Corona-Aufklärung in Rheinberg Reichelsiedlung hat jetzt eigene Covid-Teststelle

Rheinberg · Ehrenamtliche Helfer klären die knapp 2000 Bewohner mit mehr als 20 Nationalitäten über die Covid-Tests auf, die jetzt auf dem Gelände der Türkisch-Islamischen Gemeinde möglich sind.

 Rheinberg - Moschee in der Reichelsiedlung - Testzentrum Corona 
  Lea Nickenig testet Sami Girgin - negativ das Ergebnis 
  
 RP - Foto : Armin Fischer (arfi) *** Local Caption *** RP

Rheinberg - Moschee in der Reichelsiedlung - Testzentrum Corona  Lea Nickenig testet Sami Girgin - negativ das Ergebnis RP - Foto : Armin Fischer (arfi) *** Local Caption *** RP

Foto: Armin Fischer (arfi)

Am Dienstag öffnete auf dem Gelände der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Rheinberg eine weitere Covid-Teststelle. „Der Test ist kostenfrei und ohne Termin möglich. Das schriftliche Ergebnis kann nach 15 Minuten mitgenommen werden“, sagt Vera Peschers-Sonderkamp von der Einhorn-Apotheke.

Der Standort in der Nähe von Penny gilt als Nebenstelle des Schnelltestzentrums Vokato, wo die Apothekerin seit März Schnelltests anbietet. Dass in der Reichel-Siedlung nun knapp 2000 Bewohner mit über 20 Nationalitäten einen kurzen Weg zum Testzentrum haben, verdanken sie den Grünen. „Wir haben das Thema Testen für die Reichel-Siedlung in den Ausschüssen angesprochen. In Kooperation mit Vera Peschers-Sonderkamp und der Türkisch-Islamischen Gemeinde haben wir nun eine Möglichkeit. Es musste dringend etwas passieren“, sagt Peter Mokros von den Grünen.

Über das Gesundheitsamt in Wesel ist die Teststelle gelistet. Nun geht es darum, die Bewohner zu erreichen. Jussef kennt das Viertel und erläutert in vier Sprachen den Nutzen der Tests. „Es geht zunächst darum, die Menschen direkt anzusprechen“, sagt er. Auch Flyer machen aufmerksam und sorgen für Gesprächsstoff in den Familien.

Petra Platzek, so genannte Sprachmittlerin aktiv und vielen über den Runden Tisch Integration bekannt, leistet ebenfalls ihren Beitrag. Hemmungen, Menschen auf dem Parkplatz anzusprechen, hat sie nicht. Schließlich geht es um die eigene Gesundheit, die der Familie und die Aufklärung über Covid, die Impfung und das Testen.

„Optimal wäre zweimaliges Testen pro Woche“, so Apothekerin Peschers-Sonderkamp. „Geimpfte bleiben Überträger von Covid. Ihre eher schwache Infektion ist symptomlos. Nur geeimpft zu sein, reicht nicht. Wir müssen weiter vorsichtig sein und Maske tragen, um eine mögliche vierte Welle zu vermeiden.“ Der praktische Nutzen liege auf der Hand. Getestet sei die Familie sicher, mehr Treffen mit Freunden, am besten getestet, sind möglich.

Mustaffer Karaca, Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde, legt nach. „Jetzt fängt die Urlaubszeit an. Viele fahren mit dem Auto zu ihren Familien oder in Feriengebiete.“ Auch seine Frau Ayten wirbt in Frauengruppen für die Teststelle, so dass auch diese Kommunikationskette steht. Oftmals fehle das Wissen, manche argumentieren ablehnend, sagt Karaca. Die Impf-Bereitschaft sei dennoch hoch, noch mangele es an Terminen. Diese per Telefon oder online zu verienbaren, bereite Probleme. Mokros: „In der Siedlung leben viele ältere Menschen, denen wir jetzt die Testmöglichkeit vor Ort anbieten. Der Weg mit dem Rollator zum Penny-Parkplatz ist jetzt schaffbar.“ Sein Traum: eine mobile Impfstraße.

Die Teststelle ist dienstags, 9 bis 11 Uhr, donnerstags, 17 bis 19 Uhr geöffnet, gratis und ohne Termin.

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