Von der Oberliga bis zur Kreisliga B So funktioniert der Auf- und Abstieg in der Fußballsaison 2022/2023

Service | Fußball · Das Rennen um die Auf- und Abstiegsplätze in den Amateurligen der Region ist nicht nur spannend, sondern mitunter auch einigermaßen komplex. Wir erklären die Regeln für die Vereine aus Mönchengladbach, dem Kreis Viersen und dem Erkelenzer Land – von der Oberliga bis zur Kreisliga B.

Der TuS Wickrath ist im Sommer 2022 in die Bezirksliga aufgestiegen.

Der TuS Wickrath ist im Sommer 2022 in die Bezirksliga aufgestiegen.

Foto: Theo Titz

Welche Mannschaften am Ende einer Saison auf- und absteigen, ist nicht immer auf Anhieb ersichtlich. Häufig hängt die genaue Anzahl der Mannschaften, die im Sommer die Ligen wechseln, mit Resultaten in anderen Spielklassen zusammen.

Da sorgen zu viele Absteiger eines Kreises aus der Bezirksliga schon einmal dafür, dass auch in der darunterliegenden Kreisliga A mehr Teams absteigen müssen. So wie in der Saison 2021/2022, als alle vier Absteiger in der Bezirksliga Niederrhein Gruppe 4 aus dem Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen kamen (SC Hardt, SpVg. Odenkirchen, Rheydter SV, TDFV Viersen) und es aus diesem Grund im Abstiegskampf der Kreisliga A gleich fünf Mannschaften erwischte.

Wir geben eine Übersicht zu den genauen Regularien von der Oberliga bis zur Kreisliga. Für die regionalen Vereine aus den Fußballkreisen Mönchengladbach-Viersen, Kempen-Krefeld und Heinsberg.

Mönchengladbach-Viersen: Die Trainerwechsel der bisherigen Saison
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Diese Trainerwechsel gab es in der bisherigen Saison

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Foto: Daniel Brickwedde

FVN – Oberliga Niederrhein

Aufsteiger: Der Meister der Oberliga Niederrhein steigt direkt in die Regionalliga West auf – gemeinsam mit dem Meister der Mittelrheinliga und den ersten beiden Teams der Oberliga Westfalen. Bis zum 31. März müssen die Teams ihre Bewerbung auf eine Zulassung für die Regionalliga beim Westdeutschen Fußballverband einreichen. Sollte der Meister verzichten oder die Lizenz nicht bekommen, rücken nacheinander der Vizemeister oder Tabellendritte als Aufsteiger nach. Ab dem vierten Platz entfällt das Aufstiegsrecht. Die SSVg Velbert hat als Tabellenführer der Oberliga Niederrhein allerdings schon geäußert, dass der Lizenzantrag kein Hindernis darstellen wird.

Absteiger: Aus der 21 Mannschaften großen Oberliga Niederrhein müssen mindestens fünf Vereine den Weg runter in die Landesliga antreten. Steigt in der Regionalliga West mindestens ein Team vom Niederrhein ab, erhöht sich die Anzahl auf sechs. Da der SV Straelen bereits einen großen Rückstand auf das rettende Ufer hat, gilt dieses Szenario als realistisch. Theoretisch könnte sich die Zahl der Absteiger aus der Oberliga Niederrhein auf sieben erhöhen. Dafür dürfte aber keine Mannschaft aufsteigen, gleichzeitig müssten vier Teams vom Niederrhein aus der Regionalliga West herunterkommen.

Die dienstältesten Trainer in Mönchengladbach-Viersen-Erkelenz
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Diese Trainer sind in der Region am längsten im Amt

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Foto: Heiko van der Velden

Landesliga Niederrhein

Aufsteiger: Alle drei Meister der Landesligen am Niederrhein steigen sicher in die Oberliga Niederrhein auf.

