Christiane Karthaus "Auch die Jugend soll sich wohlfühlen"

Remscheid · Die Heimatbundvorsitzende möchte mit den verschiedenen Veranstaltungen in Lüttringhausen alle Generationen ansprechen.

 Christiane Karthaus ist seit 2017 die Vorsitzende des Heimatbundes Lüttringhausen. Sie übernahm das Amt von Peter Maar.

Christiane Karthaus ist seit 2017 die Vorsitzende des Heimatbundes Lüttringhausen. Sie übernahm das Amt von Peter Maar.

Foto: Jürgen Moll

Frau Karthaus, der Heimatbund hat sich bereits für einen Umzug der Stadtteilbibliothek positioniert und den Vorschlag eines Neubaus auf dem Grundstück Eisernstein eingebracht. Wie schätzen Sie die Chancen dafür ein ?

Karthaus Bisher gibt es noch keine neue Erkenntnis. Der Bebauungsplan muss ja auch erst noch auf den Weg gebracht werden. Aber wir wollen am Drücker bleiben und uns aktiv einbringen. Ein Konzept wie in Lennep wäre toll.

Der Verein "Wohnraum 55+" könnte sich vorstellen, Wohnungen über dem Neubau der Bibliothek zu beziehen und sich aktiv einzubringen. Was halten Sie davon ?

Karthaus Das finde ich gut. Es ist eine schöne Idee. Dass die seniorengerechten Wohnungen an der Kreuzbergstraße weggingen wie warme Semmeln, zeigt, der Bedarf ist da. Wichtig ist, dass sich die Neubauten dem Stadtteil und der Umgebung anpassen und nicht so architektonisch unansprechend sind wie die an der alten Badeanstalt. Da wollen wir uns nach unseren Möglichkeiten auch einbringen.

Sie hatten sich auch für die Initiative zum Erhalt des Bahnhofes starkgemacht. Das Gebäude wurde inzwischen verkauft, es sollten Gespräche für eine mögliche Kooperation mit dem neuen Eigentümer folgen. Wie ist der aktuelle Stand ?

Karthaus Wir haben versucht, mit dem Eigentümer in Kontakt zu kommen. Bisher ist aber noch keine Rücksprache erfolgt. Die Grundidee, dass sich Eisenbahner, Jugendliche und Start-Ups dort verwirklichen können, ist immer noch da. Ich persönlich kann mir aber vorstellen, dass der neue Eigentümer das gerne sehr gut vermarkten möchte und für unsere Gedanken nicht so zugewandt ist.

Das heißt, Sie wollen an dem Projekt nicht festhalten ?

Karthaus Doch, wir bleiben weiter dran. Wenn sich da die Möglichkeit ergibt, würden wir das auch gerne dort umsetzen wollen. Es ist von der Lage sehr gut. Probleme mit dem Lärmpegel gäbe es vermutlich nicht, und es sind auch Parkmöglichkeiten vorhanden.

Die Stadt plant in der alten Feuerwehrwache die Ansiedlung von Gastronomie. Ist das eine gute Idee ?

Karthaus Grundsätzlich ist das kein schlechter Gedanke. Der Platz würde durch Gastronomie belebt. Ich sehe es ja in Lennep am Alter Markt. Dort gibt es viele Gastronomen mit unterschiedlichen Angeboten. Ich habe das Gefühl, das funktioniert. Warum dann nicht auch da als Ergänzung zu den vorhanden wie dem Restaurant Kromberg, der Bäckerei Beckmann und der Fleischerei Nolzen ? Auch die Bibliothek wäre dort vielleicht nicht schlecht. Aber es könnte wieder einen Konflikt mit der Barrierefreiheit geben.

Wäre die Wache nicht vielleicht auch eine Alternative für die Umsetzung der Ideen vom Bahnhofsprojekt ?

Karthaus Das wäre für das, was geplant ist, wahrscheinlich zu klein. Die Idee in einem kleineren Rahmen umzusetzen, wirft auch die Frage der Finanzierbarkeit auf. Wir haben aber auch schon darüber nachgedacht, ob das eine gute Alternative wäre, es aber noch nicht abschließend besprochen.

Nach langen Jahren steht der Umbau der Kreuzung Eisernstein endlich auch im Haushaltsplan 2019.

Karthaus Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn es endlich auch einmal geplant und gemacht wird. Wir haben auch darüber nachgedacht, wie man den Kreisverkehr dann gestalten kann - eine Alternative zum Blumenbeet. Diese Ideen wollen wir demnächst öffentlich zeigen.

Der Umbau am Rathaus geht voran. Der neugestaltete Park wurde Mitte April eingeweiht.

Karthaus Das ist ganz gut gelungen und wird angenommen. Die Resonanz ist durchweg positiv. Auch vor dem Rathaus sieht man, es geht voran. Für den hinteren Bereich haben wir als Heimatbund ein Konzept erarbeitet, in dem ein Brunnen das Kinderpärchen aus dem alten Hallenbad trägt. Das wollen wir auch weiterhin dranbleiben.

Der Heimatbund und die Vereinigung Gertenbachstraße arbeiten immer enger zusammen, stellen viele Veranstaltungen auf die Beine. Warum ist das so wichtig ?

Karthaus Die Vereinigung Gertenbachstraße ist inzwischen im Heimatbund angesiedelt, das ist eine sehr nette Zusammenarbeit. In der Initiative engagieren sich auch junge Leute. Menschen um die 20, die frische Impulse geben. Das hat man ja auch bei der Christmas Party gesehen. Es ist wichtig, die Jüngeren anzusprechen, damit sie sich auch mit ihrem Stadtteil identifizieren und sich hier wohlfühlen und gerne leben.

Gibt es etwas, dass Ihnen im Lütterkuser Eventkalender fehlt ?

Karthaus Im Moment eigentlich nicht. Aber wir überlegen, Veranstaltungen wie Blühtringhausen oder den Weihnachtsmarkt vielleicht anderes zu konzipieren oder zu erweitern und auch besser zu publizieren.

Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten?

Karthaus Worauf ich mich wirklich freue, ist das große Bürgerfest am 25. August. Dabei werden der Lüttringhauser Treff und das Fest unterm Goldenen Adler zu einem großen zusammengelegt. Das soll etwas für die breite Masse werden, Jung und Alt ansprechen. Wir haben da schon gute Ideen - für Kinder aber auch Jugendliche. Zum Beispiel wird ein Discjockey auflegen.

ANNA MAZZALUPI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(lupi)
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