Senioren in Radevormwald Seniorenbeirat trotz Corona-Krise aktiv

Radevormwald · Der Lockdown hat besonders auch älteren Menschen vor Augen geführt, dass dem Internet und den technischen Möglichkeiten der Kommunikation eine besondere Bedeutung zukommt. Besonders im Bereich der Telemedizin.

 Der Radevormwalder Seniorenbeirat will sich künftig verstärkt für bezahlbaren Wohnraum für Senioren vor allem in der Innenstadt einsetzen.

Der Radevormwalder Seniorenbeirat will sich künftig verstärkt für bezahlbaren Wohnraum für Senioren vor allem in der Innenstadt einsetzen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Wenn der Seniorenbeirat für seine 19. Sitzung einen eigenen Tagesordnungspunkt für einen Rückblick auf die Arbeit des Gremiums im ersten Halbjahr 2020 ansetzt, dann muss es etwas zu berichten geben – trotz Corona-Pandemie. „Im ersten Halbjahr ist zwar nicht sehr viel, aber eben auch nicht ganz so wenig passiert“, sagt der Vorsitzende Wolf-Rainer Winterhagen. Bis zum Lockdown hätte der Beirat noch zwei Veranstaltungen durchführen können. Da ging es zum einen um Gefahren, die speziell für Senioren im Internet lauern. Hierzu hatten Sparkasse Radevormwald und Polizei eingeladen. Außerdem gab’s ein Konzert mit Marco Lombardi.

„Dann wurden wir wie so viele klassisch ausgebremst“, sagt Winterhagen. Eigentlich stünde noch eine Nachfolgeveranstaltung zu den Gefahren im Internet auf dem Programm, „aber da hat uns so ein bisschen die Aktualität eingeholt“, sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirates. Denn die Corona-Krise habe allen vor Augen geführt – auch den älteren Menschen – dass dem Internet und den technischen Möglichkeiten der Kommunikation eine besondere Bedeutung zukommt. Hier gehe es unter anderem auch um die Telemedizin. „Die verschiedenen Möglichkeiten im Internet, miteinander in Kontakt zu treten, werden immer wichtiger, gerade für die Senioren“, meint Winterhagen. Viele hätten beispielsweise über Skype Kontakt gehalten oder per Videoübertragung.

 Wolf-Rainer Winterhagen erhielt ein Geschenk vom Bürgermeister.

Wolf-Rainer Winterhagen erhielt ein Geschenk vom Bürgermeister.

Foto: Wolfgang Scholl

An diesem Punkt wurde dann auch Wolf-Rainer Winterhagen ein bisschen von der Aktualität eingeholt, denn er hatte über die Landesseniorenvertretung einen Antrag gestellt, dass bei allen Neubauten von Heimen oder im Betreuten Wohnen die Ausrüstung mit schnellem Internet (WLAN) automatisch verbunden ist. „Das ist aber schon jetzt sehr wichtig und muss immer mitgeplant werden“, findet der Vorsitzende des Radevormwalder Seniorenbeirates, der am 8. November per Briefwahl neu gewählt wird. „Der Termin und die Art der Wahl hat nichts mit Corona zu tun, das alles steht so in der Wahlordnung“, sagt Wolf-Rainer Winterhagen, der sich dazu entschlossen hat, nochmals anzutreten, um die Interessen der Menschen ab 60 in der Bergstadt zu vertreten.

Die Ankündigungsfrist für die Wahl des neuen Seniorenbeirates ist am 10. August, drei Monate vor der Wahl. Spätestens 90 Tage vorher müssen die Kandidaten aufgestellt und bekannt gegeben werden. „Da geht es um die Information der Stadt an die Öffentlichkeit, wie man sich bewerben kann, wer sich bewerben darf, wie die Kandidatenlisten erstellt werden. Es geht um das Verfahren und das Prozedere, das jetzt mal so langsam angeleiert werden muss“, fordert Winterhagen.

Bei der Landesseniorenvertretung NRW seien zwar alle Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2020 ausgefallen, aber der Radevormwalder Seniorenbeirat hielt telefonischen Kontakt. Und so stehen die wichtigsten Themen für die nächste Legislaturperiode schon fest: Da geht es auch um Armut und Einsamkeit im Alter, „denn die Altersarmut wird wachsen“, ist Winterhagen überzeugt. Die Einsamkeit auch. Ein Thema sicher auch für Altersheime, die überlegen müssten, wie man ältere Menschen anders betreuen kann.

Außerdem auf der Agenda: Gesundheit und Pflege, Mobilität, Klimaschutz, Digitalisierung, Barrierefreiheit und bezahlbarer Wohnraum

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