Neue Programmreihe in Vierbaum beginnt im September Drei Kreuze, wenn’s mit der Kultur klappt

Rheinberg-Vierbaum · Das neue Programm für den Schwarzen Adler in Vierbaum steht. Weil unklar ist, wie sich Corona entwickelt und derzeit nur die Hälfte der üblichen Zuschauerzahlen erlaubt sind, starten die Kulturmacher mit Bauchschmerzen.

 Nicht nur Ernst Barten hofft, dass die Stühle im Saal des Schwarzen Adlers bald wieder regelmäßig besetzt sind. Oder bei größeren Konzerten ganz rausgeräumt werden können.

Nicht nur Ernst Barten hofft, dass die Stühle im Saal des Schwarzen Adlers bald wieder regelmäßig besetzt sind. Oder bei größeren Konzerten ganz rausgeräumt werden können.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Programm steht, die Künstler sind verpflichtet, Verträge unterzeichnet, Hotels gebucht, Karten gedruckt, Werbung gemacht. Dennoch: So richtig wohl ist den beiden Vorsitzenden der Kulturinitiative Schwarzer Adler nicht in ihrer Haut. Ernst Barten, der die Kultur vor knapp 40 Jahre ins Lokal mit seiner bewegten Historie an die Baerler Straße brachte, und André Lapehn, dessen Weg erst nach der Gründung der Genossenschaft im vergangenen Jahr in die kulturelle Adler-Abteilung führte, spüren den heißen Atem der Corona-Bedrohung im Nacken.

„Man kann ja planen so viel man will“, sagt Barten. „Aber sicher sein, dass alles gut geht, kann man momentan nicht.“ Er jedenfalls hat in seinem Leben noch nie Kultur-Veranstaltungen mit so vielen Unwägbarkeiten, Hindernissen und Auflagen organisiert – und er hat schon eine Menge Konzerte, Ausstellungen und Kabarett-Abende auf die Beine gestellt. „Wir wollen uns trotz allem nicht mürbe machen lassen“, versichert André Lapehn. „Wir müssen halt immer von Veranstaltung zu Veranstaltung schauen und gucken, was geht.“ Wenn alles gut geht, machen sie drei Kreuze, sagen die beiden. 

 Thorbjorn Risager und seine Band spielen am 17. September.

Thorbjorn Risager und seine Band spielen am 17. September.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

In den vergangenen Monaten war die Planung kein Zuckerschlecken. Einige Engagements sind inzwischen auf den dritten Termin verlegt worden. „Dann läuft der ganze Apparat jedes Mal von vorne an“, so Barten. „Ein neuer Termin muss gefunden werden und der passt dann natürlich nicht bei allen, die schon Karten gekauft hatten. Dann werden Tickets zurückgegeben und ausbezahlt und so weiter.“ Auch Hotels müssen in solchen Fällen umgebucht werden.

 Bernd Begemann ist ein Liedermacher aus Hamburg.

Bernd Begemann ist ein Liedermacher aus Hamburg.

Foto: Veranstalter

Unbestuhlt fasst der Adler-Saal 200 Besucher, bestuhlt 120. Lapehn: „Momentan planen wir mit der Hälfte an Leuten. Das macht es in finanzieller Hinsicht extrem schwer.“ Immerhin ist die Kulturinitiative auf einen Fördertopf gestoßen, über den sie einen Tel der fehlenden Einnahmen kompensieren kann.

 André Lapehn bucht die Konzertreihe Pflug und Segen.

André Lapehn bucht die Konzertreihe Pflug und Segen.

Foto: AL

Läuft alles nach Plan, rollt der Kulturzug im Adler am 17. September mit Blues, Soul und Rock von der Thorbjorn Risager Band an. Schon einen Abend später gibt sich der Hamburger Singer-/Songwriter Bernd Begemann die Ehre. Gespannt ist das Adler-Team auf die Lesung von Gerd Herholz mit Musik von Eckard Koltermann am 22. September. Es geht um das Revier. Motto: „Wo das geht, geht alles.“ Hoffentlich geht was, denn der Abend wurde schon zweimal verlegt. Die Blueser Henrik Freischlader (sollte am 7. Oktober stattfinden) und Ben Poole (geplant für den 13. November) haben ihre kompletten Tourneen wegen Corona abgesagt. Peter Bursch und seine Bröselmaschine spielen am 30. Oktober. Der Dezember soll mit der vielseitigen Musikerin Coco June jazzig-soulig (3. Dezember) und mit der Band Glam Bam schrill, bunt und lustig werden (17./18. Dezember). Bereits verschoben sind der Songabend mit Ewan McCorman und Emiliys Giant (jetzt am 21. November), die Hamburg Blues Band mit Chris Farlowe (20. November), Matt Schiofield & Band (28. April 2022), Carmela de Feo (3. November), Kai Schumacher (29. Januar 2022) und Maxim (12. März 2022). Gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.

Der Schwarze Adler verkauft auch Kultur-Gutscheine für 30, 50 der 100 Euro.

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