Wahlkampf in Mönchengladbach Anton Hofreiter und Gladbachs Wildpflanzen

Mönchengladbach · Der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen war im Eickener Ewilpa-Park zu Gast und ging mit der Pflanzenwelt auf Tuchfühlung.

 Hofreiter ließ sich von Meike Koppmann (l.) den Ewilpa-Park zeigen. Auch Lena Zingsheim (r.) von den Gladbacher Grünen und Besucher waren dabei.

Hofreiter ließ sich von Meike Koppmann (l.) den Ewilpa-Park zeigen. Auch Lena Zingsheim (r.) von den Gladbacher Grünen und Besucher waren dabei.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Wer war gekommen? Anton Hofreiter sitzt seit 2005 als Abgeordneter für die Grünen im Bundestag und teilt sich seit 2013 mit Katrin Göring-Eckardt den Vorsitz der grünen Bundestagsfraktion. Der 51-Jährige ist promovierter Biologe und kommt gebürtig aus München. Zudem waren mit Lena Zingsheim und Martin Wirtz die Kandidaten der Mönchengladbacher Grünen für die Landtagswahl 2022 vor Ort.

Was war der Anlass? Hofreiter ist gerade auf Wahlkampftour durch NRW. Die Gladbacher Grünen haben ihn im Zuge dessen eingeladen, sich das Gelände der Stiftung essbare Wildpflanzenparks in Eicken anzuschauen.

Wer sprach? Während der Führung durch den Park berichtete Meike Koppmann von der dort beheimateten Tier- und Pflanzenwelt und ihren Projektideen. Die Kräuterpädagogin kümmert sich um das Gelände. Hofreiter hielt sich dagegen sehr zurück. Er warf nur gelegentlich botanische Fakten und Rezeptvorschläge ein. Am Ende des Rundgangs verabschiedete sich der Politiker mit einer kurzen Rede.

Wichtigste politische Forderung? Neben der Klimakrise sei das Artensterben die zweite globale Katastrophe, die dringend einer Lösung bedürfe, betonte Hofreiter. „Durch viele dezentrale Artenschutzprojekte auf dem Land und in der Stadt kann und muss dieser Entwicklung entgegengewirkt werden“, sagte Hofreiter und lobte ausdrücklich die Anlage: „Der Park hier ist ein tolles Beispiel für eine kleine Artenschutzinsel.“

Wichtigster Satz über Mönchengladbach? Während des Besuchs stand nicht die Stadt selbst, sondern übergeordnet der Artenschutz im Vordergrund. Auf Nachfrage erzählte Hofreiter in Mönchengladbach sei ihm vor allem die kreative Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden positiv in Erinnerung geblieben. Negativ bewertete er den Rheydter Bahnhof: „Das letzte Mal bin ich dort mit dem Zug angekommen und der Zustand hat mich echt erschreckt. Es muss dringend mehr investiert werden.“

Was war witzig? Auf den ersten Blick wirkte der Politiker wie eine Parodie seiner selbst. Er streichelte über Blätter, untersuchte Pflanzensamen und pflückte sich wilde Brombeeren. Es dauerte eine Weile, um zu begreifen: Hofreiter spielt hier gerade nicht extra den Naturburschen. Er hat scheinbar auch als Berufspolitiker die Begeisterung für Flora und Fauna und seinen Entdeckerdrang nicht verloren.

(cwe)
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