Rudern Im Fotofinish zum WM-Silber

Neuss · Vera Spanke rudert bei U23-Weltmeisterschaft im Leichtgewichts-Einer auf Rang 2.

 Eine strahlende Vera Spanke präsentiert stolz ihre Silbermedaille nach der Siegerehrung bei den U23-Ruder-Weltmeisterschaften im polnischen Poznan.

Eine strahlende Vera Spanke präsentiert stolz ihre Silbermedaille nach der Siegerehrung bei den U23-Ruder-Weltmeisterschaften im polnischen Poznan.

Foto: DRV

Das war nichs für schwache Nerven. In einem unglaublichen Foto-Finish sicherte sich Vera Spanke bei den U23-Weltmeisterschaften der Ruderer im polnischen Poznan die Silbermedaille im Leichtgewichts-Einer der Frauen. Nach 2000 Metern und 7:34,95 Minuten betrug der Vorsprung der 21-Jährigen im Trikot des Neusser Rudervereins auf Rang drei gerade mal drei Zehntelsekunden. Noch enger ging es dahinter zu, denn die Italienerin Clara Guerra und die Australierin Wallace Russel erreichten zeitgleich in 7:35,270 Minuten die Zielschranke – die Auswertung des Zielfotos bescherte der Italienerin dann ank der Winzigkeit von zwei Tausendstelsekunden die Bronzemedaille. An der Spitze war die Britin Imogen Grant in 7:29,980 Minuten eine Klasse für sich.

„Das war eine Topleistung von Vera“, kommentierte Trainer Christian Stoffels den Auftritt seines Schützlings. Der war schlecht aus den Startlöchern gekommen, lag nach 250 Metern nur auf Rang fünf. „Nach dem Rennen sagte sie, da hätte sie eine leichte Krise bekommen,“ wusste Vater Bernhard Spanke als Augenzeuge zu berichten. Doch Krisen machen die Pharmaziestudentin offenbar stark: „Ab da fuhr sie ihr Rennen“, sagt Bernhard Spanke – und das brachte sie schließlich im Foto-Finish auf den zweiten Platz.

„Ich hatte auf eine Medaille gehofft, aber nicht damit gerechnet,“ sagte die 21-Jährige, als sie wieder bei Atem war, „am Anfang war ich etwas zu weit weg von den anderen, aber es hat ja am Ende noch gereicht. Es hätten aber ruhig etwas weniger Wellen sein können, dann wäre es nicht so eng geworden.“

Eng war es auch am Samstag im Zwischenlauf. Bei starkem Gegenwind – „nicht gerade Veras Lieblingsbedingungen“, sagt Bernhard Spanke – lagen die Ruderinnen anfangs alle gleichauf. 500 Meter vor dem Ziel lag Vera Spanke hinter der Schweizerin Sofia Meakin auf Rang zwei, Clara Guerra saß ihr aber dicht im Nacken. Auf dem Schlussabschnitt zog die Neusserin aber noch einmal an und sicherte sich knapp den Sieg und damit den Einzug ins A-Finale am Sonntag.

 Letzte Tipps vor dem Start für Vera Spanke gibt es von Christian Stoffels. Der Trainer des Neusser Rudervereins war eigens nach Poznan gereist, um seinen Schützling während der drei Rennen zu betreuen.

Letzte Tipps vor dem Start für Vera Spanke gibt es von Christian Stoffels. Der Trainer des Neusser Rudervereins war eigens nach Poznan gereist, um seinen Schützling während der drei Rennen zu betreuen.

Foto: Bernhard Spanke

Hier sorgte sie dann für die erste von insgesamt sieben Medaillen für den Deutschen Ruderverband und für einen „versöhnlichen Abschluss“ in den Augen von Bundestrainerin Brigitte Bielig, die nur bedauerlich fand, dass „kein Sieger dabei war. Im Vergleich zum Vorjahr ist es auf jeden Fall eine Steigerung. Auch für Vera Spanke: 2017 gewann sie Bronze im Vierer.

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