Schulausschuss Das Konzept der Europaschule braucht noch Zeit

Rheinberg · Die Anmeldezahen an der Europaschule sind gesunken. Schulleiter Norbert Giesen führte im Schulausschuss aus, was getan werden müsse, um diesen Trend zu stoppen. Seine Schule sei gut – das sei etwa durch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Schullebens durch die Uni Dortmund belegt.

 Die Europaschule in Rheinberg, die momentan baulich erweitert wird.

Die Europaschule in Rheinberg, die momentan baulich erweitert wird.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Auch bei Lernstandserhebungen schneide die Schule meist überdurchschnittlich gut ab.

Giesen macht etwas anderes Sorgen. Bei vielen Eltern komme nicht ausreichend  an, was in dem Konzept der Gemeinschaftsschule stecke. Das zeige ihm eine Blick in den Schulentwicklungsplan. Der sage, dass in den Schuljahren 2019/2020 bis 2026/2027  pro Jahr zwischen 230 und 280 Kinder die Grundschulen nach Klasse vier verlassen. Theoretisch sollten 48 Prozent dieser Kinder zum Amplonius-Gymnasium und 43 Prozent zur Europaschule gehen.  Tatsächlich aber wählen mehr als 50 Prozent das Gymnasium und nur 36 bis 38 Prozent die Nachbarschule. Giesen nannte Punkte, die seiner Ansicht nach Grund für dieses Elternverhalten sein könnten. Der Verzicht auf Ziffernnoten bis Klasse 8 „ist in Rheinberg falsch angekommen“. Ab dem dem nächsten Schuljahr gibt es deshalb ab Klasse 6 wieder „normale“ Benotungen. Auch die Bauarbeiten für das neue Schulgebäude fielen ins Gewicht, ebenso das Hickhack um die von Rheinberg gewollte Kooperation mit der schwächelnden Sekundarschule Alpen, die dort als Übernahmeversuch missverstanden worden sei. Die Entschlossenheit, mit der Politik und Verwaltung sich in Alpen hinter  ihre Schule stellten, wünsche er sich auch in Rheinberg, deutete Giesen an. Nicht zuletzt sei es bedauerlich, dass sich die Europaschule bei den Informationsabenden an den Grundschulen nicht mehr den Eltern präsentieren dürfe: „Wir erreichen nicht alle Grundschulen.“ Auch der gebundene Ganztag sei ein Faktor – für Familien im kleinstädtischen Rheinberg vielleicht nicht das richtige Instrument. Giesen betonte: „Wir sind stolz auf unsere Heterogenität. Bei uns sind alle Abschlüsse möglich und man kann bei uns das gleiche Abitur machen wie an anderen Schulen auch. Wir dürfen die guten Schulen in Rheinberg nicht gefährden und müssen gemeinsam daran arbeiten, dass es so gut bleibt.“ Aus Politik und Verwaltung wurde der Europaschule bestmögliche Unterstützung zugesagt. Es brauche Geduld. Spätestens, so der Tenor, wenn der erste Jahrgang Abitur gemacht habe, werde das Konzept der Europaschule angenommen.          

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort