Seit 50 Jahren in Mönchengladbach Galerie Löhrl zeigt breite Kunst-Palette zum Jubiläum

Mönchengladbach · Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass Dietmar Löhrl seine Galerie in Mönchengladbach eröffnete. Zum Jubiläum wird an der Kaiserstraße ein Querschnitt durch die internationale Kunstszene präsentiert.

 Die Jubiläumsausstellung der Galerie Löhrl ist noch bis zum 18. Juni an der Kaiserstraße zu sehen.

Die Jubiläumsausstellung der Galerie Löhrl ist noch bis zum 18. Juni an der Kaiserstraße zu sehen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die erste Besucherin erschien am Sonntag, 3. April, eine halbe Stunde vor der Öffnung der Jubiläumsschau an der Kaiserstraße. In den nächsten drei Stunden riss der Besucherstrom nicht ab. Es war fast wie vor der Pandemie: Viele Gäste, die zusammenstanden und sich unterhielten; Künstler wie Dirk Salz, Ghil Shachar, Ulrich Erben und  Paul Distel waren gekommen. Galeriegründer Dietmar Löhrl, seine Frau Christa und ihr Sohn und Galerieleiter Christian Löhrl waren mitten im Getümmel.

Was Christian Löhrl für die Ausstellung zusammengetragen hat, ist eine vielfältige und hochkarätige Mischung aus Objekten, Gemälden, Fotografien und Installation. Löhrl hat seine Galerieräume thematisch aufgegliedert. An der Kaiserstraße 58-60 werden vor allem Klassiker gezeigt: Franz Erhardt Walter, Joseph Beuys, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Blinky Palermo, Ulrich Erben, Rainer Ruthenbeck und andere. Eine Arbeit, entwickelt vor etwas mehr als 50 Jahren, ist die von Imi Knoebel. Sie zeigt nichts anderes als das, worauf ein Kunstwerk entsteht: eine Hartfaserplatte. Das Trägermaterial wird zum Kunstobjekt. Jeder Betrachter entwickelt auf dieser Plattform sein eigenes Bild. Thomas Virnich hat eine neue Arbeit geschaffen: Eine zartfarbige Skulptur hängt von der Decke, in der alle Motive vereint sind, die die Skulpturen von Virnich charakterisieren. Eine Besonderheit ist eine Skulptur des japanischen Künstlers Katsura Funakoshi. Seine hölzerne Darstellung eines Menschen blickt den Besucher aus seinen marmornen Augen so eindringlich an, dass er sich diesem Blick kaum entziehen kann. Seit 1980 erarbeitet der Japaner etwa vier Skulpturen im Jahr.

An der Kaiserstraße 67 sind Künstler präsentiert, die im Galerieprogramm vertreten sind: Dort findet der Besucher eine Skulptur mit Wildschwein von Gil Shachar, meditative Bilder von Dirk Salz, zarte Papierschnitte von Angela Glajcar, Fotografien von Anett Stuth und Gemälde von Alfonso Hüppi und Roman Kochanski. Dieter Nuhr zeigt zwei Arbeiten, in denen er mit der digitalen Malerei experimentiert.

An der Kaiserstraße 69 erwarten den Besucher Werke von Zérokünstlern, aus deren Arbeiten ein magischer Lichtraum geschaffen wurde. Von Günther Uecker ist eine Zeitungsarbeit zu sehen: Exemplare der Bild-Zeitung verklebte und benagelte er. Zudem ist eine frühe Arbeit von Gotthard Graubner, ein Vorläufer der Farbraumkörper, sowie eine umfassende Installation von Rückriem zu sehen. „50 Years“ heißt sie – eine Art Zusammenfassung der Materialien, die der Bildhauer einsetzte, wie Holz, Grafit, Stahl, Stein.

Bis 18. Juni; dienstags von 11 bis 15 Uhr, mittwochs bis freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet

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