Wohnungen am Niederrhein durchsucht Landesweite Razzia gegen Drogenhändlerring

Niederrhein · Bei Ermittlungen gegen Schleuser an der Schweizer Grenze führte die Spur zu Drogenhändlern am Niederrhein. Am Dienstagmorgen wurden Wohnungen in Xanten, Moers, Issum und Duisburg durchsucht.

 Die Bundespolizei hat am Dienstagvormittag die Wohnung eines 35-jährigen Mannes in Xanten durchsucht (Symbolbild).

Die Bundespolizei hat am Dienstagvormittag die Wohnung eines 35-jährigen Mannes in Xanten durchsucht (Symbolbild).

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Ein Einsatz der Polizei hat Dienstagmorgen in der Xantener Innenstadt bei zahlreichen Passanten Fragen aufgeworfen. Vor einem Haus an der Marsstraße parkten drei Fahrzeuge der Bundespolizei. Wie sich nach längeren Recherchen herausstellen sollte, war der Einsatz in Xanten Teil einer landesweiten Aktion gegen einen vermeintlichen Drogenhändlerring. Verantwortlich für den Einsatz war die Direktion der Bundespolizei in Stuttgart.

Wie ein Sprecher auf Anfrage berichtete, sind zeitgleich 15 Wohnungen von insgesamt zehn Verdächtigen in ganz Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Neben Xanten waren Polizeikräfte dem Drogenhändlerring auch in Moers, Kamp-Lintfort, Issum und Duisburg auf der Spur. Die Männer zwischen 23 und 52 Jahren stehen im Verdacht auch Ausweise, darunter auch Impfausweise gefälscht zu haben. In Xanten stand ein 35-jähriger Mann mit türkischem Pass im Fadenkreuz der Ermittler.

Größere Mengen an illegalen Drogen sind den Beamten bei der Razzia nicht in die Hände gefallen, dafür etwa 1000 Euro an Falschgeld, so der Sprecher, ebenso illegale Waffen und sogenannte „Anscheinwaffen“, die echten Waffen täuschend ähnlich sehen und im Milieu gängig seien. Außerdem stellten die Bundespolizisten Gerätschaften sicher, die beim Verkauf von Drogen wie Kokain und Heroin benutzt werden wie beispielsweise Feinwaagen.

Festnahmen habe es nicht gegeben. Die verdächtigen Personen seien vernommen und in Absprache mit der Staatsanwaltschaft anschließend vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Hintergrund war ein Vorfall in Baden-Württemberg. An der Grenze zur Schweiz waren Männer beim Versuch ertappt worden, Flüchtlinge illegal ins Land schleusen zu wollen, so der Polizeisprecher. Im Zuge von verdeckten Ermittlungen sei man dann auf ein Netz von Drogenhändlern gestoßen, die die Nähe zu den Niederlanden für ihre illegalen Geschäfte nutzen.

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