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Demo in Neukirchen-Vluyn Bürger setzen erneut ein deutliches Zeichen

Rund 200 Menschen haben am Samstag gegen eine laufende Afd-Versammlung demonstriert.

 Rund 200 Menschen demonstrierten am Samstag mit Rasseln und Trillerpfeifen gegen die AfD-Bezirksversammlung in Neukirchen-Vluyn.  

Rund 200 Menschen demonstrierten am Samstag mit Rasseln und Trillerpfeifen gegen die AfD-Bezirksversammlung in Neukirchen-Vluyn.  

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Ohne besondere Vorkommnisse lief am Samstag die Demonstranten an der Neukirchener Andreas-Bräm-Straße ab. Das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ hatte dazu zum zweiten Mal dazu aufgerufen. Rund 200 Menschen demonstrierten mit Rasseln und Trillerpfeifen gegen eine AfD-Bezirksversammlung. Erneut waren die Räumlichkeiten der Friedenseiche der Treffpunkt. Für Bürgermeister Harald Lenßen war seine Teilnahme an der Demonstration wichtig, „um als Bürgermeister und als Bürger ein deutliches Zeichen zu setzen.“ Die Erfurter Ereignisse hätten ihn fassungslos gemacht und seien nicht nachvollziehbar.

Die örtliche Polizei begleitete den Bürgerprotest, dem sich auch verschiedene Vertreter aus Rat, Politik, Fridays-for-Future, die Awo, Bürger und Schüler anschlossen, aber auch aus Nachbarkommunen, wie die Bürgermeisterkandidatin der Moerser Grünen, Diana Finkele, oder aber René Schneider (MdL/SPD) aus Kamp-Lintfort. Auf den Transparenten stand unter anderem „Kein Platz für Nazis“. Für Ruth Radtke war die Teilnahme ein Muss. „Aber viel zu wenige gehen auf die Straße, sondern gucken nur zu“, so ihre Beobachtung. Was derzeit möglich ist, zeigten doch die Ereignisse in Thüringen. „Erfurt hat uns überrollt. Ein absoluter Tabubruch“, sagte Angelika von Speicher, Initiatorin vom Bündnis gegen Rassismus, über den Lautsprecher. „Eigentlich hatten wir keine Reden geplant“, so von Speicher. Gerade habe man noch mit einem „Nie wieder“ die Gedenkfeiern zur Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren gefeiert. Die AfD gehöre weder in die Landtage noch in Rathäuser. „Wir werden sicherlich noch von den Erfurter Machenschaften hören“, ist sich Klaus Wallenstein von „NV auf geht‘s“ sicher. Deutschland gebe damit ein alarmierendes Bild in die Welt ab, so die Meinung anderer Demonstranten.

„Wir brauchen nicht vom aufkommenden Rechtsextremismus oder über eine Entwicklung von Rechts reden, sie ist längst da.“ René Schneider warnte indes davor, zu pauschalisieren. „Wir dürfen nicht von der CDU, der SPD oder der FDP sprechen. Es geht um das Land Thüringen. Wir müssen unsere Demokratie vor Ort und im Land beschützen, aufstehen und klare Haltung zeigen.“ Für den designierten SPD-Bürgermeisterkandidaten Ralf Köpke ist der lautstarke Protest wichtig, „um zu zeigen, wo wir stehen.“ Die Situation in Erfurt verlange eine klare Lösung. „Wir haben keine Zeit für Taktierereien.“ Die Demo löste sich um 10.30 Uhr auf.

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