Auf- und Abstieg am letzten Spieltag Diese Entscheidungen sind in der A-Liga noch offen

Fußball-Kreisliga A · In der Kreisliga A geht es am letzten Spieltag noch um Auf- und Abstieg. In Lürrip treffen sogar beide Ausgangslagen in einem direkten Duell aufeinander, wenn die Reseve aus Süchteln zu Gast ist. Zittern ist auch beim Polizei SV angesagt – obwohl dieser gar nicht mehr spielt.

 Türkiyemspor und die Reseve von Süchteln kämpfen am Sonntag im Fernduell um den Aufstieg in die Bezirksliga. Die bessere Ausgangslage hat Süchteln.

Türkiyemspor und die Reseve von Süchteln kämpfen am Sonntag im Fernduell um den Aufstieg in die Bezirksliga. Die bessere Ausgangslage hat Süchteln.

Foto: Heiko van der Velden

Während in der Bezirksliga und der Landesliga vor dem abschließenden Spieltag tabellarisch alles Wichtige entschieden ist, steckt in der A-Liga noch einiges an Brisanz im Spielplan: Sowohl ein Auf- als auch ein Abstiegsplatz ist am Wochenende noch zu vergeben. Die Ausgangslage: Süchteln II liegt hinter dem seit Wochen feststehenden Meister TuS Wickrath mit 67 Punkten auf Platz zwei, der den Aufstieg in die Bezirksliga bedeutet. Zwei Punkte dahinter liegt Türkiyemspor. Da Süchteln den direkten Vergleich gewonnen hat, reicht der ASV-Reserve bereits ein Punkt am Wochenende für den Aufstieg.

In der Abstiegsregion liegt der Polizei SV aktuell auf dem ersten Nichtabstiegsplatz – hat am letzten Spieltag jedoch spielfrei. Zwei Punkte dahinter auf dem ersten Abstiegsrang liegt die Reserve des SV Lürrip, die also unbedingt einen Dreier für den Klassenerhalt braucht. Und um die Brisanz auf die Spitze zu treiben: Am Wochenende muss Lürrip II sein letztes Saisonspiel daheim gegen Süchteln II austragen. Ein Endspiel, das um Auf- und Abstieg entscheidet.

„Es spricht nicht viel für uns“, sagt Lürrips Trainer Nico Königs zur Ausgangslage und fügt an: „Wir müssen an diesem Tag aber einfach die bessere Mannschaft sein und das Tor machen, egal ob aus einem Standard, Konter oder durch ein Eigentor, egal ob in der ersten oder 98. Minute.“ Beide Teams bauen auf Unterstützung aus der jeweils ersten Mannschaft des Vereins, bei Lürrip rechnet Königs mit zwei bis drei Akteuren aus dem Bezirksliga-Team. „Bei Süchteln kommen die Spieler aus der ersten Mannschaft allerdings aus der Landesliga. Das ist noch einmal ein anderes Kaliber“, sagt er. 

Süchteln stehen am Sonntag wohl Hiromasa Kawamura, Tobias Busch, Mao Negishi und Johannes Leske aus der Landesliga-Truppe zur Verfügung. Vor dem entscheidenden Spiel sagt Trainer Michael Ingenrieth: „Die Jungs sind heiß. Für beide Mannschaften geht es um was. Da ist natürlich Brisanz drin. Auch wenn Lürrip gegen den Abstieg spielt, dürfen wir die Mannschaft nicht unterschätzen.“ Für Süchteln wäre es die einmalige Chance, mit der Reserve in die Bezirksliga aufzusteigen. „Jeder weiß daher, was ein Aufstieg für den ASV Süchteln bedeuten würde. Wir können etwas schaffen, was bisher noch keiner in Süchteln geschafft hat“, sagt Ingenrieth. Er möchte das gewohnte Spiel seiner Mannschaft durchziehen und von Anfang an auf Sieg spielen.

Unter den Zuschauern auf der Anlage in Lürrip wird am Sonntag auch die Mannschaft des Polizei SV sein – und Süchtelns Reserve dabei die Daumen drücken. „Das ist schon sehr unangenehm“, sagt Trainer Erhan Kuralay zur Situation, am letzten Spieltag keinen Einfluss mehr auf das Geschehen zu haben. Der PSV hatte am vergangenen Wochenende das Abstiegsduell gegen Welate Roj mit 3.1 gewonnen – und sich selbst damit vorerst über den Strich gerettet, während für Roj die Niederlage den vorzeitigen Abstieg bedeutete. „Nun müssen wir bangen und hoffen“, sagt Kuralay.

Abhängig von dem Ergebnis in Lürrip ist auch Türkiyemspor, das sein letztes Saisonspiel zeitgleich beim VfB Korschenbroich bestreitet. Das Team von Ufuk Isik muss die Partie gewinnen und auf einen Patzer von Süchteln hoffen, soll es noch mit dem Aufstieg in die Bezirksliga klappen. „Ich bin Optimist“, sagt Isik, „selbst als wir zuletzt das Spiel gegen Süchteln verloren haben, habe ich der Mannschaft in der Kabine gesagt, dass wir weiter dran glauben müssen. Auch wenn die Chance nur ein Prozent beträgt, müssen wir dran festhalten.“ Das Wiederholungsspiel gegen Süchteln, das zunächst Ende März nach Tumulten im Zuschauerbereich abgebrochen worden war, hatte Türkiyemspor unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor zwei Wochen mit 1:7 verloren.

Zunächst muss Türkiyemspor allerdings selbst „seine Hausaufgaben machen“, wie es Isik nennt, und das Spiel in Korschenbroich gewinnen. Keine leichte Aufgabe für den Trainer. „Wir stehen unter dem Druck, dass wir gewinnen müssen. Korschenbroich kann hingegen frei aufspielen, da es für sie um nichts mehr geht. Wir müssen von der ersten Minute Vollgas geben“, sagt Isik. Beim VfB ist es zudem das Abschiedsspiel von Trainer André Dammer, der nach fünf Jahren sein Amt aufgibt und im Sommer zum Oberliga-Absteiger 1. FC Mönchengladbach wechselt.

Aber nicht nur in der A-Liga stehen am Wochenende noch Entscheidungen an, auch in der Klasse tiefer, der B-Liga, müssen noch zwei der drei Aufsteiger in die Kreisliga A ermittelt werden. Bislang ist nur der Aufstieg des SV Schelsen aus der Gruppe 2 fix. Aus dieser Gruppe hat sich bereits die Reserve der SpVg Odenkirchen das Ticket für das Relegationsspiel gesichert, das am kommenden Dienstag ausgetragen wird. Der Gegner wird am Wochenende in der Parallelgruppe ermittelt, in der Grün-Weiß Holt und Concordia Viersen am letzten Spieltag um den direkten Aufstieg und den Platz in der Relegation spielen. Aktuell liegt Holt mit 77 Zählern einen Punkt vor Viersen.

Holt trifft am Sonntag auf die Reserve von Venn, die Concorden aus Viersen auf die Reserve aus Rheindahlen – beides Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle. „Wenn man sich die Tabelle anguckt, haben wir Werte und Zahlen eines Aufsteigers. Wir haben jetzt schon mehr Punkte als der Aufsteiger aus der Parallelgruppe und 16-mal zu Null gespielt. Wir können es am Sonntag schaffen, dafür müsste uns Holt den Gefallen tun und selber patzen, während wir Rheindahlen schlagen. Andernfalls haben wir das Finale am Dienstag“, so Viersens Trainer Tobias Beier. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort