Rheinberg Salzlager voll – der Winter kann kommen

Borth · Das Esco-Bergwerk in Borth ist sehr gut ausgelastet. Noch mindestens 30 Jahre soll gefördert werden.

 Ein Lader transportiert im Borther Salzbergwerk aus dem Berg gesprengtes Steinsalz.

Ein Lader transportiert im Borther Salzbergwerk aus dem Berg gesprengtes Steinsalz.

Foto: Michael Gottschalk

Für die derzeit 330 Mitarbeiter des Esco-Steinsalzbergwerks in Borth können Kälte, Eis und Schnee kommen – sie sind vorbereitet. „Wir haben den Sommer und den Herbst dazu genutzt, die Lager aufzufüllen“, sagt Ralf Hegemann, Leiter Produktion und Technik unter Tage. In den vergangenen Monaten sei viel Salz gefördert werden. Bis jetzt, so Hegemann, sei man mit dem Jahr 2018 gut zufrieden.

Um wie viele Tonnen es sich dabei genau handelt, gibt Esco nicht bekannt. Die technischen Kapazitäten für den Standort Borth liegt bei 2,4 Millionen Tonnen Steinsalz pro Jahr. Hegemann: „Unsere tägliche Auftausalzmenge, wenn der Winter kommt, liegt bei 10.000 Tonnen. Die Esco selbst produziert mit ihren Standorten jährlich etwa drei Millionen Tonnen Auftausalz.“ Dieses als Streusalz bekannte Produkt ist der wichtigste Faktor im Borther Bergwerk. 2017 landeten 57 Prozent, also mehr als die Hälfte des geförderten weißen Goldes, auf der Straße.

Es geht an Kunden im Umkreis von 200 Kilometern. Ein Teil wird über Schiffe zu weiter weg liegenden Einsatzorten transportiert. Der überwiegende Teil landet in Streufahrzeugen der Autobahnmeistereien und kommunaler Straßendienste. Die restliche Salzmenge teilt sich auf in Futtermittel, geht in industrielle Prozesse oder wird zu Speisesalz aufbereitet. Nur ein geringer Teil dient als Grundstoff für pharmazeutische Produkte und geht an sogenannte Wirkstoffhersteller. In dieser Sparte sei der Aufwand besonders hoch, unterstreicht Ralf Hegemann.

Das Salzlager auf dem Werksgelände an der Karlstraße hat eine Kapazität von 80.000 Tonnen. „Wir sind immer noch dabei aufzufüllen“, berichtet der Produktionsleiter. Wobei stets gelte: Zunächst werden die externen Lager gefüllt. Nach der Devise: Was verkauft ist, ist verkauft.

Die maximale monatliche Fördermenge in Borth liegt bei 240.000 Tonnen. Das Ziel ist, die Arbeit übers Jahr gleichmäßig zu verteilen. Momentan wird unter der Bislicher Insel abgebaut. Künftige Abbaugebiete erstrecken sich weiter Richtung Veen, die Grenze markiert etwa der Veener Weg. Hegemann: „Wir haben vor, noch 30 bis 40 Jahren Salz zu fördern.“ Esco hat bereits beantragt, die Laufzeit des rechtskräftigen Rahmenbetriebsplans für das Steinsalzbergwerk Borth bis zum 31. Dezember 2050 zu verlängern. Dazu fand am 8. Oktober bei der Bezirksregierung Arnsberg ein Gespräch für die Träger öffentlicher Belange statt.

Zwischenzeitlich wurden die Behörden gebeten, eine Stellungnahme abzugeben. Die Laufzeit des aktuellen Rahmenbetriebsplans für das Steinsalzbergwerk Borth ist bis zum 31. Dezember 2025 befristet. Zum Stichtag 1 Januar 2018 befanden sich noch etwa 19 Millionen Tonnen gewinnbare Vorräte innerhalb der zugelassenen Grenzen des Rahmenbetriebsplans.

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt in Rheinberg war jetzt zu erfahren, dass sich bei einer durchschnittlichen Jahresförderung von 1,4 Millionen Tonnen rechnerisch eine Laufzeit von 14 Jahren bis zum 31. Dezember 2031 ergibt. Die betroffenen Abbaufelder befinden sich ausschließlich auf den Gebieten der Gemeinde Alpen und der Stadt Xanten. Da das Gebiet der Stadt Rheinberg von der beantragten Verlängerung der Laufzeit des Rahmenbetriebsplans für das Bergwerk in Borth nicht betroffen ist, äußerten Rat und Verwaltung in der Folge keine Anregungen und Bedenken.

Bei Esco gedachte man in diesen Tagen der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. Die Mitarbeiter des Esco-Werks haben zusammen mit dem Knappenverein für Xanten und Umgebung einen ökumenischen Barbara-Gottesdienst in der St.-Evermarus-Kirche Borth gefeiert. Die Bergleute und ihre Familien nahmen daran teil und gingen später zum gemütlichen Teil über. Rund 180 Frauen und Männer feierten das Barbara-Fest im Landhaus Gietmann in Veen.

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