Lokalsport Neuss lockt als schönste Teiletappe der Tour

Neuss · Die Stadt hat sich auf 70.000 Zuschauer vorbereitet und die Durchfahrt der Tour de France in ein Festwochen-Programm eingebettet.

Einen großen Industriehafen in direkter Nachbarschaft zur historischen Innenstadt und gleich daneben eine Galopprennbahn: Keine andere Stadt Europas kann einen solchen Kontrast bieten. Es werden daher vor allem Bilder aus diesem Dreieck sein, glaubt Stadtsprecher Michael Kloppenburg, die von den Fernsehkameras in die Welt getragen werden - wenn nächsten Sonntag (2.) die "Tour de France" durch Neuss rollt. Bilder aus dem Hot-Spot der Neusser Tour-Durchfahrt, über die David Zülow vom Sponsorenkreis "Neuss on tour" überzeugt sagt: Die Kilometer 57 bis 67 an diesem zweiten Etappentag durch Neuss sind auch die attraktivsten.

5000 Zuschauer je Streckenkilometer - diese grobe Rechnung der Tourverantwortlichen wird für Neuss nicht gelten. Auf mindestens 70.000 Gäste hat man sich eingerichtet. Darunter werden auch viele sein, denen Düsseldorf als Startort der Etappe zu großstädtisch ist. In Neuss dagegen ist die Zufahrt von Norden und Süden bis unmittelbar an die Tourstrecke möglich, auch wenn sich Bürgermeister Reiner Breuer wünscht, dass möglichst viele mit dem Rad kommen.

Breuer hat sich schnell von der Idee verabschiedet, die Neusser City am Tag der Tour autofrei zu halten. Aber es bleibt dabei, die Tour mit einem Aktionstag zur Nahmobilität zu verbinden. Radfahren in allen Facetten ist dabei nur ein Teil des Spektrums. Und es ist kein Zufall, dass auf dem Münsterplatz auch eine Stempelstelle für die ist, die beim Niederrheinischen Radwandertag selbst in die Pedale treten wollen. Der für sie markierte Rundkurs berührt an einigen Punkten die Strecke der Profis.

Die Tour-Durchfahrt ist eingebettet in ein übervolles Wochenende: Die Tour - ein Fest. Das fängt am Freitagabend (30.) mit der "Klassiknacht im Rosengarten" und einem parallel beginnenden Konzert der Band "Rabaue" auf dem Münsterplatz an und hört erst musikalisch auf, wenn das Fahrerfeld durch ist und die "Swinging Fanfares"vor der Quirinuskirche spielen.

Ein Franzosenmarkt auf dem Markt lohnt einen Besuch auch schon am Samstag (1.), wenn Neuss überdies mit einem Jahrmarkt auch sein Stadtfest "Zeitsprünge" feiert. Zu dem werden das Rathaus historisch verhüllt und unter seinen Bögen sechs Epochen der Geschichte in Szene gesetzt. Abends steht dann auf dem Münsterplatz die Band "Extrabreit" auf der Bühne.

Rabaue, Extrabreit und Swinging Fanfares haben Werner Galka und Michael Mylord engagiert. Die Wirte gehören zu den vielen Neussern, die sich engagiert und zur Tour etwas eigenes in Gang gesetzt haben. Auch der Radfahrerverein, der sein eigenes Fest auf der Kaiser-Friedrich-Straße feiert, gehört dazu. Viele Firmen wie etwa Autohäuser an der Hammer Landstraße verbinden das "Rudelgucken" mit einem Sommerfest an und in den Geschäften -schließlich ist der Tour-Tag ein verkaufsoffener Sonntag.

Mehr als 500 Helfer hat die Stadt rekrutiert, Zusatzparkplätze ausgeschildert, Straßensperrungen vorbereitet. Die Organisatoren wären so weit - die Tour kann kommen.

(-nau)
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