Natur in Remscheid Im Wald ist die EPS-Raupe eine „typische Gefahr“

Reinshagen · Nicht nur die Corona-Schutzverordnung beschäftigt das Ordnungsamt und die Feuerwehr. Am Mittwochmorgen meldete sich auf der Feuerwehr-Leitstelle ein Bürger, der auf der Hunderunde im Wald hinter der Sportanlage Reinshagen ein Nest mit Raupen des Eichen-Prozessionsspinners (ESP) entdeckt hatte.

 Markus Wolff (v.l.), Stefan Nöh (beide TBR) und Heiko Sucic vom Bürgeramt am Fundort des Nestes.

Markus Wolff (v.l.), Stefan Nöh (beide TBR) und Heiko Sucic vom Bürgeramt am Fundort des Nestes.

Foto: Röser, Henning

Die Leitstelle wandte sich an die Technischen Betriebe (TBR). Kurz darauf hatte Revierförster Stefan Nöh das Nest im Wald in gut zwei Meter Höhe vom Boden am Stamm einer Eiche entdeckt. Mit einem Klebespray sprühte er das Nest ein, so dass die vielen Tausend Brennhaare der Raupen nicht mehr aufgewirbelt werden können.

Am Nachmittag brachten Nöh und ein Auszubildender der TBR noch einige Hinweisschilder am Eingang zum Wald und an Schaukästen entlang des Spazierweges im Remscheider Westen an. Die weisen die Waldnutzer nicht nur darauf hin, dass in diesem Gebiet Nester des EPS gefunden wurden und von den Insekten eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Sie erklären auch, dass es sich um eine sogenannte waldtypische Gefahr handelt, „mit der bei ihrem Waldbesuch gerechnet werden muss“. Daher würden Raupen und Nester auch nicht entfernt.

Markus Wolff, bei den Technischen Betrieben verantwortlich für den Bereich Forst, Grünflächen und Friedhöfe, betont, dass die Vorgehensweise im Wald eine ganz andere ist als etwa im Stadtpark, der als Naherholungsgebiet ausgewiesen ist und mit einem großen Spielplatz Familien mit Kindern als Zielgruppe hat. Hier hatte die Stadt zuletzt mit Hilfe eines Hubsteigers und einer Spezialfirma die Nester des Spinners absaugen lassen.

Die feinen Brennhaare des Insekts können allergische Reaktionen auslösen. Durch die immer wärmeren Sommer taucht der Nachtfalter seit einiger Zeit verstärkt in NRW auf. Auch in Remscheid meldete die Stadt zuletzt immer wieder Fundstellen. Die nachtaktiven Raupen des Nachtfalters halten sich tagsüber meist in den Nestern auf, in der Dunkelheit wandern sie in Prozessionen hinauf in die Krone und fressen die Blätter der Eichen.

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