Neuer Kindertagespflegestützpunkt in Rheinberg Ins Regenbogenland, wenn Betreuer fehlen

Rheinberg · Die Stadt hat den Kindertagespflegestützpunkt für fünf Kinder im Haus an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße eingerichtet.

 In einem der großzügigen Räume des Regenbogenlandes haben Emilio, Leonara und Charlotte jede Menge Platz zum Toben. Leiterin der Einrichtung ist Birgit Grundmann (stehend, 3.v.l.)

In einem der großzügigen Räume des Regenbogenlandes haben Emilio, Leonara und Charlotte jede Menge Platz zum Toben. Leiterin der Einrichtung ist Birgit Grundmann (stehend, 3.v.l.)

Foto: Fischer, Armin ( arfi )

Eigentlich sollte das städtische Haus an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße längst abgerissen sein. Doch dann erfüllte das gut und gerne 100 Jahre alte Gebäude noch hilfreiche Dienste. Flüchtlingsfamilien wurden und werden dort untergebracht, sie leben dort. Die untere Etage stand allerdings längere Zeit leer. Nach einer Renovierung realisiert die Stadt dort nun ein Pilotprojekt, das zunächst auf eineinhalb Jahre befristet ist: Das „Regenbogenland“ ist dort eingezogen. Dabei handelt es sich um einen – was für ein Wortungetüm — „Kindertagespflegestützpunkt“. 27 Buchstaben, hinter denen ein sinnvolles und hilfreiches Projekt steckt.

Im „Regenbogenland“ kann Leiterin Birgit Grundmann (bald hoffentlich im Wechsel mit einer noch gesuchten Kollegin) bis zu fünf Kinder beaufsichtigen. Tagespflegekinder, um genau zu sein. „Wir haben im Rheinberger Stadtgebiet 40 Tagespflegepersonen und drei Großtagespflegestellen“, sagt Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach. „Zwei private in Budberg und Rheinberg und drei Gruppen bei den Berka-Flöhen des DRK in Ossenberg.“ So weit, so gut. Die Stadt ist heilfroh, dass auf diesem Wege 140 Jungen und Mädchen betreut werden können. Andernfalls müsste sie für mehrere zusätzliche Kindertagesstätten sorgen.

Probleme gibt es, wenn die Tagespflegeeltern mal ausfallen. Zum Beispiel, weil sie krank werden. Dann müssen die Kinder, meist drei Jahre oder jünger, zu Oma und Opa gebracht werden, oder die in aller Regel berufstätigen Väter und Mütter müssen zu Hause bleiben, Urlaub nehmen oder die Kinder mit zur Arbeit nehmen. Das Problem ist jetzt erst einmal gelöst. In solchen Fällen können die Kleinen nämlich bei der gelernten Erzieherin Birgit Grundmann im „Regenbogenland“ untergebracht werden. Einen Tag Vorlaufzeit muss man allerdings einkalkulieren, um alles zu organisieren. Melanie von der Gathen, im Jugendamt für die Koordination des Kindertagespflegestützpunkts zuständig, erläutert den Ablauf: „Werden eine Tagesmutter oder ein Tagesvater krank, müssen sie zunächst die Eltern der Kinder informieren. Die wiederum können sich an das Regenbogenland wenden.“

Damit der Aufenthalt für die Kleinen nicht unvorbereitet kommt, sollen sie die Einrichtung kennenlernen. Birgit Grundmann: „Deswegen bieten wir hier vormittags Spielgruppen an.“ Die Betreuungszeit ist grundsätzlich von montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr festgelegt. Eine Vertretungsbetreuung muss am Vortag bis spätestens 12 Uhr angemeldet sein.

Bei der Eröffnung des Regenbogenlandes am Donnerstagnachmittag überzeugten sich viele Eltern und Kinder von der Einrichtung. Die ist frisch renoviert, hat neue Farbe, neue Fußböden und kindgerechtes Mobiliar erhalten. Neben zwei Spielzimmern gibt es eine Küche, einen Schlafraum, ein Ess- und ein Badezimmer auf insgesamt knapp 100 Quadratmetern Fläche.

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