Spenden-Aktion in Mönchengladbach Schaffrath Stiftung unterstützt kindgerechte Station am Bethesda

Mönchengladbach · Jedes 500. Neugeboren in Deutschland hat eine Fehlbildung im Lippen-Kiefer-Gaumenbereich. Diesen Kindern wird in dem evangelischen Krankenhaus in Mönchengladbach geholfen. Mit Hilfe der Stiftung soll nun eine neue Station auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet werden.

 Die Schaffrath Stiftung für Soziales unterstützt ein Projekt des Bethesda-Krankenhauses für „Spaltkinder“: (v.l.) Krankenhausdirektorin Rita Tönjann, Renate Schaffrath, Vorstand Stiftung, und Prof. Daniel Rothamel, Chefarzt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Die Schaffrath Stiftung für Soziales unterstützt ein Projekt des Bethesda-Krankenhauses für „Spaltkinder“: (v.l.) Krankenhausdirektorin Rita Tönjann, Renate Schaffrath, Vorstand Stiftung, und Prof. Daniel Rothamel, Chefarzt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Es ist eine Fehlbildung bei Neugeborenen, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, aber weltweit häufig vorkommt: die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Die Kinder sind dadurch auf unterschiedliche Art eingeschränkt, manche können nicht schlucken, andere lernen nie richtig sprechen, wenn die Deformation nicht operiert wird. Am evangelischen Krankenhaus Bethesda in Mönchengladbach haben sich Prof. Daniel Rothamel, Chefarzt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, und sein Team auch auf die Behandlung dieser so genannten Spaltkinder spezialisiert.

„Jedes 500. Kind in Deutschland wird mit einer solchen Fehlbildung geboren, wir betreuen die Kinder ein Leben lang“, sagt Rothamel. Das beginne oftmals ab der ersten Stunde nach der Geburt und gehe bis zum 18. Lebensjahr oder darüber hinaus. Nach und nach werden fehlende Gaumen oder Teile des Kiefers durch Implantate ersetzt. Mancher Eingriff ist bei Babys möglich, mancher erst später bei Kleinkindern oder in weiteren Phasen des Wachstums. In Mönchengladbach ist das Bethesda das einzige Krankenhaus, das Spaltkinder behandelt. Etwa 200 bis 250 Fälle sind es im Jahr. 

Woher die Fehlbildung kommt, ist nicht ganz klar. Es gibt unterschiedliche Ursachen. „Wichtig ist: Es kann geholfen werden, und ist gar nicht schlimm“, sagt Krankenhausdirektorin Rita Tönjann. „Für die Eltern ist es erst mal ein Schock, die Fehlbildung lässt sich aber gut operieren“, bestätigt der Chefarzt. Weil die betroffenen Mädchen und Jungen aber Teile ihrer Kindheit immer wieder auf der Station verbringen, diese bisher aber vor allem auf erwachsene Patienten ausgelegt ist, soll sie nun kinderfreundlicher ausgestattet werden.

Die Schaffrath Stiftung für Soziales will dies unterstützen – und zwar mit einer besonderen Spendenaktion: Spenden für das Vorhaben sind ab sofort an die Johanniter GmbH (nähere Informationen unten) möglich. Dabei zählt jeder Euro doppelt, da die Schaffrath Stiftung die eingehenden Spenden bis zu einem Betrag von 10.000 Euro verdoppelt. Wer also beispielsweise 20 Euro spendet, kann sicher gehen, dass 40 Euro der neuen, kinderfreundlichen Station zugute kommen.

„Ich will damit ein Zeichen setzen und die Aufmerksamkeit auf diese Problematik lenken“, sagt Renate Schaffrath, Vorstand der Stiftung. Ihr gefalle auch diese Form der Spendensammlung: „So kann jeder auch mit kleineren Beträgen etwas bewirken.“

Von den Spenden wird das Krankenhaus Bethesda seine Stationszimmer und Wartebereiche in der neu umgebauten Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie besonders kinderfreundlich ausstatten. „Wir wollen, dass die Kinder gerne zu uns kommen und nicht abgeschreckt werden“, sagt Daniel Rothamel.

Geplant sind Spielsachen für die Krankenzimmer, Spiele-Ecken, farbenfrohe Wände, Malpapier mit Buntstiften, Schaukelpferd, aber auch kinderfreundlich gestaltete Behandlungsmöbel. So gebe es spezielle Zahnarztstühle, „sogar in Form einer Torte“, für Kinder, sagt Rothamel. Solch ein Stuhl könne allerdings auch 40.000 Euro kosten. Denisa Richters

Info Wer spenden möchte, kann das direkt auf der Internetseite des Krankenhauses machen.

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