Handball TSV trifft im letzten Test auf VfL Gummersbach

Dormagen · Der zwölfmalige Deutsche Meister kommt nach dem Abstieg aus dem Handball-Oberhaus am Mittwoch als Zweitligist ins TSV Bayer Sportcenter.

 Am Samstag maß sich Carl Löfström (r.) mit Nationalspieler Hendrik Pekeler. Heute spielt er mit Dormagen gegen Gummersbach.

Am Samstag maß sich Carl Löfström (r.) mit Nationalspieler Hendrik Pekeler. Heute spielt er mit Dormagen gegen Gummersbach.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Nach dem Festtag am Samstag mit dem Jubiläumsspiel vor knapp 2000 Zuschauern gegen den Deutschen Rekordmeister THW Kiel (27:40) bieten die Handballer des TSV Bayer Dormagen ihren Fans am Mittwochabend (Anpfiff 19 Uhr) einen weiteren Leckerbissen an: Im letzten Testspiel vor der am 24. August (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den EHV Aue beginnenden Zweitliga-Saison empfangen die Schützlinge von Trainer Dusko Bilanovic den traditionsreichen VfL Gummersbach.

Die Partie im TSV Bayer Sportcenter ist quasi ein Testlauf auf die anstehende Saison, in der die beiden Mittelrhein-Rivalen nach dem albtraumhaften Abstieg der Gummersbacher nun in der 2. Liga aufeinandertreffen.   Die seit  Gründung der Handball-Bundesliga 1966 dem Oberhaus angehörenden Oberbergischen hatten sich in der vergangenen Saison unter dramatischen Umständen aus ihrem Wohnzimmer verabschiedet: Während Gummersbach am letzten Spieltag in Bietigheim nicht über ein 25:25-Unentschieden hinauskam, setzten sich die Eulen aus Ludwigshafen mit 31:30 gegen Minden durch und schafften damit den Klassenverbleib. Bietigheim und Gummersbach (fehlte bei Punktgleichheit ein einziger Treffer zur Rettung) mussten runter. Dem im März angeheuerten Kieler Torge Greve fällt nun die schwierige Aufgabe zu, den Traditionsverein wieder auf Kurs zu bringen. Eine Aufgabe, die der 44-Jährige mit norddeutscher Gelassenheit angeht. In einem Interview mit den „Kieler Nachrichten“ bezeichnet er den Abstieg des „Dinos“ nach 53 Jahren sogar als Chance: „Das war kein großes Erdbeben. Der VfL ist dem Abstieg drei Jahre lang immer wieder von der Schippe gesprungen, und man weiß nicht, ob es in dieser Saison in der Ersten Liga besser geworden wäre. Vielleicht gab es stattdessen eine Art Erleichterung, dass jetzt ein Schnitt möglich ist, eine Art Aufbruchstimmung.“

Wie der von 2006 bis 2010 als Spieler für den TSV Bayer Dormagen tätige Manager Christoph Schindler verfolgt er in Sachen Wiederaufstieg einen Zwei-Jahres-Plan,   mahnt aber zur Geduld: „Die Leute sehnen sich nach Erfolg, aber sie – und meine Spieler auch – müssen jetzt die Zweite Liga akzeptieren. Der Sprung von der Ersten zur Zweiten Liga ist riesengroß, aber die Zweite Liga hat auch eine enorme Leistungsdichte. Und wir haben uns gut verstärkt, müssen aber auch acht neue Spieler integrieren.“ In Filip Ivic aus Kielce und Tin Kontrec aus Zagreb konnte der Absteiger internationale Neuzugänge verpflichten, auch Alexander Hermann (HSG Wetzlar) und Janko Bozovic (TV Emsdetten) als österreichische Nationalspieler sind keine Unbekannten.

Derweil hat der TSV Bayer Dormagen Sven Eberlein mit einem Zweitspielrecht für den in die 3. Liga abgestiegen Lokalrivalen HC Rhein Vikings ausgestattet. Er reagierte damit auf eine entsprechende Anfrage aus Neuss. „Ich halte diesen Schritt für richtig“, sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel: „Bei uns ist die Konkurrenz im Rückraum zu groß. Sven wird in erster Linie in Neuss trainieren und spielen.“

Info Der Eintritt für das Spiel gegen Gummersbach beträgt 5 Euro (Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren zahlen 2 Euro, Kinder unter 7 Jahren haben freien Eintritt).

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