Minister-Besuch in Mönchengladbach Spahn will 2G-Option für Veranstaltungen

Mönchengladbach · Der Bundesgesundheitsminister diskutierte am Donnerstag in den Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach über den Verlauf der Pandemie, Erleichterungen bei Veranstaltungen und Auffrischungsimpfungen auch ohne Stiko-Empfehlung.

 Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war am Donnerstag auf Einladung der CDU in Mönchengladbach zu Gast.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war am Donnerstag auf Einladung der CDU in Mönchengladbach zu Gast.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ein prominenter Besucher aus Berlin war am Donnerstag in den Kliniken Maria Hilf auf Einladung der CDU.

Wer war gekommen?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist seit Beginn der Corona-Pandemie einer der wichtigsten Politiker in Deutschland. Er diskutierte unter anderem mit Arno Theilmeier (Kassenärztliche Vereinigung), den Maria-Hilf-Medizinern Professor Dennis Ladage, Professor Ulrich Graeven und Dr. Athina Gavriil sowie der Leiterin der Intensivstationen, Uta Thiel. Einziges Thema: die Corona-Pandemie. Die führenden Köpfe der Kliniken Maria Hilf schilderten dem Minister, wie anspruchsvoll die vollständige Neuorganisation des Krankenhauses war und wie dies gelang.

Wer hatte eingeladen?

Der Mönchengladbacher Direktkandidat Günter Krings kam 2002 zeitgleich mit Spahn ins Parlament und ist seitdem mit ihm befreundet. Es war nicht Spahns erster Besuch im Wahlkreis.

Wichtigste politische Forderungen? Spahn sprach sich für eine bundesweit einheitliche optionale 2G-Regel als Ergänzung zur bestehenden 3G-Regel aus. „2G als Option bietet für den Veranstalter, egal ob es der 1. FC Köln oder ein Restaurant ist, die Möglichkeit, mehr Zuschauer einzulassen oder auf Abstand zu verzichten, weil mehr Schutz durch die Impfung vorhanden ist“, sagte Spahn. „Ich finde, es ist ein kluger Weg, diese Option zu eröffnen. Und das sollten wir idealerweise bundeseinheitlich machen. Wir werden das besprechen zwischen Bund und Ländern auch mit den Gesundheitsministern und versuchen, neben 3G als Grundprinzip 2G als Option einheitlich zu handhaben.“ Und mittelfristig kündigte Spahn an, dem Bund einen Sofortzugriff auf die jährliche Produktion von 300 bis 500 Millionen Impfdosen zu sichern.

Wichtigster Satz über Mönchengladbach?

Zwei Aspekte: Spahn merkte an, dass Borussias ausverkauftes Heimspiel gegen den BVB vom 7. März 2020 kurz nach Ausbruch der Pandemie mit der Auslöser dafür war, am Tag darauf Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern zu verbieten. Krings nannte dies eine Entscheidung mit Symbolcharakter: „Wenn schon der Fußball stoppt, muss es ernst sein.“

Und als Spahn fragte, wie denn die Impfquote beim Klinikpersonal liege und erfuhr, dass es knapp 80 Prozent seien, sagte der Minister: „In so einer Institution wären eigentlich mehr als 90 Prozent erwartbar. Wir kämpfen um jeden Geimpften. Wer in der Pflege arbeitet, ist nicht nur für sich, sondern auch für die Patienten verantwortlich.“ Uta Thiel merkte an, dass auf den Intensivstationen 95 Prozent der Kräfte geimpft seien. Das Verständnis für Nicht-Geimpfte schwinde aber. Zum Thema Auffrischungsimpfung empfahl Spahn, diese vorzunehmen – auch wenn die Empfehlung der Ständigen Impfkommission noch nicht vorliege: „Sie entscheiden vor Ort, wenn es angebracht ist.“

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