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Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Zwei Qualitätszeichen für Cornelia Pastohr aus Neuss

Neuss · Wer in diesen Adventtagen Gräber auf dem Kaarster Friedhof besucht, kann dort bei seinem Gang nun auch einen Stein entdecken, der vom Landesinnungsverband des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks Nordrhein-Westfalen mit einem Qualitätszeichen ausgezeichnet wurde.

Darüber freut sich die Eigentümerfamilie Paulußen, darüber freut sich die Kaarster Friedhofsverwaltung, darüber freut sich aber vor allem die Neusser Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Cornelia Pastohr (43), die die Stele geschaffen hat. „Ich freue mich sehr“, sagt sie, „denn ich erlebe Wertschätzung dafür, dass ich jeden Stein individuell im Gespräch mit den Auftraggebern entwickle.“ Pastohr nahm erstmals an der Qualitätsoffensive ihrer Landesinnung teil, die alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Auch ihre zweite eingereichte Arbeit erhielt das Qualitätszeichen. Es handelt sich um ein großes, mehr als zwei Meter hohes Grabmal, das auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof seien Platz hat. Prämiert werden nur Werke, die nicht älter als fünf Jahre sind und die zu 100 Prozent von der Idee bis zur handwerklichen Fertigung von einem Innungsbetrieb ausgeführt wurden.

Die Neusser Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Cornelia Pastohr wurde ausgezeichnet.

Die Neusser Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Cornelia Pastohr wurde ausgezeichnet.

Foto: Ludger Baten

Die Neusserin Cornelia Pastohr mit Werkstatt und Atelier im Gewerbegebiet an der Osterather Straße nahe der Bockholtstraße im Neusser Norden machte bereits vor Jahresfrist Schlagzeilen. Da sprachen die Düsseldorfer Jonges, der größte Heimatverein in der Landeshauptstadt, ihr den mit 3000 Euro dotierte Förderpreis Handwerk zu. Ihre in Neuss sichtbarste Spur hinterließ Pastohr mit der Fassadensanierung der sogenannten Busch-Häuser an der Münsterstraße, die Josefsfigur inklusive.

Die Qualitätsoffensive der Landesinnung kann auch als Beitrag der Steinmetze und Steinbildhauer zur Friedhofskultur in Deutschland verstanden werden, die 2020 in den Stand eines immateriellen Kulturerbes erhoben wurde. So empfiehlt die Landesinnung, dass mit dem Qualitätszeichen versehene Steine nach Ablauf der Gräberzeiten nicht entsorgt, sondern erhalten werden. Zum Beispiel in der Form, das alte Steine mit Denkmalcharakter von neuen Nutzern übernommen werden. „Gute Steine können sogar als Kunsthandwerk für den privaten Garten geeignet sein“, sagt die junge Frau, „sie stehen als Skulptur für sich.“ Nachträgliche Veränderungen an den Steinen sind nicht erlaubt. Cornelia Pastohr möchte jedenfalls mit ihrer Arbeit Zeichen für die Friedhofskultur setzen. lue-

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