Absteiger: Der Fußballverband Niederrhein hat festgelegt, dass aus den drei Landesligen insgesamt elf Mannschaften absteigen werden – unabhängig vom Ausgang der restlichen Ligen. Hier muss also keine Mannschaft im Abstiegskampf den bangen Blick auf andere Spielklassen werfen. Aus der Landesliga Gruppe 2 (Duisburg-Dinslaken-Mülheim, Kleve-Geldern, Moers, Oberhausen und Bottrop, Rees und Bocholt) und Gruppe 3 (Essen, Remscheid, Solingen, Wuppertal und Niederberg), in denen jeweils 14 Mannschaften an den Start gehen, steigen vier Teams sicher ab. Aus der kleineren Gruppe 1 (Düsseldorf, Grevenbroich-Neuss, Kempen-Krefeld, Mönchengladbach-Viersen), die mit 13 Vereinen spielt, erwischt es am Ende drei Mannschaften. Hintergrund dieser klaren Festlegung: Beim realistischen Szenario, dass sechs Teams aus der Oberliga absteigen, umfasst der Niederrhein so in der kommenden Saison 40 Mannschaften, die dann in zwei 20er-Ligen eingeteilt werden.

Bezirksliga Niederrhein

Aufsteiger: Aus den sieben Bezirksligagruppen am Niederrhein steigen am Ende der Saison alle sieben Meister auf. Eine Relegation wird es nicht geben.

Trainer-Umfrage in der Bezirksliga Niederrhein: Wer steigt auf? Wer steigt ab?
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Wer ist der Aufstiegsfavorit in der Bezirksliga?

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Foto: Heiko van der Velden/heiko_van_der_velden

Absteiger: Wie bei den Landesligen steht auch bei den Bezirksligen die insgesamte Anzahl an Absteigern aus allen sieben Gruppen fest: 28 Mannschaften wird es erwischen, sodass ab der Saison 2022/2023 die Bezirksligen in sechs Gruppen á 18 Teams ausgespielt werden. Es trifft in dieser Spielzeit also in jedem Fall die vier letzten Vereine in den Bezirksligen.

Kreisliga A Mönchengladbach-Viersen

Aufsteiger: Der Meister und Vizemeister der Kreisliga steigen direkt in die Bezirksliga auf – eine Relegation wird es definitiv nicht geben.

Trainer-Umfrage in der Kreisliga A Mönchengladbach-Viersen: Wer steigt auf? Wer steigt ab?
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Wer ist der Aufstiegsfavorit in der Kreisliga A?

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Foto: Rheydter SV

Absteiger: Wie viele Mannschaften es am Ende im Abstiegskampf der Kreisliga A erwischen wird, hängt vom Ausgang der Bezirksliga ab. Je mehr Vereine aus dem Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen aus der Bezirksliga absteigen, desto mehr werden es auch in der Kreisliga A – maximal sind fünf Absteiger möglich. Die genaue Staffelung sieht wie folgt aus: Bei keinem Bezirksliga-Absteiger des Kreises steigen zwei Teams ab, bei einem und zwei Teams sind es drei Absteiger in der Kreisliga A. Gehen drei Bezirksligisten des hiesigen Fußballkreises runter, dann steigen vier A-Ligisten ab. Kommen alle vier Bezirksliga-Absteiger aus dem Kreis Mönchengladbach-Viersen – wie schon in der Saison 2021/2022 – dann trifft es am Ende der Saison fünf Mannschaften. Da der VfB Korschenbroich und Concordia Viersen ihre Teams während der Saison vom Spielbetrieb zurückgezogen haben, stehen zwei Absteiger schon sicher fest. TDFV Viersen hat sein Team ebenfalls zurückgezogen, allerdings vor Beginn der Saison. Damit zählen die Viersener nicht in die Zahl der sportlichen Absteiger hinein.

Kreisliga A Kempen-Krefeld

Aufsteiger: Die ersten beiden Mannschaften der A-Liga steigen nach der Saison direkt in die Bezirksliga auf. Es wird keine Relegation geben.

