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Auszeichnung in Remscheid Röntgenplakette für Francesco Sette

Remscheid · Die Stadt verleiht ihre Auszeichnung an einen Mann, der bei Atomen zu Hause ist.

 Der Italiener Professor Dr. Francesco Sette erhält in diesem Jahr die Röntgenplakette.

Der Italiener Professor Dr. Francesco Sette erhält in diesem Jahr die Röntgenplakette.

Foto: Museum

Von Wilhelm Conrad Röntgen ist der Satz überliefert: „Ich habe nur Spaß, wenn ich experimentieren kann.“ Die Preisträger der Röntgenplakette der Stadt Remscheid hätten es nie zu dieser in Fachkreisen hoch angesehenen Auszeichnung gebracht, wenn sie nicht mit Leidenschaft und Freude über Jahre und Jahrzehnte in ihren Laboren die Gesetzmäßigkeiten der Natur erforscht hätten.

Das gilt auch für den Italiener Professor Dr. Francesco Sette, der in diesem Jahr die Plakette erhält. Im Vergleich zu Röntgen hat es Sette heute weitaus schwieriger, seine Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zu erklären. Als die Röntgenaufnahme der Hand von Bertha Röntgen um die Welt ging, da wussten die Wisschenschaftler, welche Revolution in der Erforschung der Welt eingeläutet wurde. Erstmals gelang es den Menschen, zerstörungsfrei in den menschlichen Körper einzudringen.

Das bildgebende Verfahren, basierend auf der Entdeckung der X-Strahlen, sorgte für neue Erkenntnisse auf vielen Gebieten: in der Medizin, der Diagnostik, der Physik, der Materialforschung, der Astronomie und der Archäologie. Der Erkenntnisfortschritt hat seine plastische Anschaulichkeit verloren. Sette bewegt sich auf Ebenen, die jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liegen und nur von hochkomplexen Messgeräten sichtbar gemacht werden können. Der Grundlagenforscher ist auf der atomaren Ebene der Natur zu Hause.

Er untersucht, was Materialien im Innersten zusammenhält. Einerseits. Andererseits kann er aus den Messergebnissen ableiten, wie neue Materialien komponiert werden müssen, damit sie zum Beispiel länger halten. Von „intelligenten Materialien“ ist die Rede, die helfen werden, „eine bessere Produktion und Verwaltung sauberer Enegien einzuführen und neue Diagnose- und Therapieprogramme zu entwerfen“. So beschreibt es Dr. Uwe Busch, Direktor des Deutschen Röntgen-Museums.

Die Preisverleihung am Samstag in der Klosterkirche ist eine akademische Feierstunde. Am Freitag besucht der Preisträger aber eine Schulklasse des Röntgen-Gymnasiums, um zu berichten, warum es so viel Spaß macht, als Forscher zu experimentieren. „Nur die Erfinder bringen uns weiter, nicht die Verhinderer“, sagt Uwe Busch. OB Burkhard Mast-Weisz nennt die Verleihung „unseren Remscheider Nobelpreis“. Der Name Röntgen stehe der Stadt gut zu Gesicht. Er beinhalte Schaffenskraft und Innovation, die von Remscheid ausgehen kann.

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