Konzertreihe in Mönchengladbach Auf dem Abteiberg wird wieder gejazzt

Mönchengladbach · In wenigen Tagen soll die coronabedingte Pause vorbei sein: Im Haus Erholung startet das erste von vier geplanten Konzerten. Bis Juli soll es einen Auftritt pro Monat geben.

 Joe Bowie während eines Auftritts beim Moerser Jazz-Festival – demnächst spielt er in Mönchengladbach.

Joe Bowie während eines Auftritts beim Moerser Jazz-Festival – demnächst spielt er in Mönchengladbach.

Foto: Michael Höfner

2019 wurde zu, ersten mal am Abteiberg gejazzt – im damals „wachgeküssten“ Gewölbekeller des Hauses Erholung. Vier Jazz-Konzerte fanden statt, die Veranstaltungsreihe lief gut an. Und dann kam Corona. Zwei Jahre lang jazzte erst mal niemand, doch 2022 soll es wieder losgehen. Der Aufbau ist der gleiche: Wieder stehen vier hochklassige Konzerte im Programm, die ab April einmal im Monat donnerstags stattfinden. Eine kleine Änderung gibt es allerdings: Die Konzerte finden nicht mehr im Keller, sondern im Kaisersaal statt. Auch das hat mit Corona zu tun. „In den Keller passen maximal 100 Leute, da wird es mit dem Abstand schwierig“, sagt Frank Füser vom Jazz-Club. Der Kaisersaal bietet Platz für um die 400 Personen, es kann mit viel Abstand bestuhlt werden. „So möchten wir den Besuchern mögliche Ängste nehmen“, sagt er.

Den Beginn der Reihe machen am 7. April, 20 Uhr, Sängerin Majela van der Heusen und ihre 2016 gegründete Band Qban Soul. Wie der Name schon verrät, wird es kubanisch. Die Musiker verbinden Flamenco mit Pop und Jazz, den Sound von Buena Vista mit modernem Soul. Sie spielen Klassiker der lateinamerikanischen Musik, aber auch Stücke aus eigener Feder. Van der Heusen wurde in Havanna geboren und studierte dort Musik. Tourneen mit verschiedenen kubanischen Bands brachten sie 1999 nach Afrika und Europa, wo sie sich 2001 auch niederließ. Seitdem lebt die Sängerin, die sich mit dem Bass begleitet, in Düsseldorf.

Das Maik Krahl Quartett kommt am 5. Mai, 20 Uhr, nach Gladbach. Krahl, 1991 geboren, studierte Jazz an der Hochschule für Musik in Dresden und machte anschließend seinen Master of Music Jazz Improvising Artist an der Folkwang Universität in Essen. Gelernt hat er unter anderem bei Till Brönner, der seinen Schüler als „aktuelle Spitze der deutschen Jazztrompeter seiner Generation“ beschreibt. Er hat in allen wichtigen deutschen Jazz-Clubs und Festivals gespielt, hat zwei Alben veröffentlicht und ist immer wieder Gastmusiker bei der WDR Big Band. Wegen seines weichen Sounds wird er von der Presse immer wieder mit Chet Baker verglichen. Musizieren wird er mit Constantin Krahmer (Piano), Jakob Kühnemann (Bass) und Fabian Rösch (Drums).

Am 2. Juni, 20 Uhr, wird der Kaisersaal mit dem amerikanischen Posaunisten, Percussionisten, Sänger und Komponisten Joe Bowie zu einem Funk-Club. Bowie wurde 1953 in eine Musikerfamilie geboren und wurde schnell Teil der New Yorker Jazzszene. Richtig bekannt, auch international, wurde er mit seiner Fusion-Band „Defunkt“, die Funk und Avantgarde-Jazz miteinander vermischten und 2012 beim Moerser Jazzfestival auftraten. Ins Haus Erholung bringt Joe Bowie, der seit 2003 in Holland lebt, befreundete niederländische Musiker mit.

 Maik Krahl

Maik Krahl

Foto: x

Die Marvin Frey Group ist am 7. Juli um 20 Uhr zu Gast in Gladbach. Die fünf jungen Musiker sind befreundet und spielen modernen Jazz, der immer nach Traditionelles behält. Frey studierte Jazztrompete in Maastricht in der Klasse von Rob Bruynen (WDR Big Band) und Carlo Nardozza (Brussels Jazz Orchestra) und schloss das Studium im Jahr 2017 mit Bestnote ab. Jetzt studiert er an der Folkwang Universität in Essen. Auch die anderen Musiker haben in Maastricht, Köln oder Essen Jazz studiert. Inspirieren lassen sie sich von Musikern wie One for All, Brian Lynch oder Art Blakey’s Jazz Messengers.

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