Remscheid Überzeugendes Zusammenspiel

Remscheid · Das Transition Ensemble und David Stromberg sorgten beim vierten Meisterkonzert für musikalischen Genuss.

 Cellist David Stromberg machte aus dem fünfköpfigen Transition Ensemble ein Sextett.

Cellist David Stromberg machte aus dem fünfköpfigen Transition Ensemble ein Sextett.

Foto: Raimar von Wienskowski

Teile des vierten Meisterkonzerts der diesjährigen Spielzeit war noch durchaus konventionell: Das fünfköpfige Transition Ensemble bot am Mittwochabend vor rund 40 Zuschauern im Foyer des Teo Otto Theaters zunächst auf verspielt-präzise Art Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre aus "Die Zauberflöte" dar. Dabei überzeugte vor allem das sichere und glockenreine Zusammenspiel von Imme-Jean Klett (Querflöte), Gonzalo Mejia (Oboe), Johann-Peter Taferner (Klarinette), Cesar Cabañero Martínez (Horn) und Markus Pfeiff (Fagott), wodurch Mozarts Harmonien besonders schön zur Geltung kamen.

Dann aber wurde es schon außergewöhnlicher. Als nämlich Cellist David Stromberg die Bühne betrat und das Sextett von Stromberg selbst bearbeitete Variationen mehrerer Werke präsentierte. Dabei wurde schnell deutlich, dass die vermeintlich ungewöhnliche Konstellation aus einem Streich- und fünf Blasinstrumenten im Zusammenspiel ganz wunderbar harmonierte. Stromberg hatte sich dabei Werke von Komponisten der Romantik aus dem 19. Jahrhundert ausgesucht. Zunächst brillierte das Sextett mit Camille Sain-Säens' "Romanze op. 36", ehe Gabriel Faurés "Après un rêve" und Alexander Glasunows "Chant du ménestrel" zeigten, dass der warme Soloklang des Cellos sehr gut mit dem leicht klagenden Ton von Oboe oder Klarinette zusammenpasste, und auch die sanften Horn-Töne oder das immer flatterhaft-fröhliche Querflötenspiel ergänzten das Klangbild hervorragend. Mit dem Fagott gesellte sich zudem ein weiteres, eher tieftöniges Instrument zum Cello dazu. Vor der Pause spielte das Transition Ensemble dann noch einmal ohne Stromberg auf und bot das wunderschöne Bläserquintett in g-Moll von Franz Danzi, einem Komponisten der Klassik.

Nach der Pause gab es dann eines der raren Stücke aus der Romantik, das im Original für Bläserquintett geschrieben worden war: Der Flötist Paul Taffanel hatte sein Quintett g-Moll für die Besetzung des Transition Ensemble geschrieben, und es machte großen Spaß, den fünf Musikern zuzusehen und -zuhören, da sie sichtlich in ihrer Musik aufgingen - und ganz nebenbei mit einer Lebendigkeit und spielerischen Leichtigkeit in ihrer Darbietung zu überzeugen wussten, die schlicht ihresgleichen suchte.

Den Abschluss bildete dann einmal mehr ein Stück für Bläserquintett und Cello: Rokokovariationen op. 33 von Peter Tschaikowski in der Bearbeitung Strombergs. Und auch hier zeigte sich einmal mehr die große Klasse aller beteiligten Musiker, die nach dem furiosen Finale völlig zurecht lautstarken Applaus bekamen und das Publikum schließlich noch mit einer Zugabe, Tschaikowskis bekannter "Nocturne", erfreuten.

Schade war nur - und das war nun wirklich das einzig störende Element an diesem musikalisch so hochwertigen Abend: Die Musik, die fast während der gesamten Konzertdauer im Garten gegenüber unter freiem Himmel von Musikern der Musikschule live präsentiert wurde, war mitunter derart laut, dass sie in den zarten und leisen Momenten das Spiel von David Stromberg und dem Transition Ensemble beinahe übertönte. Das wäre fraglos anders schöner gewesen, schmälerte den musikalischen Genuss im Foyer allerdings dennoch nur unwesentlich.

(RP)
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