Kooperation als Zukunftsmodell? PSV und der 1. FC beschließen Zusammenarbeit im Jugendbereich

Jugendfussball · Der 1. FC Mönchengladbach und der Polizei SV gehen im Jugendbereich eine weitreichende Zusammenarbeit an. Was sich die Verantwortlichen der Vereine davon versprechen.

  Jugendgeschäftsführerin Carina Flemming (l.) und Jugendleiter Timo Wendelen (r.) vom 1. FC mit Hermann Kaisers vom Polizei SV.  Foto: Köppen

Jugendgeschäftsführerin Carina Flemming (l.) und Jugendleiter Timo Wendelen (r.) vom 1. FC mit Hermann Kaisers vom Polizei SV. Foto: Köppen

Foto: Sascha Köppen

Vereinsfusionen sind heutzutage im Fußball keine Seltenheit mehr, und auch Spielgemeinschaften sind flächendeckend als ein probates Mittel ausgemacht, um junge Fußballer im Spielbetrieb zu halten. Doch das, was der 1. FC Mönchengladbach und der Polizei SV nun vereinbart haben – nämlich einen Kooperationsvertrag – das ist durchaus ein neuer Weg im Amateurfußball. „Mir ist nicht nur im hiesigen Kreis, sondern auch in der Region nichts Vergleichbares bekannt“, sagt Hermann Kaisers, der neben seiner Funktion als Sportlicher Leiter der PSV-Jugend auch der Jugendobmann des Kreises ist. Am Montag wurde der Vertrag nach mehreren Treffen der beiden Klubs unterzeichnet.

Aber warum kooperiert der 1. FC gerade mit dem Polizei SV? Das hat zunächst einmal damit zu tun, dass sich Kaisers und sein Gegenüber Timo Wendelen beim 1. FC sich schon aus gemeinsamen Zeiten beim SV Lürrip kennen, und so etwas natürlich auch viel Vertrauen voraussetzt. „Mit jedem anderen Verein, der sich bei uns meldet, würden wir uns aber ebenso zusammensetzen. Wir sind da nicht abgeneigt“, betont Wendelen. Letztlich ist aus einer spontanen Idee schon eine ganze Menge gewachsen, denn es war zu besprechen, wie die Zusammenarbeit gestaltet werden soll. So haben die Jugendtrainer des PSV künftig die Möglichkeit, die FC-Trainer ihres Jahrgangs als Kontakt um Rat zu fragen oder gar im Westend einmal zu hospitieren. Es wird auch gemeinsame Trainer-Sitzungen geben. Vor allem aber verpflichtet sich der 1. FC, nicht mehr als zwei Spieler eines Jahrgangs pro Saison beim Polizei SV in seine Jugend zu holen. „Im Gegenzug können wir dann auch mal Spieler zum PSV geben, oder wenn jemand bei uns spielen möchte, es aber vielleicht nicht ganz reicht, den PSV als Verein guten Gewissens empfehlen“, betont Wendelen. „Uns ist es insgesamt auch wichtig, dass klar wird, dass beim FC jetzt neue Leute am Ruder sind, die nicht gegen, sondern mit den anderen Vereinen arbeiten wollen“, fügt Wendelen noch an.

In der Tat hat aber natürlich auch der Polizei SV Argumente, warum er ein guter Verein für eine solche Kooperation ist. „Wir werden in der kommenden Saison 15 bis 17 Jugendmannschaften melden, haben fast überall 20 Spieler und mehr im Kader. Zudem befinden sich gerade sieben unserer Jugendtrainer in einer Ausbildung. Man muss ganz klar sagen, dass auch wir natürlich sportliche Ambitionen haben, nur sind diese natürlich auf anderem Level. Leistungsklasse sollte immer das Ziel sein, die Sonderliga ist natürlich schon großartig“, betont Kaisers.

Geschlossen wurde der Vertrag erst einmal für ein Jahr, gelten soll er von der U6 bis zur U18. Natürlich macht das Ganze besonders viel Sinn für die Westender, wenn der Partnerverein die Jahrgänge auch durchgehend besetzt hat. „Und dann müssen wir abwarten, wie die Zusammenarbeit wächst“, resümiert Kaisers. Und von der positiven Entwicklung könnte auch Erhan Kuralay als Trainer der Ersten Mannschaft beim PSV irgendwann profitieren. Denn nur mit eigenem Nachwuchs ist auch im Amateurbereich Erfolg konservierbar.

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