Kommunalwahl in Remscheid Kein Beben in den Bezirksvertretungen

Remscheid · In Alt-Remscheid und im Südbezirk liegt die SPD vorn, in Lennep und Lüttringhausen ist die CDU dagegen der Sieger. Wie werfen einen Blick auf die Bezirksvertretungen.

 Bezirksbürgermeister Stefan Grote (SPD) hat Grund zum Lachen. Im Südbezirk führt kein Weg an seiner Wiederwahl vorbei.

Bezirksbürgermeister Stefan Grote (SPD) hat Grund zum Lachen. Im Südbezirk führt kein Weg an seiner Wiederwahl vorbei.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Das große Beben blieb in den Bezirksvertretungen anders als im Rat aus. Auch in den vier Stadtteilparlamenten wirken sich das gute Abschneiden von SPD und Grüne sowie die Stimmverluste der CDU aus, grundlegend verändern wird das die Arbeit dort aber voraussichtlich nicht.

Wie stellt sich denn die Situation in Alt-Remscheid dar? Die Bezirksvertretung Alt-Remscheid ist quasi ein Spiegel der Verhältnisse in der Stadt: Die SPD erreicht fast ihr Ergebnis von 2014, die CDU verliert deutlich und die Grünen gewinnen kräftig dazu. In Remscheids größter BV, deren Gebiet unter anderem die City und Hasten umfasst, gab es bisher ausgeglichene Verhältnisse zwischen CDU und SPD, beide hatten je sieben Sitze. Ab sofort stellt die SPD nicht nur erneut den Bezirksbürgermeister (Otto Mähler würde gerne weitermachen), sondern auch die stärkste Fraktion, nachdem die CDU zwei Sitze einbüßte. Die Grünen gewannen zwei Sitze dazu und haben nun drei. FDP, Linke und Pro Remscheid sind weiter mit je einem Mitglied vertreten. Anders als die W.i.R., die ihren Sitz an die AfD abgeben musste.

Wie gingen die BV-Wahlen im Südbezirk aus? Im Süden scheinen sich die stadtweiten Ergebnisse zu potenzieren. Die SPD kann ihr Ergebnis von 2014 nicht nur halten, sondern um 1,5 Prozentpunkte steigern, derweil verliert die CDU mehr als zwölf Prozentpunkte. War Bezirksbürgermeister Stefan Grote für seine Wahl beim letzten Mal noch auf Absprachen unter den Parteien angewiesen, kann er das Amt nun deutlicher für sich beanspruchen. Seine SPD gewinnt einen Sitz dazu, während die CDU einen verliert. Die Grünen bleiben mit einem Sitz. W.i.R. und Linke machen je einem Vertreter von FDP und AfD Platz.

Setzt sich dieser Trend auch in Lennep fort? Nur teilweise. Die CDU, bisher stärkste Kraft in der BV Lennep, verliert weniger als im restlichen Stadtgebiet. Nicht einmal fünf Prozentpunkte büßen die Christdemokraten ein. Damit geben sie einen Sitz ab, bleiben aber stärkste Fraktion. SPD (3) und Linke (1) bleiben konstant, die Grünen gewinnen ein Platz und haben nun zwei. Wie in Alt-Remscheid schafft die W.i.R. den Wiedereinzug nicht, dafür sitzt nun die AfD in der BV.

Was erwartet die BV Lüttringhausen nach der Wahl? Die für ihre Harmonie bekannte Lüttringhauser BV bietet das vielleicht spannendste Bild: Nach deutlichen Verlusten der CDU und leichten der SPD bekommen beide je vier Sitze. Die Grünen verdoppeln ihre Sitze auf zwei, statt der Linken gehört nun Pro Remscheid der BV an. Damit ist das Stadtteilparlament nun das einzige, in der nicht eine Fraktion klar die stärkste Gruppe stellt. Das könnte bei der Wahl des Bezirksbürgermeisters spannend werden.

Warum ist die AfD in drei Bezirksvertretungen dabei, obwohl es für den Stadtrat nicht gereicht hat? Das liegt am Wahlsystem. Bei der Wahl zum Stadtrat stand eine Partei nur auf dem Wahlzettel, wenn sie in dem jeweiligen Bezirk auch einen Kandidaten aufstellen konnte, was der AfD nur in vier von 26 gelang. Die BV-Wahl ist hingegen eine reine Listenwahl, so konnte die rechte Partei hier in drei von vier Stadtteilen Stimmen sammeln. Auffällig dabei: Wo die AfD auf dem Wahlzettel stand, bekam Pro Remscheid meist weniger Stimmen. In Lüttringhausen, wo die AfD nicht antrat, holte Pro Remscheid fast fünf Prozent, in Lennep gerade einmal 2,4, dafür die AfD aber 4,4.

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