Basketball Das Duell der Giganten im Elephants-Dome

Grevenbroich · Am Samstagabend treffen in Grevenbroich und den RheinStars Köln II die beiden besten Teams der 2. Basketball-Regionalliga aufeinander. 

 Der jetzt für die RheinStars Köln II tätige Max Dohmen (r.) holte mit den Elephants Grevenbroich 2014 den WBV-Pokal.

Der jetzt für die RheinStars Köln II tätige Max Dohmen (r.) holte mit den Elephants Grevenbroich 2014 den WBV-Pokal.

Foto: lber

Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die von den Grevenbroicher Basketballern schon zu Zweitliga-Zeiten in augenzwinkernder Übertreibung zum Elephants-Dome erhobene Sporthalle am Torfstecherweg in Gustorf am Samstagabend nicht mal wieder aus allen Nähten platzen sollte. Denn auf dem aufregenden Spielplan steht zum Start ins neue Jahr ab 19.30 Uhr das Duell der beiden wohl besten Mannschaften der Zweiten Regionalliga, Gruppe 1: Die Tabelle weist die RheinStars Köln II mit makellosen 20 Punkten und 10:0-Siegen als Primus aus. Zwei Zähler weniger auf ihrem Konto haben die Schlossstäder, allerdings nur deshalb, weil kurz vor Weihnachten ihr Match in Sechtem ausgefallen war.

Um seine Mannschaft gebührend auf dieses Gipfeltreffen vorzubereiten, hatte Trainer Ken Püller, der bei den RheinStars bis 2020 als Coach der in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) tätigen U16-Jungs verantwortlich war, fürs vergangene Wochenende extra ein Testspiel ausgemacht. Gegen die LippeBaskets Werne, Tabellendritter der 2. Regionalliga, Gruppe 2, setzten sich die Elephants auf heimischem Parkett mit 78:74 durch. Eine echte Härteprobe mit kurioser Anfangsphase: Die Grevenbroicher führten mit 10:0 und 12:2, mussten kurz darauf aber den 12:12-Ausgleich hinnehmen. „Die haben uns gut verteidigt“, lobte Pfüller die Gäste, die US-Profi Anthony Hodges als Gastspieler einsetzten. Der 1,83 Meter große Guard aus Queens wäre im Herbst um ein Haar in Grevenbroich gelandet, schloss sich dann aber der TSG Bergedorf in der Regionalliga Nord an. Weh tat den Elephants auch der erst 16-jährige Jordan Most mit seinen Würfen aus der Distanz.

Die RheinStars dürften indes noch mal eine ganz andere Hausnummer sein, hat Cheftrainer Platon Papadopoulos seine Truppe doch in der Adventszeit noch einmal verstärkt: Tibor Taras (25 Jahre) lief vor seinem studienbedingten Abschied vom Leistungsbasketball in der zweithöchsten Spielklasse (Pro A) schon für den FC Baunach und Schalke 04 auf, war später mit 20,8 Punkten im Schnitt bester Korbschütze der RheinStars beim Aufstieg 2021 in die Pro B. Danach schloss er sich dem BC Apollo Amsterdam an. Auch Benedict van Laack (25) hatte 2021 dem Abschluss seines Lehramtsstudiums in den Fächern Englisch und Sport den Vorzug gegeben, war für die RheinStars zuvor unter anderem in der Pro A am Ball gewesen. Gemeinsam mit dem knapp zwei Meter großen Power Forward Carlo Torelli (23) heben sie das Team des Neulings auf ein anderes Niveau. „Wenn dieses Trio gut performt, wird’s für uns schwer“, sagt Pfüller.

Zwei Akteure der Kölner trugen sogar schon das Trikot der Elephants: Den vor allem in der Abwehr starken Thomas Lehnen hatte der Grevenbroicher Trainer in der Endphase der vergangenen Spielzeit aussortiert. Max Dohmen gehörte an der Erft 2014 zum von Hartmut Oehmen trainierten Team, das sich in der Finalserie gegen die RheinStars den WBV-Pokal holte. Der inzwischen 34-Jährige ist immer noch brandgefährlich – vor allem in der Crunchtime. Gegen Barmen zum Beispiel erzielte er nicht nur 25 Punkte, sondern machte fünf Sekunden vor Schluss mit einem erfolgreichen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie auch den 70:67-Sieg seiner Mannschaft perfekt. „Viel hängt davon ab, was er für einen Tag hat“, weiß Pfüller, denn das Studium der bisherigen Auftritte des Tabellenführers hat ihm diese Erkenntnis gebracht: „Köln verfügt zwar über einen großen Kader, spielt aber mit eher kleiner Rotation.“

So brisant dieses Duell auch sein mag, eine Vorentscheidung im Titelkampf und dem damit verbundenen Aufstieg in die 1. Regionalliga falle am Samnstag noch nicht, stellt er klar: „Egal wer gewinnt, der hat noch schwere Spiele vor sich. So müssen beide noch zu den Bergischen Löwen.“ Aufgaben, die der Coach gerne mit einem erfahrenen Basketballer wie Marc Rass angehen würde. Nach seiner bereits am dritten Spieltag in Düsseldorf erlittenen Verletzung brennt der 35-Jährige auf seine Rückkehr. Sein Einsatz am Samstag ist offen.

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