Alpen feiert Völkervielfalt Spiel ohne Grenzen im Irrland

Alpen · Der Sponsorenlauf des SV Menzelen mit einem Erlös von mehr als 10.000 Euro und die Flüchtlingshilfe in Alpen sorgen für einen unbeschwerten Familientag in unruhigen Zeiten. Und das Projekt der Mitmenschlichkeit geht weiter.

 Ein irrer Familien-Ausflug ins Irrland: Mehr als 120 Menschen aus vielen verschiedenen Nationen verbrachten einen vergnüglichen Tag im Freizeitpark in Twisteden.

Ein irrer Familien-Ausflug ins Irrland: Mehr als 120 Menschen aus vielen verschiedenen Nationen verbrachten einen vergnüglichen Tag im Freizeitpark in Twisteden.

Foto: Flüchtlingshilfe

„Heute war ein unvergesslicher Tag mit wunderschönen und freundlichen Menschen.“ Mohammad, gleichzeitig Alpener und Afghane, geht das Herz über. „Es war ein Tag der Freude und des Friedens.“ Was war geschehen? Seine Freude war wieder der Ausgang einer kleinen Geschichte der guten Zusammenarbeit in Alpen.

Der SV Menzelen hatte Ende März einen Sponsorenlauf organisiert, um geflüchteten Ukrainern vor Ort zu helfen (wir berichteten ausführlich). Dabei kamen mehr als 10.000 Euro für die gute Sache zusammen. Mit dem Geld und der Frage, was man damit denn Gutes machen könnte, kam Jörg Rösken, Jugendobmann des SV Menzelen, auf die Flüchtlingshilfe Alpen zu. Gemeinsam entschloss man sich schließlich, von einem Teil des Geldes etwas für die Familien zu machen: einen internationalen Familientag im Irrland in Kevelaer.

Die Flüchtlingshilfe organisierte das Event und lud über zahlreiche Kanäle die Familien ein. Olena, eine Ukrainerin, die schon länger in Alpen zu Hause ist, übersetzte den Flyer, den die Gemeinde Alpen dann an alle ihre Landsleute in der Gemeinde verteilte. Der Flüchtlingshilfe war es wichtig, nicht nur die Familien aus der Ukraine, sondern alle geflüchteten Familien einzuladen – egal, woher sie kommen.

So teilte man sich die Kosten für einen besonderen Tag. Der Sportverein bezahlte einen Teil und die Flüchtlingshilfe übernahm den Rest. „Gemeinsam schafft man einfach mehr, und so wurde aus einer richtig guten Idee, eine ziemlich große“, meint Flüchtlingshelfer Patrick Depuhl: „So ein Tag ist für Familien wunderschön und wichtig. Gerade in diesen unruhigen Zeiten, in denen die Gedanken oft nicht zur Ruhe kommen, braucht es befreite Momente und leichte Tage.“

Es hatten sich mehr als 120 Personen angemeldet. Die Organisatoren nahmen Kontakt zu den Familien auf, Busse und Tickets wurden geordert. Am Ende zog Melanie Koerfer von der Flüchtlingshilfe Bilanz: „Die gemeinsame Zeit und die lieben Worte am Abend lassen die Mühen der manchmal zeitintensiven Organisation schnell vergessen. Ehrenamt bedeutet für mich einfach: Freude darin zu finden, anderen eine Freude zu bereiten.“

Auf den langen Rutschen oder den Hüpfbergen im Irrland, bei einem Picknick auf der grünen Wiese oder beim Klettern im Stroh durften die Kinder an diesem Tag einfach Kinder sein und Familien einfach Familien. Das hat allen einfach richtig gut getan. Oder in den Worten von Gladys: „Danke sehr für heute, vielen Dank für die tolle Reise.“

 Ein irrer Spaß: Auf Teppichen ging‘s auf den blitzeblanken Rutschen mit Schwung in die Tiefe.

Ein irrer Spaß: Auf Teppichen ging‘s auf den blitzeblanken Rutschen mit Schwung in die Tiefe.

Foto: Flüchtlingshilfe
 Auch Musikerin Judy Bailey und ihre junge Freundin hatten riesigen Spaß beim großen Familienausflug.

Auch Musikerin Judy Bailey und ihre junge Freundin hatten riesigen Spaß beim großen Familienausflug.

Foto: Flüchtlingshilfe

Das nächste große Familienfest steht auch schon fest im Kalender: Am Samstag und Sonntag, 13./14. August, findet das große „Home.Alpenfestival“ statt. Die Hoffnung ist, dass Freude, Freundschaft und viel Begegnung erlebbar werden. Los gehen wird es mit einem Familientag, bei dem sich viele Initiativen und Vereine einbringen. Es folgen Konzerte und am Sonntag das große Friedensfest in Veen. Dort heißt es: „Musik für Dorf, Welt und Herz!“ Oder wie es Initiatorin Judy Bailey formuliert: „Ob Irrland oder Alpen-Festival – wir sollen und dürfen uns immer wieder darin erinnern: Wir gehören alle zur Familie Mensch.“

(bp)
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