Kiesabgrabung am Niederrhein Geschlossenheit statt Getöse

Niederrhein · Verlust von Heimat ist ein sehr emotionales Thema. Das taugt nicht für parteipolitische Profilierung. Gefragt sind Besonnenheit und Geschlossenheit.

  Kies ist am Niederrhein ein heißes Eisen mit Sprengkraft.

 Kies ist am Niederrhein ein heißes Eisen mit Sprengkraft.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Nur zur Erinnerung: Im September wird der Bundestag gewählt. Doch im Kreis Wesel indes hat’s den Anschein, als würde das Rennen um die Plätze im Landtag auf die Zielgerade einbiegen. Klar, Kies ist am Niederrhein ein heißes Eisen, das viele Menschen schon viele Jahre bewegt und hier gewaltige Spuren hinterlassen hat. Die Sorge um den Verlust von Heimat ist zudem eine höchst emotionale Angelegenheit. Sie parteipolitisch zu instrumentalisieren, ein Spiel mit dem Feuer. Dabei ist die Balance zwischen Sicherung des Rohstoffs, ohne den beim Bau noch lange wenig geht, Bewahrung der Landschaft und der Suche nach Alternativen zum Flächenfraß ein komplexes Politikfeld. Besonnenheit ist der Sache dienlicher als Wahlkampfgetöse, das die ohnehin angespannte Stimmung nur anheizt. Es scheint Konsens, dass es so wie bisher nicht ewig weitergehen kann. Einen nachhaltigen Ausweg aus den hinlänglich bekannten Automatismen auf den Kiesfeldern kriegt der Niederrhein gegen mächtige Begehrlichkeiten nur hin, wenn er geschlossen auftritt.

Bernfried
 Paus

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