Absteiger: Drei Mannschaften erwischt es sicher, auch wenn es keinen Absteiger aus der Bezirksliga geben sollte. Nach dem Rückzug des SuS Schaag und der VfR Fischeln II stehen zwei Absteiger bereits fest – es gäbe dann also nur einen sportlichen Absteiger. Danach kommt für jedes Team des Fußballkreises Kempen-Krefeld, das aus der Bezirksliga absteigt, ein Absteiger in der A-Liga hinzu. Somit wären es sechs Absteiger in der Kreisliga A, wenn es drei Mannschaften in der Bezirksliga erwischt.

Kreisliga B Mönchengladbach-Viersen

Aufsteiger: Aus den beiden Gruppen der Kreisliga B steigen die Meister direkt in die A-Liga auf. Wenn aus der Bezirksliga kein oder nur ein Team des Kreises in die A-Liga absteigen sollte, würde es in der B-Liga einen dritten Aufsteiger geben, der durch ein Entscheidungsspiel ermittelt werden würde.

Absteiger: Wie in der A-Liga hängt auch in der B-Liga die Zahl der Absteiger vom Ausgang der höheren Spielklasse ab. Steigen zwei oder drei Teams ab, müssen aus den beiden B-Ligen insgesamt drei Mannschaften runter. Erwischt es drei A-Ligisten, steigen vier Teams – also pro Gruppe zwei – ab. Bei vier Absteigern sind es in der B-Liga fünf, bei fünf erhöht sich die Zahl auf sechs. Im Falle von drei und fünf Absteigern aus den beiden B-Liga-Gruppen wird es ein Entscheidungsspiel geben.

Kreisliga B Kempen-Krefeld

Aufsteiger: Die drei Meister der B-Ligen im Fußballkreis Kempen-Krefeld steigen sicher auf. Mehr Aufsteiger wird es nicht geben.

Absteiger: Anders als in Mönchengladbach-Viersen ist die Zahl der Absteiger hier nicht an den Ausgang der Bezirksliga gekoppelt. Es wird vier Absteiger aus der Kreisliga B geben, und zwar die drei Tabellenschlusslichter sowie den Vorletzten aus Gruppe 1. Da es jedoch bereits drei Rückzüge gegeben hat, sind gemäß den Regularien der Vorletzte der Gruppe 1, der Letzte der Gruppe 3 und der Letzte der Gruppe 2 bereits gerettet.

FVM – Mittelrheinliga

Aufsteiger: Nur der Meister der Mittelrheinliga steigt in die Regionalliga West auf. Verzichtet der Meister auf sein Aufstiegsrecht oder erfüllt er die Bedingungen des Zulassungsverfahrens nicht, so geht das Aufstiegsrecht nacheinander auf die zwei in der Tabelle nächstplatzierten Vereine über. Bei den Spitzenteams FC Wegberg-Beeck, FC Hennef und dem Bonner SC stellt die Infrastruktur keine Probleme dar. Für den VfL Vichttal würde der Aufstieg in die Regionalliga West aber wohl zur Herausforderung werden.

Absteiger: Drei Absteiger wird es in der Mittelrheinliga mindestens geben. Die Zahl erhöht sich je nach Anzahl der Regionalliga-Absteiger aus dem Gebiet des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM). Erwischt es eine oder zwei Teams in der Regionalliga, bleibt es in der Mittelrheinliga bei drei Absteigern. Erst ab drei Regionalliga-Absteigern erhöht sich die Zahl auf vier. Fünf Absteiger in der Mittelrheinliga sind es nur, wenn in der Regionalliga vier Mannschaften aus dem FVM-Gebiet absteigen würden.

Landesliga Mittelrhein

Aufsteiger: Die Meister der beiden Landesligagruppen am Mittelrhein steigen sicher direkt in die Mittelrheinliga auf. Sollte es aus der Mittelrheinliga nur drei Absteiger geben – und gleichzeitig nur einen FVM-Absteiger aus der Regionalliga – dann erhöht sich die Zahl der Aufsteiger auf drei, sodass „der bessere Tabellenzweite der beiden Landesligastaffeln gemäß der Quotientenregelung“ aufsteigt, wie der FVM in seinen Regularien schreibt. Sollte es keinen FVM-Absteiger in der Regionalliga geben, würden aus beiden Landesligen jeweils der Meister und Vizemeister aufsteigen.

