Wupperverband Wo das Wasser aus Rade wieder sauber wird

Radevormwald · Der Wupperverband sichert mit insgesamt elf Kläranlagen die Abwasserreinigung im gesamten Wuppergebiet - auch in Radevormwald. Er unterhält dabei gut 2000 Kilometer Flüsse und Bäche.

 Die Kläranlage des Wupperverbandes in Grunewald.

Die Kläranlage des Wupperverbandes in Grunewald.

Foto: Stadt Wuppertal

Auf der Toilette einfach abziehen. Am Waschbecken den Hahn auf- und wieder zudrehen. So einfach. Aber was passiert dann mit dem Abwasser? Wer macht sich darüber schon Gedanken? Der Wupperverband ganz bestimmt, denn der reinigt seit vielen Jahrzehnten das Abwasser auch der Radevormwalder. „Stinkefrei“ – das gab es tatsächlich vor vielen Jahrzehnten an Leichlinger Schulen. Das Wasser der Wupper stank aufgrund von Abwässern so sehr, dass die Schulkinder frei bekamen. Dies gehört längst der Vergangenheit an. Der Wupperverband sichert heute mit elf Kläranlagen die Abwasserreinigung im Wuppergebiet. „Dies ist ein wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge: Vor allem hygienische Bedingungen sowie die Gewässerqualität verbesserten sich deutlich“, teilt der Wupperverband mit.

Pro Jahr reinigt der Wupperverband etwa 120 Millionen Kubikmeter Abwasser der Bevölkerung und der Unternehmen. 1943 gingen die damals bestehenden Kläranlagen an den Wupperverband über, zum Beispiel die Kläranlage Buchenhofen in Wuppertal-Sonnborn. Der Verband wurde 1930 gegründet und sollte verschiedenste wasserwirtschaftliche Aufgaben kommunenübergreifend bündeln und zu einer guten Lösung führen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Forschung und Weiterentwicklung – das seien wichtige Zukunftsaufgaben Die Kläranlagen seien über die Jahrzehnte immer wieder an gesellschaftliche Erfordernisse und den Stand der Technik angepasst worden. So werden seit Ende der 1990er bzw. Anfang der 2000er Jahre in den großen Kläranlagen Stickstoff und Phosphor entfernt; „dies war ein Meilenstein für die Wasserqualität der Wupper und auch von Rhein und Nordsee. Die Wupper ist heute wieder so sauber, dass selbst empfindliche Fischarten, z. B. der Lachs, sich wohl fühlen“, berichtet der Wupperverband. Auch aktuellen Fragen müsse sich die Wasserwirtschaft stellen: Themen wie Spurenstoffe, Mikroplastik sowie multiresistente Keime stellen neue Herausforderungen dar. Vieles ist noch in der Forschung, an der sich auch der Wupperverband beteiligt. „Der Verband plädiert dafür, dass man nicht nur am Ende der Kette – bei der Abwasserreinigung - ansetzen darf. Es ist wichtig, auch am Anfang der Kette nach Lösungen zu suchen und z.B. diese Einträge in den Wasserkreislauf gleich zu Beginn zu vermeiden bzw. zu reduzieren“, meint der Wupperverband. Dessen Zielsetzung war und ist, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen. Für den Verband stehen als öffentlich-rechtliches Unternehmen nicht Gewinnorientierung, sondern der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt.

Der Wupperverband betreibt 14 Talsperren, elf Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z.B. Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken. Er unterhält 2000 Kilometer Flüsse und Bäche. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet. Weitere Informationen im Internet.
www.wupperverband.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort