Ratingen/Heiligenhaus Impfzentrum: Neuer Start erst am 8. Februar

Ratingen/Heiligenhaus · Der verzögerte Impfstart hat Folgen für die zentrale Einrichtung des Kreises wie für Seniorenzentren. Im Heiligenhauser Caritas-Seniorenzentrum St. Josef fällt der Impftermin 23. Januar aus. Er ist um zwei Wochen verschoben.

 Das Impfzentrum am Timocom-Platz in Erkrath kann erst am 8. Februar starten. Es fehlen noch größere Impfstoff-Mengen.

Das Impfzentrum am Timocom-Platz in Erkrath kann erst am 8. Februar starten. Es fehlen noch größere Impfstoff-Mengen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne/kle/cis/köh) Die Ursache liegt im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Dort sollen kurzfristig die Produktionskapazitäten für den Corona-Impfstoff aufgestockt werden. Wegen der Umbauten gibt es in diesen Tagen weniger Impfstoff für Deutschland – also auch für den Kreis Mettmann.

Der Start im Impfzentrum Erkrath ist nun vom 1. auf den 8. Februar verschoben worden. Auch Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen können nicht wie geplant impfen. Ab dem neu genannten Datum können sich Bürger des Kreises, die 80 Jahre und älter sind, im Impfzentrum des Kreises in Erkrath-Hochdahl gegen Corona impfen lassen. Die Leitungen der kassenärztlichen Vereinigung für die Terminvereinbarung sind ab dem 25. Januar freigeschaltet. Alle Über-80-Jährigen bekommen deshalb in dieser Woche Post vom Kreis. Der Umschlag, den die Senioren jetzt in ihrem Briefkasten finden, enthält zum einen ein Schreiben von Gesundheitsminister Laumann und zum anderen einen vom Landrat und vom Bürgermeister unterschriebenen Begleitbrief.

Alle zusammen empfehlen den Senioren dringend, vom Impfangebot Gebrauch zu machen. Im Schreiben des Ministers werden außerdem die Möglichkeiten der Terminvereinbarung und der Ablauf im Impfzentrum beschrieben. Demnach können alle Angeschriebenen ab Montag, 25. Januar, zwei Möglichkeiten der kassenärztlichen Vereinigung zur Terminvereinbarung nutzen: am besten online unter www.116117.de oder täglich von 8 bis 22 Uhr telefonisch unter 0800 116117 01. Wegen der starken Nachfrage wird am Telefon mit Wartezeiten zu rechnen sein. Natürlich können auch Angehörige die Terminbuchung vornehmen. Doppelbuchungen sollten aber unbedingt vermieden werden.

Die Terminbestätigung kommt dann zusammen mit einem Aufklärungsbogen sowie dem Formular für die Einverständniserklärung wiederum per Post. Ganz wichtig ist, dass niemand ohne Termin zum Impfzentrum fährt, denn die Zahl der dort vorhandenen Impfdosen wird genau auf die Zahl der Anmeldungen abgestimmt. Ebenso wichtig ist deshalb, dass ein vereinbarter Termin auch eingehalten wird.

Schon früh kam die Frage auf, wie zwar bewegliche, aber nicht eigenständig mobile Senioren zum Impfzentrum gelangen können. Die dringende Bitte lautet natürlich, nach Möglichkeit die Hilfe von Angehörigen, Nachbarn oder nahestehenden Menschen in Anspruch zu nehmen. Gemeinsam appellieren Landrat Thomas Hendele und die Bürgermeister deshalb an die Bevölkerung: „Sie können Ihren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen großen Dienst erweisen, wenn Sie ihnen eine Fahrgelegenheit anbieten.“

Für Senioren, die auf keinerlei Unterstützung bei der Anreise zum Impfzentrum zurückgreifen können, bieten die kreisangehörigen Städte ebenfalls Lösungen an. Entsprechende Telefonnummern finden sich im Schreiben des Landrates und der Bürgermeister.

Am Beispiel des Seniorenzentrums St. Josef in Heiligenhaus schildert Einrichtungsleiter Roland Spazier Auswirkungen des verschobenen Termins: „Wir haben im Haus zwei Ärztinnen mit eigenen Praxen, vorgesehen war der Samstagstermin 23. Januar, da die Impfungen nicht im Praxisalltag passieren können.“ Nun sei der 6. Februar angepeilt. Es geht an der Rheinlandstraße um 125 Impfungen. Die Impfbereitschaft unter Bewohnern sei sehr hoch: „Nur zwei möchten nicht.“ Beim Personal hätten sich drei Viertel für eine Impfung entschieden. Spaziers Kommentar zur Verzögerung: „Das ist schon ein echter Knüller.“

Sorge hat der Chef des Seniorenzentrums auch an anderer Stelle. In Sachen Vorbeugung macht er folgende Rechnung auf:  „Wenn wir sämtliche Testverfahren optimal nutzen wollen, dann sind das 1000 Tests pro Monat à etwa 15 Minuten. Das entspricht in der Summe etwa der Arbeitszeit zweier Vollzeitkräfte.“ Die Heimaufsicht des Kreises bemühe sich daher um Unterstützung.

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