Neuss Linke fordert konsequenteres Vorgehen gegen Kinderarmut

Neuss · Die Vereinten Nationen (UN) haben den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut ernannt. Das nimmt Roland Sperling, Fraktionsvorsitzender der Linken, zum Anlass auf die Kinderarmut in Neuss hinzuweisen.

„Laut dem aktuellen Monatsbericht des Jobcenters des Rhein-Kreises Neuss beziehen 5011 Kinder und Jugendliche in Neuss Hartz 4. Das ist eine Quote von über 20 Prozent, die seit Jahren in Neuss stagniert.

Für die Betroffenen sei das eine große Belastung. Kinder und Jugendliche aus armen Familien hätten das Gefühl, dass ein unsichtbarer „Armutsrucksack“ sie runterdrücke, äußert sich der Politiker. Wer nicht an schulischen oder sportlichen Aktivitäten teilnehmen könne, sei stigmatisiert und werde ausgeschlossen. „Beunruhigend ist, dass die Quote der armen Kinder und Jugendlichen in Neuss seit Jahren konstant bei 20 Prozent liegt, trotz zwischenzeitlich wachsender Konjunktur. Das zeigt, dass mit den bisherigen Maßnahmen die Armutsursachen nicht wirklich beseitigt werden“, so Roland Sperling weiter.

Die Linke fordert deshalb eine ausreichende Kindergrundsicherung. Um Armut zu vermeiden, müssten aber vor allem auch existenzsichernde Arbeitsplätze für die Eltern geschaffen werden. Der große deutsche Niedriglohnsektor gehöre endlich ausgetrocknet. „Die Stadt Neuss kann ihren Teil zur Bekämpfung der Kinderarmut beitragen, indem endlich wieder mehr Sozialwohnungen gebaut werden. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren immer weiter gefallen“, sagt Sperling.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort