Saisonfazit TV Geistenbeck Ein gefühlter Aufsteiger etabliert sich in der Liga

Handball-Oberliga · Für den TVG war es nach der coronabedingt abgebrochenen Saison die erste richtige Spielzeit in der Oberliga. Das Team von Coach Thomas Laßeur hat sich dabei wacker geschlagen. Kann Geistenbeck die Leistung im zweiten Jahr wiederholen?

  Für den TV Geistenbeck und Coach Thomas Laßeur (M.) war es keine einfache Saison in der Oberliga. Doch der Aufsteiger hat sich durchgekämpft.

Für den TV Geistenbeck und Coach Thomas Laßeur (M.) war es keine einfache Saison in der Oberliga. Doch der Aufsteiger hat sich durchgekämpft.

Foto: Tom Ostermann

Im Grunde genommen war es die erste Saison für den TV Geistenbeck in der Oberliga, denn im vergangenen Jahr wurden gerade einmal sechs Spieltage ausgetragen. Als Aufsteiger sicherte sich der TVG nun einen respektablen achten Tabellenplatz mit 21:27 Punkten. Dabei hätte durchaus der eine oder andere Zähler mehr herausspringen können, setzte es doch einige knappe Niederlagen, so sprang immerhin eine positive Tordifferenz heraus. Besonders gegen die besten fünf Mannschaften der Abschlusstabelle lieferte Geistenbeck richtig starke Auftritte ab.

 

So lief die Rückrunde

Gegen den späteren Absteiger VfB Homberg war der TVG völlig von der Rolle und musste sich mit einer deftigen 14:28-Niederlage wieder auf den Heimweg machen. „In der Rückrunde hatten wir immer wieder Probleme“, betont der Geistenbecker Trainer Thomas Laßeur. „Die vielen Spielausfälle und immer wieder auftretende Verletzungen haben uns häufig aus dem Rhythmus gebracht. Durch die enorme Verletzungsquote mussten andere Spieler die Verantwortung übernehmen, die sich dieser Aufgabe auch angenommen haben. Mit den Zählern auf unserem Konto haben wir fast eine Punktlandung gemacht“, sagt Laßeur, ergänzt aber auch, dass man gerne 22 Punkte gehabt hätte. „Daher ist auch ärgerlich, einige knappe Spiele verloren zu haben, zumindest haben wir da bewiesen, dass wir mit dem Niveau der Oberliga mithalten können und kein Kanonenfutter sind“, sagt Laßeur. Letztlich gehe der TVG-Coach daher mit einem guten Gefühl aus der Saison.

 

Das war gut in dieser Saison

„In der abgebrochenen Saison lief es noch nicht ganz so gut“, erinnert sich Laßeur. „Vor dieser Saison haben wir dann reflektiert, woran es gelegen hat. Wir haben dann sehr gewinnbringend an unserer zweiten Welle gearbeitet, um die Gegner schneller unter Druck zu setzen. In der Abwehr haben wir uns dann richtig reingekniet. In der Deckungsarbeit war die Mannschaft immer extrem hungrig und hat aufopferungsvoll gekämpft. Gerade in diesem Mannschaftsteil wollten wir ein unangenehmer Gegner sein, was uns auch in den meisten Fällen gelungen ist. Ich wollte in den Spielen immer eine engagierte Truppe sehen, was die Jungens dann auch glänzend in die Tat umgesetzt haben.“ Wie stark die Abwehr wirklich war, belegt auch die Tabelle, denn Geistenbeck gehört zu den fünf Oberliga-Manschaften, die im Saisonverlauf weniger als 600 Gegentore kassiert haben.

Das war nicht gut in dieser Saison

Für den Aufsteiger war es in seiner ersten vollen Saison schwer in den Rhythmus zu kommen. Die vielen ausgefallenen Partien verhinderten einen geordneten Spielfluss. Dazu trug dann auch die hohe Verletzungsquote bei. Die muss in der kommenden Saison dringend verringert werden, damit Laßeur nicht erneut so viele Ausfälle auf wichtigen Positionen zu kompensieren hat. Besonders bitter war die Verletzung von Nico Reinartz. „Das war tragisch: Nico wird seiner Schulterverletzung wohl auch noch länger ausfallen“, sagt Laßeur.

Spieler der Saison

In der Rückrunde hat sich Vincent Schimanski in der Position des Spielmachers mehr und mehr zu einem Führungsspieler entwickelt. „Als unsere Kreativabteilung wegen Verletzungen ausfiel, musste Vincent diese Aufgabe übernehmen. Er hat seine Sache toll gemacht und ich hoffe, dass wir noch lange Spaß an ihm haben werden“, so Laßeur. Des Weiteren ist auch noch Torhüter Florian Nordmann zu nennen, der einige überragende Spiele auf die Platte gezaubert hat. „Klar hatte er auch Spiele in der Saison, in denen es nicht ganz so gut lief, aber wenn er gut drauf war, hat er das Tor fast vernagelt. Ansonsten hat die Mannschaft als Kollektiv überzeugt.“

 

So geht es weiter

Bis zum 21. Juni ist noch die verdiente Pause ausgelobt, danach folgt die Vorbereitung über elf Wochen. „Natürlich werden wir zunächst an der Fitness arbeiten“, betont Laßeur. „Danach kommen noch taktische Ausrichtungen und einige Testspiele dazu, um das Erlernte direkt in die Tat umzusetzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration der Neuzugänge in unser Mannschaftsgefüge.“ Das Gesicht des Teams wird sich nicht großartig verändern. Timo Bautz und Nico de la Vega sind in Zukunft beruflich stärker eingespannt und hängen die Schuhe ebenso an den Nagel wie Phillip Schütte. Hinzukommen die Neuzugänge Marvin Lüttke vom Verbandsligisten Turnerschaft Lürrip, der Bautz am Kreis ersetzen soll, und Rückraumallrounder Nick Leistner, der zuletzt bei der Zweitvertretung der DJK Adler Königshof in der Verbandsliga aktiv war. „Große Sprünge können wir uns nicht leisten“, gesteht Laßeur. Das sei aber auch gar nicht der Ansatz. „Wir versuchen junge Spieler aus der Region an Geistenbeck zu binden und sie zu entwickeln. Die zweite Saison ist für einen Aufsteiger meistens deutlich schwieriger, weil man jetzt keine unbekannte Größe mehr ist. Es wird nicht einfach, erneut 21 Punkte zu erreichen. Daher kann unser Ziel nur lauten, frühzeitig genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.“

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