Bürgermonitor Brückenarbeiten ziehen sich in die Länge

Heiligenhaus · Trotz Verbots und intensiver Polizeikontrollen passieren regelmäßig schwere Lkw die Brücke in Hofermühle.

 Schilder davor, Metallkonstruktionen darunter – diesen Anblick bietet die alte Brücke in Hofermühle nach wie vor.

Schilder davor, Metallkonstruktionen darunter – diesen Anblick bietet die alte Brücke in Hofermühle nach wie vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Eindeutiger könnte eine Situation nicht sein. Kein Lkw darf die über 100 Jahre alte Brücke über die Kalkbahn in Hofermühle überqueren. Weder von Schöllersfeld kommend, noch aus Richtung Norden von der A 44 oder aus der Stadt Heiligenhaus. In der täglichen Wirklichkeit passiert das exakte Gegenteil.

In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das regen Lkw-Verkehr Richtung Brücke Hofermühle zeigt. In den Kommentaren spiegeln sich Unverständnis und Ärger. Mit diesem Unverständnis stehen die Kommentatoren nicht allein. Das zeigt die Erfahrung der Polizei: „Unsere Feststellung ist: wenn wir da kontrollieren, findet sich so etwas“, sagt Polzeisprecher Ulrich Löhe. „Und wir kontrollieren da sehr regelmäßig.“ Es gibt genau einen Punkt, von dem aus das problemlos möglich ist. Der liegt, von Hofermühle aus gesehen, etwas nordwärts Richtung Autobahnzufahrt. Gelände und Wege dort bieten auch die einzige Möglichkeit weithin, ertappte Lkw-Fahrer mit ihren Fahrzeugen umdrehen und zurückfahren zu lassen. „Wir nutzen diese Stelle auch für unsere turnusmäßigen Schwerverkehrskontrollen. Denn wir können von einem ausgehen: Bei denen, die Beschilderung ignorieren, könnte es auch unliebsame Entdeckungen an den Fahrzeugen selbst geben“, so Löhe.

An Zufall, Missgeschick oder daran, dass die Lkw-Fahrer sich schlicht Richtung Hofermühle verfahren, kann Löhe nicht recht glauben. Der Grund: „Das Landesstraßenamt hat für eine aus unserer Sicht hervorragende Ausschilderung gesorgt. Die beginnt schon auf der A 44. Wer mit einem Lkw aus Richtung Velbert kommt, weiß rechtzeitig Bescheid, dass er am Ende der ausgebauten A 44 nicht Richtung Hofermühle abbiegen darf.“ Ertappte Lkw-Fahrer begehen eine Ordnungswidrigkeit, keine Straftat, wie Löhe einordnet.

Im Fachbereich Tiefbau der Stadt ist das leidige Thema bekannt, ohne dass aus dem Rathaus Abhilfe zu schaffen wäre, wie Tiefbauchef Michael Krahl erläutert. „Wir sind da außen vor. Keine sehr schöne Positiionl. Denn wir können verkehrstechnisch an dieser Stelle nichts regeln, das ist nicht unser Beritt. aber Klagen kommen auch aus örtlichen Firmen, was die Dauer der Sperrung angeht.“ Damit verweist Krahl auf den Hintergrund der aktuellen Situation. Die Sanierungsarbeiten an der über 100 Jahre alten Brücke – rein optisch ein Hingucker – ziehen sich seit geraumer Zeit in die Länge.Es ist bereits die zweite Sanierung binnen kurzem. Für die Experten von Straßen .NRW stellte sich heraus, dass die Brücke noch weit umfassender ertüchtigt werden muss, als zuerst angenommen. Bereits im Juni vergangenen Jahres war den Experten des Landesbetriebs klar: Der Untergrund der Brücke war anders beschaffen als erwartet. Das hatte, nach den damaliligen Angaben von Straßen.NRW-Sprecher Stefan Huth, zur Folge, dass die Brücke massiver verstärkt werden müsse. Um anschließend auch wieder für Lkw passierbar zu sein. Das soll nach RP-Informationen jetzt etwa zu Ostern der Fall sein.

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