Neusser Michael Hohlmann im Ruhestand Ein SPD-Mitglied, dem CDU-Minister vertrauen

Neuss · Michael Hohlmann wurde nach drei Jahrzehnten Tätigkeit in der Ministerialbürokratie in den Ruhestand verabschiedet.

 Michael Hohlmann (l.) wird von  Minister Karl-Josef Laumann verabschiedet.

Michael Hohlmann (l.) wird von  Minister Karl-Josef Laumann verabschiedet.

Foto: Ministerium

Jede Vorlage, die aus dem Landesministerium für Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales für das Kabinett oder den Landtag aufbereitet oder von Nordrhein-Westfalen in Richtung Bundesrat versandt wurde, ging in den vergangenen Jahren über den Schreibtisch von Michael Hohlmann. Eine Vertrauensstellung, die der Neusser, der seit 47 Jahren SPD-Mitglied ist, auch in den Jahren behielt, in denen „sein“ Minister von der CDU kam. Einer dieser Minister ist Karl-Josef Laumann, der sich jetzt doch von dem Leiter seines so genannten Kabinett-Referates trennen musste. Denn Hohlmann hat „die Rente durch“.

Zu seiner Verabschiedung verzichtete Hohlmann auf persönliche Geschenke und bat stattdessen um eine Spende für die Bürgerstiftung Neuss (Bü.Ne), zu deren Vorstand er seit Gründung vor nunmehr elf Jahren gehört hatte. Im vergangenen Herbst beendete er dieses Kapitel nicht ohne Groll, blieb aber Bü.Ne-Mitglied und den Zielen der Stiftung verbunden.

Einen persönlichen Wunsch erfüllte sich Hohlmann allerdings selbst: Die Rückfahrt über den Rhein trat er an seinem letzten Arbeitstag in einem Ruderboot an. Mit am Schlag: Ehefrau Gisela, Stadtverordnete und stellvertretende Bürgermeisterin, Hohlmanns Schwester Ilka, zwei seiner Söhne und Michael Stoffels vom Ruderverein.

In der Politik engagiert sich Hohlmann bis heute ehrenamtlich, derzeit als zweiter Vorsitzende des Ortsvereins Stadtmitte. Zum Beruf wurde die Politik für ihn 1985. Da wurde Hohlmann Referent für den SPD-Landtagsabgeordneten Friedhelm Farthmann, der damals zum ersten Mal das Direktmandat in Neuss für seine Partei erringen konnte. Vor 30 Jahren wechselte Michael Hohlmann dann als Redenschreiber in ein Düsseldorfer Ministerium. Er diente Hermann Heinemann und Franz Müntefering, bevor er die Leitung des Kabinett-Referates übernahm. Minister Laumann lobte zu Hohlmanns Abschied auch dessen loyale Haltung – über alle Parteigrenzen hinweg.

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