Nettetal im Abstiegskampf Wie sich die Unioner Gefühlswelt seit dem Sieg in der Grotenburg gewandelt hat

Fussball-Oberliga · Im Hinspiel gewann Union Nettetal vor knapp 2000 Zuschauern in der Grotenburg gegen den einstigen Aufstiegsfavoriten KFC Uerdingen. Seitdem hat sich viel verändert. Der anhängerstarke KFC dümpelt im Mittelfeld herum – und Union bangt plötzlich um den Klassenerhalt.

Das Hinspiel gegen den KFC Uerdingen gewann Nettetal mit 3:2.

Das Hinspiel gegen den KFC Uerdingen gewann Nettetal mit 3:2.

Foto: Heiko van der Velden

Der SC Union Nettetal empfängt bereits am Samstagmittag um 14.30 Uhr den KFC Uerdingen zum Heimspiel im Stadion auf der heimischen Christian-Rötzel-Kampfbahn. Die sportliche Situation ist eine Neue: Erstmals in dieser Saison geht es für die Mannschaft darum, die Abstiegsränge zu verlassen. Nach einer guten ersten Saisonhälfte wartet Nettetal nun bereits seit neun Spielen auf einen Sieg – vier Unentschieden und fünf Niederlage brauchten in diesem Zeitraum den einst guten Vorsprung zu den Abstiegsrängen komplett auf. Seit der 1:2-Pleite am vergangenen Wochenende gegen den SC St. Tönis steht Union auf einem Abstiegsplatz.

  Trainer Andreas Schwan muss das Team nun durch den Abstiegskampf führen.

Trainer Andreas Schwan muss das Team nun durch den Abstiegskampf führen.

Foto: Heiko van der Velden

„Wir müssen in den kommenden 15 Partien jedes Spiel als Endspiel angehen und uns nicht gegenseitig die Schuld zuschieben, sondern als Mannschaft auftreten und versuchen, uns im Kollektiv aus der Sache herauszuziehen“, sagte Trainer Andreas Schwan unmittelbar nach der Niederlage in St. Tönis.

Der KFC Uerdingen galt vor der Saison aufgrund des individuell starken Kaders als großer Aufstiegsfavorit und nahm lange Zeit einen der Spitzenplätze ein. Nach der Trennung von Coach Alexander Voigt im November kam die Mannschaft unter Neu-Trainer Björn Joppe bislang allerdings überhaupt nicht in Fahrt und holte aus den vergangenen fünf Spielen lediglich einen Sieg. Die Mannschaft hat damit wohl frühzeitig die letzten verbliebenden Aufstiegsträume verspielt. Der Rückstand auf Oberliga-Spitzenreiter SSVg Velbert beträgt 17 Punkte.

Das Hinspiel dürften die Nettetaler hingegen in besonders guter Erinnerung haben: Vor 1923 Zuschauer besiegte Union in der altehrwürdigen Grotenburg dank des Treffers von Morten Heffungs in der Nachspielzeit den ehemaligen Bundesligisten mit 3:2. „Das war ein Spiel, das werden wir im Leben nicht vergessen“, hatte Coach Schwan damals gesagt.

Viele Gedanken an den Erfolg aus der Hinrunde verschwendet man in Nettetal vor dem Duell am Samstag allerdings nicht mehr. Dafür sei die Tabellensituation zu ernst. Schwans Mannschaft muss nun zügig in die Erfolgsspur zurückfinden – da spiele der Name des Gegners keine Rolle. „Es ist völlig egal, gegen wen wir jetzt spielen. Wir haben unter der Woche viel miteinander gesprochen und müssen das Gesicht des Abstiegskampfs zeigen. Dafür wollen wir als Team mehr investieren und mit der nötigen Gier und Leidenschaft als maximal unangenehmer Gegner auftreten“, so Schwan.

Dass die Mannschaft vor einem ähnlich großen Publikum wie beim Hinspiel in der Grotenburg antreten wird, ist an diesem Samstag ausgeschlossen. Zwar ist der KFC Uerdingen für seine große Anhängerschaft bekannt, die Zahlen waren aber zuletzt rückläufig. Während beim Auswärtsderby im September beim SC St. Tönis noch 1680 Zuschauer das Spiel verfolgten, kamen zu den letzten Auswärtsspielen nur noch 400 bis 600 Zuschauer mit. Da für die Uerdinger das Thema Aufstieg abgehakt ist, dürft die Zahl am Samstag noch einmal nach unten gehen.

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Foto: Heiko van der Velden

Das erspart den Nettetalern allerdings einen deutlich höheren organisatorischen Aufwand im Vergleich zu den anderen Heimspielen. „Es gibt für die Partie am Samstag kaum zusätzlichen Aufwand, da nur etwa 150 Fans des KFC Uerdingen mitkommen werden“, verriet Unions Abteilungsleiter Dirk Riether im Vorfeld. Nimmt man die üblichen 150 Zuschauer hinzu, die für gewöhnlich zu den Heimspielen des SCU in die Christian-Rötzel-Kampfbahn kommen, dürfte die Zuschauerzahl bei 300 Menschen liegen.

Ein separater Gästeeingang und ein abgetrennter Gästebereich für die Fans aus Uerdingen sind somit nicht erforderlich. „Es bleibt alles wie gehabt“, sagte Riether weiter. Lediglich um einen zusätzlichen Getränke- und Grillstand auf der Gegengeraden müssen sich die Hausherren kümmern. Eventuell wird die Polizei mit einem Wagen vor Ort sein.

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