Concordia will Strafanzeige stellen Spielabbruch bei Viersen gegen Fortuna nach Tritt gegen Spieler

Fußball-Kreispokal · In der 2. Runde des Kreispokals hat Concordia Viersen beim Spiel gegen Fortuna vorzeitig den Platz verlassen. Vorausgegangen war ein brutaler Tritt gegen einen Spieler. Beide Vereine geben sich gegenseitig die Schuld für die eskalierte Situation.

 Die Spieler von Concordia Viersen verlassen in der 93. Minute das Spielfeld. Die Partie wird abgebrochen.

Die Spieler von Concordia Viersen verlassen in der 93. Minute das Spielfeld. Die Partie wird abgebrochen.

Foto: Fupa

Sportlich stand es im Kreispokal am Mittwochabend kurz vor Schluss 3:1 für Fortuna Mönchengladbach im Duell mit Concordia Viersen. Als Endresultat bekam die Partie allerdings den Eintrag: Abbruch. In der Nachspielzeit verließen die Spieler von Viersen geschlossen das Feld.

Entscheidend dafür war eine Szene in der 93. Minute: Ein Spieler der Fortuna leistete sich außerhalb des Spielfeldes einen Tritt gegen einen Viersener. Sein Spieler, so beschreibt es Concordias erster Vorsitzender Andreas Harmes, sei im Anschluss gegen einen Zaun gefallen, der sich aufgrund der Wucht des Trittes sogar verbog. „Die Zuschauer an der Stelle waren fassungslos. Wir haben den Spieler anschließend ins Krankenhaus gebracht, es war aber nichts gebrochen.“ Über die Szene gibt es keine zwei Meinungen, findet auch Fortunas erster Vorsitzender Detlef Deckers: „Der Spieler hat in der Szene überreagiert. Das habe ich ihm auch sofort gesagt.“ Der Spieler bekam dafür glatt Rot.

Unmittelbar vor dem Tritt war es am Rande des Spielfeldes in Höhe der Mittellinie zu einem Foul an einem Fortuna-Spieler gekommen, das für Deckers „klar Rot“ hätte geben müssen. Im Anschluss an die Szene und den Tritt kam es zu Tumulten, bei denen Viersens Trainer Christoph Grau ebenfalls eine Tätlichkeit begannen haben soll und die Rote Karte sah.

Unterschiedlicher Auffassung sind beide Vorsitzende jedoch darüber, warum das Spiel in dieser Situation überhaupt so eskalierte. „Es gab das gesamte Spiel über Beleidigungen aus dem Publikum gegen uns, die Stimmung war sehr aggressiv, auch vom gegnerischen Trainer. Die Partie von Viersen war jenseits von Härte“, sagt Deckers. Harmes widerspricht dem, gibt aber selbst zu, dass die Stimmung insgesamt nach dem Seitenwechsel aufgeheizt war – sieht dafür aber die Fortuna verantwortlich: „Nach unserem Anschlusstreffer zum 1:2 haben die nur noch auf Zeit gespielt. Das Spiel hatte seine Härte, aber das lag vor allem an der Fortuna.“ Diese „Härte“ im gesamten Spiel habe dazu geführt, dass seine Mannschaft in der Nachspielzeit das Feld verließ.

Im Spielverlauf lag Fortuna zur Pause mit 2:0 vorne, ehe Concordia den Anschlusstreffer erzielte. Ben Lawrenz traf in der 92. Minute dann zum 3:1 – ehe die Partie ihre unschöne Wendung nahm. Der Ausgang des Spiels und eventuelle Strafen beschäftigen nun das Kreissportgericht.

Der Kreisvorsitzende Tim Stettner bestätigt, dass ein Verfahren eingeleitet wurde – gegen Trainer Grau, den Fortuna-Spieler und das Team Viersens. Denn eine Mannschaft sei grundsätzlich nicht dazu berechtigt, ein Spiel zu beenden, sagt Stettner. Das obliege nur dem Schiedsrichter. Es werden nun Stellungnahmen von allen Beteiligten verlangt. Danach erstellt der Richter einen Sonderbericht und entscheidet, ob es zur Verhandlung kommt. Auch das Endergebnis des Spiels ist Teil des Gerichtsprozesses. Concordia will zudem gegen den Fortuna-Spieler Strafanzeige wegen Körperverletzung stellen.

(dbr)
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