gebracht. An der Ecke Akazienstraße/Buchenstraße baut ein Investor einen Neubau auf einem lange brachliegenden Grundstück. Er plant zwei Gebäude, in einem wird unten die Kindertagesstätte eingerichtet. Hinzu kommen 18 Wohnungen, verteilt auf drei Geschosse. Die Kita – sie soll weitgehend verglast sein – wird vermietet.

Die Verwaltung hatte Gespräche mit Trägern geführt, die bereits in Rheinberg tätig sind. Die kirchlichen Träger hatten kein Interesse. Anders der Awo-Kreisverband, der DRK-Kreisverband sowie die in Berlin ansässige gemeinnützige Gesellschaft „Step Kids Kitas“ (kurz Stepke), die aus den Medien von den Plänen in Rheinberg erfahren hatte. Diese drei Träger wurde angeschrieben. Die Arbeiterwohlfahrt zog dann zurück; offenbar, weil den Verantwortlichen das Raum-Konzept nicht gefallen habe, sagte Dezernentin Rosemarie Kaltenbach in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf Nachfrage von Grünen-Sprecher Peter Mokros.

Die Verwaltung empfahl dem Ausschuss schließlich, sich für das Rote Kreuz als Träger zu entscheiden. Grundsätzlich seien die Konzepte beider Träger überzeugend. Weil aber die Reichelsiedlung aufgrund der hohen integrativen Anforderungen eine sofortige enge Zusammenarbeit zwischen dem Träger und dem Jugendamt erforderlich mache, sei das DRK geeigneter, weil es vor Ort erreichbar sei. Kaltenbach: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem DRK gemacht und arbeiten sehr gerne mit dem Kreisverband zusammen.“ Das Rote Kreuz führt in Rheinberg bereits die Kita „Flohkiste“ in Borth sowie die Großtagespflege „Berka-Flöhe“ und die neue Kita „Wolkenblick“, beides in Ossenberg im alten Schulgebäude.

Im Ausschuss hatte niemand etwas gegen das DRK einzuwenden, jedoch fühlten sich einige Fraktionen nicht ausreichend eingebunden. So machte Peter Mokros (Grüne) deutlich, dass er das Konzept von „Stepke“ interessant finde und gerne mehr darüber erfahren hätte. Ralf Vogel von der FDP sah das ähnlich.

Zu Diskussionen führte die Tatsache, dass die Gesellschaft aus Berlin den Trägeranteil an der Kita-Finanzierung (rund 150 Euro pro Kind und Monat), den üblicherweise die Stadt übernimmt, von den Eltern eingefordert hätte. Das sei für die meisten Eltern in der Reichelsiedlung nicht zu stemmen gewesen, sagte Luise Theile von den Grünen.

Zum Zeitplan führte Rosemarie Kaltenbach aus, dass die Baugenehmigung noch in dieser Woche an den Kreis gehen soll. „Der Bauträger geht davon aus, dass er im nächsten Frühjahr mit dem Bau loslegen kann. Wir gehen davon aus, dass wir 2020 die ersten Kinder aufnehmen können.“ Ursprünglich sollte das schon 2019 der Fall sein.

Der Jugendhilfeausschuss sprach sich einstimmig für den DRK-Kreisverband als Träger aus.

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