Im Gymnasium Korschenbroich Künstler-Kampf um Gunst und Geld

Korschenbroich · Beim Format „Kunst gegen Bares“ entschied das Publikum, wer entlohnt wird. Was die Akteure zeigten und wer von ihnen das Geld gewonnen hat.

 Der Liederrmacher Maximilian Scheer eröffnete den Abend in der Aula.

Der Liederrmacher Maximilian Scheer eröffnete den Abend in der Aula.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Ein Singersongwriter, eine poetisch-stille Clownin, eine Kabarettistin und ein beatboxender Stand-up-Comedian wetteiferten am Donnerstagabend in Korschenbroich um die Gunst des Publikums: Was früher der Bunte Abend war, auf dem die Menschen zeigten, was für lustige oder kuriose Talente sie besaßen, heißt heute „Kunst gegen Bares“. Vertreter verschiedener Sparten zeigen vor einem Publikum, was sie können.

Die Spielreglen sind so: Eine verabredete Gage gibt es an diesem Abend für die Akteure nicht. Die Gäste zahlen den Auftretenden, was ihnen ihr Auftritt wert war. Das Geld wird gezählt, der Gewinner darf noch einmal auf die Bühne. Am Donnerstagabend war der Kölner Stand-up-Comedian Serkan Ateṣ-Stein Publikumssieger. Er war der letzte in der mehr als zweistündigen Show, der auf die Bühne kam und die Gäste mit einer Mischung aus Beatboxen, gekonnt mit Gesang kombiniert und Anekdoten aus seinem Leben als türkischer Schüler in einem katholischen Jungeninternat oder Kundenberater in einem Call Center unterhielt.

Lennard Rosar, selbst Kabarettist und Autor, hatte die Bühnenkünstler ausgesucht, eingeladen und moderierte die Show auf der Bühne der Aula des Gymnasiums Korschenbroich. Ein Heimspiel – hat der jetzt in Köln lebende Rosar doch dieses Gymnasium besucht.

Maximilian Scheer hatte die schwere Aufgabe, den Abend zu eröffnen. Der Liedermacher präsentierte Songs, in denen er seine Facetten von witzig bis melancholisch-nachdenklich zeigte. Die Kabarettistin Patricia Lürmann kommt aus Dinslaken. Sie arbeitete sich an Themen wie den öffentlichen Toiletten („Stahlschüssel des Todes“) und Ernährungsextremismus ab. Clownin, Tänzerin, Pantomimin: Karina Syndicus sprach kein einziges Wort während ihres Auftritts. Das brauchte sie auch nicht. Denn ihr ausdrucksstarker Tanz mit pantomimischen Zügen ließ der Fantasie freien Raum und erzählte mehr als tausend Worte.

Nach zwei vollen Veranstaltungen im vergangenen Jahr war die dritte Ausgabe der Show „Kunst gegen Bares“ in Korschenbroich nur mäßig besucht. Doch was die Lautstärke des Applauses anging, war kein Unterschied zu einem vollen Haus zu bemerken. Und den bekamen tatsächlich alle Künstler. 

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