Remscheid Helma Ritscher dankt ihren vielen Mitstreitern

Remscheid · Helma Ritscher ist eine Persönlichkeit, wie es sie kein zweites Mal gibt. Ihre lebendige Art und die Leidenschaft für das, was sie tut, sind ansteckend. Und so verwundert es nicht, dass sie während ihres 27-jährigen Engagements für die Deutsch-Indische Gesellschaft Remscheid und ihre Arbeit viele Mitstreiter fand. Diesen zu danken, war ihr ein großes Anliegen.

Mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz lud die 78-Jährige ihre Wegbegleiter in den kleinen Ratssaal ein, um mit ihnen den Erhalt des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu feiern, das ihr Mitte Januar vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehen worden war. Die Auszeichnung sei für alle, die an dem Erfolg der Arbeit in Indien beteiligt seien, eine Anerkennung.

Zu den Erfolgen zählen etwa der Bau der "Remscheid-Schule" sowie eines Frauenhauses, die Einführung einer Kita sowie ein Inklusionsprojekt. Aus Kooperationen zwischen Schulklassen aus Remscheid und Indien entstanden Freundschaften. Über Briefpost tauschte sich die Schüler aus. "Wir mussten oft bis zu drei Monate auf eine Antwort warten. Manchmal waren auch kleine Geschenke wie Armbänder dabei. Die Kinder kamen sich auf diese Weise näher", beschrieb Lehrer Oliver Heltewig den Effekt. Er betreut die Projektklasse an der Sophie-Scholl-Gesamtschule.

"Die Kinder lernen voneinander von der anderen Kultur und nicht über Medien oder Bücher", ergänzte Ritscher. Als sie 1985 erstmals Indien besuchte, war sie schockiert von den Zuständen dort. "Die bettelnden Kinder auf der Straße wurden zum Wendepunkt in meinem Leben", erinnerte sie sich zurück. Dieses Erlebnis war der Auslöser für ihren Kampf für Rechte und mehr Bildung in Indien.

Die Nachhaltigkeit, die der Oberbürgermeister an ihrer Arbeit so schätzt, hat auch Früchte in eine neue Generation getragen. Marius Kurtz gehörte zur Dalit-Projektgruppe des Röntgen-Gymnasiums. Gemeinsam mit weiteren ehemaligen Mitschülern gründete er den Verein "Plurismo". Ziel des Projektes "Sukaria" ist es, noch in diesem Jahr eine faire Kollektion auf den deutschen Markt zu bringen, die in Indien hergestellt wurde. Außerdem soll dort langfristig eine eigene Näherei aufgebaut werden.

(am)
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