Neuss beteiligt sich an Aktionstag Ein Tag im Zeichen der Digitalisierung

Neuss · Mit mehr als 20 Aktionen beteiligt sich Neuss am 18. Juni am sogenannten Digitaltag. Die Verantwortlichen gaben am Mittwoch einen ersten Einblick in das Programm – und sehen die Stadt beim Thema Digitalisierung gut aufgestellt.

 Der Digitaltag soll auch für Kinder und Jugendliche Chancen bieten, etwa um Alternativen zu Computerspielen aufzuzeigen.

Der Digitaltag soll auch für Kinder und Jugendliche Chancen bieten, etwa um Alternativen zu Computerspielen aufzuzeigen.

Foto: epd/Daniel Peter

Deutschland hinkt in der Digitalisierung weit hinter vergleichbaren Staaten her. Ausgerechnet die Corona-Pandemie hat aber hierzulande für einen unglaublichen Schub gesorgt: Wie wir uns informieren, wie wir einkaufen, lernen, miteinander kommunizieren, den Arzt aufsuchen oder die Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung beanspruchen – die Digitalisierung hat auch außerhalb des Berufslebens den Alltag tiefgreifend verändert. Die Pandemie lässt die Menschen darüber hinaus erleben, wie Zusammenhalt mit Hilfe digitaler Formate gestaltet werden kann.

Zeitgemäß gibt es nun einen „Digitaltag“, der bereits im Jahr 2019 von insgesamt 27 Organisationen ins Leben gerufen wurde und im Juni des vergangenen Jahres erstmals mit mehr als 1400 Aktionen bundesweit begangen wurde. Er soll vor allem die Teilhabe an der digitalen Welt für alle gesellschaftlichen Schichten fördern. Denn nur gemeinsam, so sind die Initiatoren überzeugt, kann man den digitalen Wandel gestalten.

In diesem Jahr ist der Digitaltag auf den 18. Juni festgesetzt. In Neuss engagieren sich in einem Arbeitskreis unter anderen dafür die Schul- und Kulturdezernentin der Stadt, Christiane Zangs, Susanne Thywissen von der gleichnamigen Unternehmenskommunikation, Daniela Perner von der IHK Mittlerer Niederrhein sowie Kolja Brandtstedt von der Initiative „Pacemaker“. Diese Initiative setzt sich für ein Mehr an sozial-digitalen Kompetenzen, für ein Weniger an Bildungsbenachteiligung ein. Sie begleitet insbesondere Schulen im Prozess der Digitalisierung. „Pacemaker Neuss“ in Zusammenarbeit mit der IHK Mittlerer Niederrhein und dem Erzbischöflichen Berufskolleg gilt dabei als Leuchtturmprojekt. Die keineswegs homogene Gemeinschaft der drei Damen mit Kolja Brandtstedt traf sich in einem gemeinsamen Anliegen: Neuss digitaler zu machen. Das mündete zunächst in der Werbung für den Digitaltag am Freitag, 18. Juni. „Wichtig ist, dass möglichst alle Unternehmen daran teilnehmen“, sagt Daniela Perner.

Dabei wirft der Tag mit weit mehr als 20 Aktionen, die bis heute angemeldet sind, positive Schatten voraus. „Die Aktionen in Neuss von der Kita bis zu Unternehmen sind breit angelegt und deutlich attraktiver als etwa in Düsseldorf“, verspricht Kolja Brandtstedt. Das erfüllte neben „klammheimlicher Freude“ die Kulturdezernentin auch mit der Gewissheit: „Neuss ist digital gut aufgestellt.“ Das habe sogar der Bundespräsident bei Gelegenheit gewürdigt. „Nahezu täglich erreichen uns neue Anmeldungen für Aktionen am Digitaltag“, ist Christiane Zangs zufrieden.

Die Anmeldefrist ist auf den 7. Juni terminiert. Bisher hat allein die Volkshochschule Neuss neun Aktionen angemeldet (unter anderem „Zoomen für bessere Pädagogik“). Die ITK Rheinland ist ebenso dabei wie die FOM-Hochschule („Sehnsuchtsort Supermarkt“), das Kulturforum Alte Post, die Digitalwerkstatt des Rhein-Kreises Neuss und die Stadtbibliothek („Lasst uns spielen!“). Ganztägige Aktionen bieten das Gymnasium Marienberg („Digital im Schulalltag“) und die Rheinland-Versicherungsgruppe (Führungen zu Open Space-Arbeitswelten).

Wer seinen Stammbaum endlich einmal digital weiterführen möchte, wird am 18. Juni ab 11 Uhr ganz sicher beim Stadtarchiv fündig. Und natürlich ist das Neusser Theater am Schlachthof (TaS) dabei, das in der Pandemie mit innovativen, überwiegend digitalen Formaten die Besucher angezogen hat. Am 18. Juni um 15 Uhr geht es im Theaterpodcast „Kaffee oder Tee?“ ausschließlich um das Thema „Digitalisierung im TaS“.

Christiane Zangs hofft jetzt schon: „Die Digitalisierung lebt vom Mitmachen. Der bundesweite Digitaltag ist die Gelegenheit, vielfältig entwickelte Angebote und Aktivitäten in hoher Qualität vorzustellen.“ Dieser besondere Tag beinhalte auch für Kinder und Jugendliche durchaus verschiedene Chancen, etwa „um Alternativen zu Computerspielen aufzuzeigen“.

Susanne Thywissen sieht noch einen weiteren Vorteil: „Das Digitale beherrscht uns mittlerweile in nahezu allen Bereichen. Wie können wir damit leben? Ein speziell sich damit auseinander setzender digitaler Tag kann für mehr Klarheit sorgen.“ Der Digitaltag soll regelmäßig einmal im Jahr bundesweit stattfinden und dafür sorgen, dass alle Menschen in Deutschland die digitalen Entwicklungen besser verstehen und von ihnen profitieren können.

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