Ehrenamt in Alpen Neue Regel für Heimatpreisgeld 

Alpen · Ein Martinskomitee hat seinen Anteil am Heimatpreis für Flutopfer bei Erftstadt gespendet. Das fanden nicht alle gut und ist nun künftig nicht mehr erlaubt.

 Nachträgliche Ehrung der Heimatpreisträger in Alpen.

Nachträgliche Ehrung der Heimatpreisträger in Alpen.

Foto: Alpen

Der Rat will Ende des Jahres wieder einen Heimatpreis verleihen und zum vierten Mal in Folge herausragendes ehrenamtliches Engagement auszeichnen. Darüber gab‘s im Rat keinen Dissens. Allerdings klang die jüngste Preisvergabe unterschwellig mit Misstönen nach. Die Verwaltung hatte eine redaktionelle Änderung für die Verleihungsgrundlagen vorgeschlagen. Danach dürfen künftige Preisträger verpflichtet werden, das Geld – es kommt vom Land – nur für einen Zweck ausgeben, „den der Verein hauptsächlich verfolgt“.

Hintergrund war, dass offenkundig einer der sechs Alpener Martinskomitees, das Preisgeld über „Die Partei“ an Flutopfer gespendet hatte. „Das hat einigen nicht gefallen“, sagte Bürgermeister Thomas Ahls. Er bekannte, dass er das gut verstehen könne. Nach seiner Auffassung sei der Preis in dem Fall verliehen worden, weil die „Kleinsten in der Gemeinde“ davon profitieren würden. Damit stand der Bürgermeister nicht allein.

Einzig Matthias Schuscik (Die Partei) machte sich dafür stark, den Passus anders zu fassen, um Preisträgern ausdrücklich auch die Möglichkeit einzuräumen, das Preisgeld für „gemeinnützige Zwecke“ zu verwenden. Die Partei habe die Spende des Martinskomitees an die Fluthilfe vor Weihnachten „im Sinne der Transparenz“ öffentlich gemacht und sich über die kritischen Reaktionen gewundert. „Auch Solidarität mit Flutopfern steht in der Tradition des Teilens“, so Schuscik. „Und die Flutgebiete sind auch Heimat.“

Der Heimatpreis der Gemeinde Alpen war Ende Dezember zu gleichen Teilen, je 2500 Euro, an die Tafel und an die sechs Martinskomitees gegangen. Jedes Komitee hat 416,67 Euro erhalten. Die Urkunden hat Bürgermeister Thomas Ahls erst jetzt im Rathaus überreicht, weil Corona die übliche Ehrung vor Weihnachten verhindert hatte. Wer nicht konnte, bekommt sie später.

(bp)
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