Landesligist feiert Geburtstag Der Dorfverein als Treffpunkt – Teutonia Kleinenbroich wird 100

Fußball-Landesliga · 1921 wurde Teutonia Kleinenbroich gegründet. Zum Jubiläum in diesem Jahr erzählen der ehemalige Spieler und Trainer Günter Siegers und der Vorsitzende Uli Stumpen, was den Verein in seiner Geschichte ausgemacht hat.

 Ein Blick in die ganz frühe Geschichte von Teutonia Kleinenbroich: Dieses Foto entstand im Gründungsjahr 1921.

Ein Blick in die ganz frühe Geschichte von Teutonia Kleinenbroich: Dieses Foto entstand im Gründungsjahr 1921.

Foto: Teutonia Kleinenbroich

In diesem Jahr feiert der SC Teutonia Kleinenbroich sein 100-jähriges Bestehen. Und trotz der langen Zeitspanne, in der eigenen Wahrnehmung des Vereins hat sich seit den Gründungszeiten nichts geändert: Teutonia war, ist und bleibt ein Dorfverein – und ein Treffpunkt der Gemeinschaft für Jung und Alt.

 Günter Siegers 2012, damals Trainer

Günter Siegers 2012, damals Trainer

Foto: C. Pasvantis

Zeitzeugen von den Gründungsjahren kann es nach so langer Zeit naturgemäß nicht mehr geben. Einer, der trotzdem einiges aus den frühen Jahren des Vereins erzählen kann, ist Günter Siegers. Der 71-Jährige ist seit inzwischen 61 Jahren im Verein tätig.

Er schloss sich im Alter von zehn Jahren Teutonia an, jüngeren Kindern war damals das Fußballspielen noch nicht erlaubt. Nach seiner aktiven Zeit als Senior war Siegers als Trainer im Jugendbereich und später dann im Seniorenbereich aktiv. Bis vor einigen Jahren war er noch als Trainer der 1. Mannschaft tätig, ehe er dem jetzigen Coach Norbert Müller und seinem Partner Björn Linevondeberg das Feld überließ.

„Damals war nicht alles besser, aber anders“, sagt Siegers zu seiner langen Zeit im Verein. „Es gibt zwar viel zu berichten, das würde aber etliche Personen diskreditieren, was sich meistens bei den gemeinsamen Unternehmungen zugetragen hat“, sagt er mit einem Lächeln. Aber sowohl Siegers als auch Uli Stumpen, Vorsitzender von Teutonia Kleinenbroich, sowie sein Stellvertreter Hajo Kampers betonen stets das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Kleinenbroicher.

„Das ist hier ein richtiges Netzwerk: Hast du mal Probleme oder brauchst Unterstützung bei irgendwelchen Projekten, es gibt immer jemanden, der wiederum jemand kennt, der uns helfen könnte“, erklärt Stumpen. „Dieses Vereinsheim konnte nur durch die Hilfe aus der hiesigen Gemeinschaft zu einem Schmuckstück entstehen. Es gibt ja kaum noch Gaststätten hier, also trifft man sich hier, sieht sich ein Spiel an und spricht dann anschließend bei einem oder mehr Bierchen darüber“, so Stumpen weiter.

Siegers erzählt zudem mit Blick auf die früheren Jahre: „Damals gab es ein Vereinslokal am Ende des Dorfes. Dort zog man sich um und ging dann zu Fuß zum Platz. Und zurück dann dasselbe Spielchen. Zu Auswärtsspielen wurden Spieler in Autos verfrachtet, teilweise über das zulässige Limit hinaus. Die Jugendlichen fuhren halt mit ihren Rädern zu den entfernten Plätzen. Es gab ja damals kaum Leute, die einen Führerschein oder Auto besaßen. Da konnte man sich so etwas noch verbotenerweise erlauben“.

Trotz der von Siegers und Stumpen geschilderten „guten alten Zeiten“ im Verein, sieht der Vorstandsvorsitzende auch optimistisch in die Zukunft. „Wir haben schon zwei junge Leute an die Vorstandsarbeit herangeführt und wir werden auch noch weitere finden, da bin ich mir ganz sicher“, sagt Stumpen und fügt an: „Und die werden das Erbe, das wir hinterlassen, auch im Sinne des Vereins fortsetzen.“ Er spielt mit der Aussage auf das bevorstehende Ende der Amtszeiten des jetzigen Vorstandes an. Stumpen hofft, dass Kleinenbroich dann auch in den kommenden Dekaden ein Dorfverein mit Treffpunkt für Jung und Alt bleibt.

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