Stadtentwicklung Keine Gelder aus Berlin für Haus Cleff

Hasten · Der Stadt bricht ein wichtiger Förderer für die Neugestaltung des Historischen Zentrums weg. Der Landschaftsverband bekundet aber seine Unterstützung. Eine bauliche Verbindung mit Werkzeugmuseum wird es nicht geben.

 Eines der schönsten Bürgerhäuser des Bergischen Landes: Haus Cleff.

Eines der schönsten Bürgerhäuser des Bergischen Landes: Haus Cleff.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Hoffnungen auf Fördergelder vom Bund für die konzeptionelle Erneuerung des Hauses Cleff sind zerstoben. Der wichtigste Mitstreiter der Stadt, die oberste Denkmalschützerin des Landesverbandes Dr. Andrea Pufke, hat in ihrem Gutachten formuliert, dass das Haus aus dem 18. Jahrhundert kein Bauwerk mit nationaler Bedeutung sei. Das hat Konsequenzen. Das Kultusministerium in Berlin gibt nur Fördergelder für Bauwerke von nationaler Bedeutung. Für die Sanierung und den Umbau des Hauses Cleff ist die Stadt auf Fördergelder angewiesen. So enttäuschend das Votum ausgefallen ist, Kulturdezernent Sven Wiertz gibt sich weiter zuversichtlich, weil der Landschaftsverband als Förderer weiter hinter dem Projekt steht. Er beruft sich auf eine Passage im Gutachten, in der es heißt: „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gemeinsam auch ohne eine Förderung aus dem Programm nationale Kulturdenkmäler gelingen wird, Haus Cleff in angemessenerer Weise instand zu setzen und seiner Nutzung zuzuführen.“ Das Haus Cleff bleibe ein bedeutendes Beispiel für die Wohnform eines reichen Bürgertums im ehemaligen Herzogtum Berg. Die Bauweise des Patrizierhauses aus dem Rokoko (um 1776) sei einzigartig. Darüber besteht bei den Experten kein Zweifel.

Das Haus ist aber ein Solitär. Und muss es künftig auch bleiben. Das ist die zweite einschneidende Veränderung für die Planungen zur Neuausrichtung des Historischen Zentrums. Die ursprüngliche Idee, das Deutsche Werkzeugmuseum mit dem Haus Cleff durch einen modern gestalteten Glastrakt zu verbinden, ist damit gestorben. Die Denkmalschützer schreiben vor, Umbauten am Haus dürfen den Charakter des Gebäudes nicht verändern. Die Verbindung mit dem Werkzeugmuseum sollte unter anderem für Barrierefreiheit sorgen. Das Haus braucht einen Aufzug. Dieser soll laut Planungen nun auf der linken Seite innerhalb der Hauses eingebaut werden. Den Einbau einer Gastronomie im ersten Obergeschoss wird es ebenfalls nicht geben. Ein Café entsteht künftig an der Stelle, wo sich heute zwei alte Kotten befinden.

Die Stadt kann inzwischen über eine Summe von 2,7 Millionen Euro verfügen. 2,1 Millionen stammen aus städtischen Mitteln und Rückstellungen, 500.000 Euro vom Bund und 120.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalpflege. Das reicht, um die Hülle des Hauses Cleff zu erhalten. Nach den Sommerferien beginnen die Arbeiten. Sie sollen etwa ein Jahr dauern. Um die gesamten Pläne für das Historische Zentrum umzusetzen, bedarf es einer Investition von 12,6 Million. „Wir sind auf Sponsoren angewiesen“, sagt Sven Wiertz. Das Deutsche Röntgenmuseum sei ein gutes Beispiel, wie weit man mit einem langen Atem kommen kann. 16 Jahre hat der Umbau des Hauses in Lennep gedauert. Das Haus Cleff wird künftig ein Ausstellungshaus werden mit Werken von Johann Peter Hasenclever, Gerd Arntz und Teo Otto. Auch die Handelsgeschichte erhält Beachtung. Zugleich soll es Platz für aktuelle Wechselausstellungen geben.

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