Night Wash in Mönchengladbach Eine Nacht mit Pointen ohne Schonwaschgang

Mönchengladbach · Comedian Sven Bensmann unterhielt zusammen mit vier Kollegen das Publikum im Theater im Gründungshaus in Eicken. Einer Besucherin wird der Abend in denkwürdiger Erinnerung bleiben.

 Daniel „Der“ Storb bei seinem Auftritt im TiG.

Daniel „Der“ Storb bei seinem Auftritt im TiG.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Beim nächsten Night Wash-Abend im TiG wird Julia die Sitzplatzwahl vermutlich strategisch überdenken. Die junge Zuschauerin geriet wegen kurzer Abwesenheit ins Fadenkreuz von Sven Bensmann und wurde damit zur Zielscheibe von Running Gags. Als Dankeschön für die gelassen hingenommene Rolle widmete ihr der Comedian nach 150-minütigem Programm mit fünf Stand up-Comedians ein persönlich zugeschnittenes Lied, inklusive Zusage für zwei Eintrittskarten für den nächsten Night Wash.

 Bensmann verband die Moderation mit witzig frechen Solobeiträgen in Wort und Lied zur Gitarre. Für einen Moment versprühte das selbst ernannte „urbane Dorfkind“ zu abgedrehten Liedern über Alltägliches den rauen Charme eines Joe Cocker. Einige Pointen verrieten die Erwartung, vor jungem Publikum aufzutreten, doch es waren auch etliche Fans jenseits der 40 gekommen. Sie erlebten mit Daniel „Der“ Storb einen rasanten Einstieg. Rasant jonglierte er mit Erwartung und überraschenden Wendungen. Im „normalen Beruf“ Radiomoderator persiflierte er in vorgeblicher Live-Nachricht aus dem Swinger Club Berichterstattung. Den prallen Gegensatz bot der im Irak geborene, in Istanbul und Wien aufgewachsene Aladdin. Der junge Künstler entfaltete erzählerisch ruhig Stationen des eigenen Lebens mit Erfahrungen zwischen Orient und Okzident. Er heiße tatsächlich Aladdin und über Tinder habe er auch einmal eine Jasmin kennengelernt, versicherte Aladdin, vertraut mit Anspielungen auf den (fast) Namensvetter mit der Wunderlampe. „Wenn ich die Bühne verlasse, geht es euch besser“, versprach C. Heiland, der als Psychologe zum Trip der Selbstoptimierung des Seelenheils einlud. In Wortbeiträgen und Liedern spielte er permanent mit Sinn und Unsinn, der Suche nach Inhalten und den Rückzug auf flache Witze. Hani Who, Künstler mit afghanischen Wurzeln, betörte mit sympathischem Lächeln. Der ausgebildete Erzieher erzählte von Begegnungen im Kindergarten, richtete amüsant den Blick auf moderne Geschlechterrollen und Herausforderungen der deutschen Sprache als Falle für Ausländer.

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