Absteiger: Aus den zwei Landesliga-Staffeln am Mittelrhein steigen sechs Mannschaften sicher ab – in dem Fall die schlechtesten drei Teams der jeweiligen Liga. Bei fünf Absteigern aus der Mittelrheinliga erhöht sich die Zahl auf sieben, wobei es dann den „schlechtesten Viertletzten gemäß der Quotientenregelung“ trifft.

Bezirksliga Mittelrhein

Aufsteiger: Die vier Meister der Bezirksligen steigen direkt auf. Die Zahl könnte sich theoretisch auf bis zu sieben Vereine erhöhen, die gemäß der Quotientenregel aus den besten Zweitplatzierten zusammengestellt werden. Bei drei Absteigern aus der Mittelrheinliga und zwei Aufsteigern aus der Landesliga kommt für die Bezirksligen hinter den Meistern ein weiterer Aufsteiger hinzu. Gehen drei Landesligisten hoch, so dürfen sich die Bezirksligen über fünf Aufsteiger freuen. Sollten sogar Meister und Vizemeister der beiden Landesligisten den Sprung in die Mittelrheinliga machen, dann stehen den Bezirksligen sieben Aufstiegsplätze zu.

Absteiger: Aus den vier Bezirksliga Staffeln müssen in jedem Fall insgesamt zwölf Teams den Gang zurück in die Kreisliga A antreten – also jeweils drei Mannschaften pro Staffel. In der Staffel 3, in der auch der SC 09 Erkelenz und Union Würm-Lindern an den Start gehen, steht der 1. FC Heinsberg-Lieck nach dem Rückzug seiner Mannschaft bereits als sicherer Absteiger fest, sodass es im sportlichen Wettkampf noch zwei Vereine erwischen wird.

Kreisliga A Heinsberg

Aufsteiger: Die Meister der Kreisliga A Heinsberg steigt direkt auf, gemeinsam mit den Gewinnern der restlichen acht Kreisligen im FVM-Gebiet. Sollten aus den Bezirksligen mehr Vereine als die vier Meister aufsteigen, dann würde sich dementsprechend auch die Zahl der Aufsteiger aus der Kreisliga erhöhen: Pro Aufsteiger auf Bezirksliga-Ebene käme aus den Kreisligen ein Verein hinzu. „Zur Ermittlung dieser zusätzlichen Aufsteiger in die Bezirksliga bilden nach Abschluss der Meisterschaftsrunde alle Tabellenzweiten der Kreisliga A Köln, Bonn, Sieg, Berg, Euskirchen, Rhein-Erft, Aachen, Düren und Heinsberg, insgesamt neun Vereine, eine Vergleichsgruppe, aus der die besten Tabellenzweiten der Kreise gemäß der Quotientenregelung hervorgehen“, schreibt der FVM zum Prozedere.

Absteiger: Drei Mannschaften müssen am Ende der Saison mindestens den Gang in die B-Liga antreten. Bleibt es bei einem Aufsteiger in die Bezirksliga, kommen aber zwei Teams des Kreises in die A-Liga zurück, dann würde sich die Zahl der Absteiger in der Kreisliga auf vier erhöhen. Bei drei Absteigern aus dem Kreis Heinsberg in der Bezirksliga müssten fünf Vereine aus der Kreisliga absteigen.

Kreisliga B Heinsberg

Aufsteiger: Die Meister der drei Kreisliga-B-Staffeln in Heinsberg gehen sicher in die A-Liga. Die Zahl würde sich lediglich auf vier erhöhen, wenn zwei Heinsberger Kreisligisten in die Bezirksliga aufsteigen.

Absteiger: Aus den drei Staffeln steigen insgesamt sechs Mannschaften sicher ab. Bedeutet, dass das Schlusslicht und der Vorletzte in jeder Staffel definitiv in die C-Liga gehen müssen.

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